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2447 - Warten auf Xrayn

Titel: 2447 - Warten auf Xrayn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefühle, obwohl die Aura ihn als einen Beauftragten der Kosmokraten auswies – inmitten eines bedeutenden Zentrums der Chaotarchen sicherlich keine Lappalie. Das deutete darauf hin, dass die Aura selbst nicht das Augenmerk des Anderen rechtfertigte, sondern ... ja, was eigentlich?
    Rhodan horchte in sich hinein und konnte die Präsenz nun ein wenig genauer einschätzen. Er glaubte, einen unterschwelligen mentalen Lockruf auszumachen, sehr dezent und ohne eine gewisse Sensibilität vielleicht gar nicht wahrnehmbar. Was auch immer ihn da bemerkt hatte, es wollte, dass er zu ihm kam.
    Es wollte mit ihm kommunizieren.
    Er hob den Blick von den Gleiterkontrollen und sah Ekatus Atimoss an.
    Der psionisch begabte Dual, der überdies aus einer Negasphäre stammte, erwiderte den Blick.
    „Wie beim ersten Mal", sagte er. „Ich spüre nicht das Geringste."
    Rhodan nickte knapp. Er musste also davon ausgehen, dass dieser Ruf allein ihm galt. Nur er war für den Fremden von Interesse.
    Kurz entschlossen reihte Rhodan den Gleiter in den Strom des Verkehrs ein, der vom Durchgangsweg abbog und die Kugel passierte. Als sie sich ihr langsam näherten, sah er, dass sie dicht über der Oberfläche des Quartiers schwebte. Von dort aus führte ein filigraner Brückenbogen so nah an der Wandung vorbei, dass Fußgänger wie durch eine Aquarienscheibe ins Innere der Kugel schauen konnten.
    Das Objekt hatte einen Durchmesser von etwa 70 Metern, und aus der Nähe erinnerte die Form Rhodan weniger an eine Kugel, sondern an ein leicht deformiertes, riesenhaft vergrößertes Goldfischglas. Eine Art Schneegestöber-Effekt erfüllte dessen Inneres, genau wie Rhodan es bei der ersten Überprüfung bemerkt zu haben glaubte.
    „Was ist das?", flüsterte der Terraner.
    Der Dual offenbarte seine Ratlosigkeit durch Schweigen.
    Es war jedenfalls kein Schnee, keine normale Substanz, die Rhodan dort sah, davon ging er aus. Vielmehr hielt er dieses „Schneetreiben" für die optisch sichtbare Nebenwirkung eines ihm unbekannten hyperphysikalischen Effekts.
    Rhodan folgte dem Strom der Gleiter zu einer riesigen freien Fläche, auf der auch zahlreiche andere Fahrzeuge landeten. So gut wie alle Insassen stiegen aus; sie wollten das „Schneegestöber" nicht nur aus der Ferne betrachten, sondern aus nächster Nähe bewundern.
    „Nun gut", sagte Rhodan. „Folgen wir ihrem Beispiel und sehen uns das zu Fuß an."
     
    *
     
    Große Hinweisschilder führten die Besucher zu den Aufgängen des Brückenbogens, allerdings verrieten sie nicht, was dort zu bewundern war. Setzten die Herren der Stadt voraus, dass sämtliche Gäste und Claqueure wussten, wen sie dort finden würden?
    Die Brücke war über Antigravlifte, Treppen und Rampen zu erreichen. Rhodan fühlte sich inmitten der Unmengen von Schaulustigen aller möglichen Spezies einigermaßen sicher. Tag für Tag mochten Hunderttausende den Weg über den Brückenbogen nehmen, und da stand kaum zu befürchten, dass ausgerechnet er besonderes Aufsehen erregen würde.
    Falls niemand seine Aura bemerkte.
    Rhodan musste daran denken, dass Mondra ihm nachdrücklich davon abgeraten hatte, diesen Einsatz persönlich zu leiten. Es gab schließlich etliche Wesen, die Auren der Hohen Mächte erkennen konnten; davon auszugehen, ausgerechnet an einem Kristallisationspunkt kosmischer Ereignisse keine zu treffen, war töricht. Trotzdem wusste Perry Rhodan instinktiv, dass er an diesem Ort sein musste.
    Seine Ungeduld wuchs, während sie sich über den Brückenbogen quälend langsam der Schneekugel näherten. Immer wieder geriet ihr Vorankommen ins Stocken. Rhodan reckte den Hals und sah, dass fast alle Schaulustigen lange stehen blieben, sobald sie die Kugel erreichten.
    Schritt für Schritt ging es voran, und endlich konnte er die Kugel und ihren Inhalt genauer erkennen. Durch das ihm unbekannte Medium hinter dem Glas – oder der Energiebarriere? – trieb ein Wesen, das ihn auf den ersten Blick an eine überdimensionale Qualle erinnerte. Der gallertartige Organismus war vielleicht zehn, zwölf Meter groß und schien hauptsächlich aus Flüssigkeit zu bestehen. Die schirmartige Gestalt bewegte sich offensichtlich nicht aus eigenem Antrieb; nur ein langer, hängender, stielähnlicher Auswuchs zuckte manchmal, gleich einem halben Dutzend kaum kürzerer Tentakel, die mit Tausenden einzelnen Zellen besetzt waren.
    Rhodan konnte nun erkennen, dass sich in der Mitte des Körpers ein dunkler Kern befand, vielleicht ein

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