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2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und zu erkennen geben sollte, wie es um ihn stand? Aber das Schlimmste, was er tun konnte, war, ARCHETIMS Flotte ihrer Führung zu berauben und das Vertrauen all der Völker zu enttäuschen, von denen viele nur noch für die Finale Schlacht lebten ...
    ARCHETIM!, schrie er in Gedanken.
    Warum tust du mir das an? Ich bin nicht mehr stark genug, diese Aufregung durchzustehen.
    „Funkkontakt, Kommandant!", wiederholte der Offizier neben ihm. Drängender als eben. „CHEOS-AKIS meldet sich!"
    Ki-Myo schaute auf. Er registrierte erst jetzt, was der Offizier tatsächlich gesagt hatte. Seine auffordernde Geste kam zögernd.
    Nur das Bildsymbol von CHEOSAKIS baute sich als kleines Holo vor ihm auf. Der Sprecher blieb unsichtbar.
    Angespannt hörte Ki-Myo die kurze Meldung. Neben mehreren Traitank-Geschwadern waren sogar Dunkle Ermittler im Bereich der Doppelsonne Lotrafur erschienen. Die Aktivität der GESETZ-Geber war entdeckt worden, und das hatte es unmöglich gemacht, länger auf die beiden Schiffe zu warten.
    Vorerst gab es keinen Beweis, dass die JULES VERNE und die PLURAPH vernichtet worden waren. Aber selbst falls die Schiffe es geschafft hatten, den Traitanks zu entkommen: Weder Generalin Kamuko noch der Terraner Rhodan konnten den Hyperknoten aus eigener Kraft erreichen oder gar in den KORRIDOR eindringen.
    Sogar wenn Kamuko den Ort der Finalen Schlacht kannte, das Zentrumsgebiet von Tare-Scharm blieb ihr verschlossen. Es war unmöglich, Margin-Chrilox auf dem normalen Weg zu erreichen.
    Die Nachricht von CHEOS-TAI war für Ki-Myo nicht weniger niederschmetternd, als wäre ihm der Tod der Generalin bestätigt worden.
     
    *
     
    Sein Blick erfasste nur winzige Ausschnitte der gigantischen Flotte. Er wusste, dass sich in Tare-Scharm nie wieder eine solche Streitmacht zusammenfinden würde. Der Not gehorchend, von Verzweiflung und Hass auf die Terminale Kolonne getrieben ... diese Flotte war das letzte Aufbäumen mehrerer Galaxien. Ki-Myo fragte sich, welches Schicksal den Schiffen und ihren Besatzungen bevorstand.
    Auch wenn er sich das niemals eingestanden hätte, er fürchtete den Moment der Wahrheit, jenen entsetzlichen Augenblick, in dem sich die Überlegenheit der Chaosmächte zeigen würde.
    Und das womöglich nur deshalb, weil er in seiner wachsenden Erregung Fehler machte, die er früher nie begangen hätte. Seine Maske war eine Lüge, nichts anderes als der vergebliche Versuch, vergangene Zeiten zurückzuholen. Seine Kraft und die kompromisslose Entschlossenheit, die ihn einmal ausgezeichnet hatten, gewann er damit nicht zurück.
    Fast hätte der Aeganer seine Furcht hinausgeschrien.
    Meine Reaktionen sind langsam geworden. Träge. Meine Gedanken klammern sich an Kleinigkeiten fest, die ich früher nie beachtet hätte, sie sind ebenso verhärtet und stockend geworden wie meine Bewegungen ...
    Er schwieg und fraß die Bedenken in sich hinein; aus Furcht, die Wahrheit könnte alles schlimmer machen. Aber auch, weil er endlich die Wirkung des aufputschenden Medikaments spürte, das er sich vor wenigen Minuten im Schutz der Maske injiziert hatte.
    Er fror.
    Gleich darauf brach ihm der Schweiß aus.
    Schon zu oft hatte er seine körperliche Schwäche mit Medikamenten kompensiert. Die Wirkung des Mittels verflog immer schneller; er benötigte mehr und stärkere Dosen und wusste, dass er seinen Körper damit weiter überforderte und aus dem Gleichgewicht brachte. Allerdings war ihm egal, was mit ihm selbst geschah.
    Bebend rang er nach Atem, sich dessen bewusst, dass die Maske alle Regungen verbarg.
    Ki-Myo ...!
    Mühelos durchdrang die Stimme seine Gedanken. Im ersten Erschrecken wusste er nicht zu unterscheiden, ob er den Ruf wirklich vernommen hatte oder sich von seinen überreizten Nerven zum Narren halten ließ.
    Der KORRIDOR DER ORDNUNG wurde soeben vollendet!
    „ARCHETIM!?"
    Hatte er den Namen laut hervorgestoßen? Der Gesandte der Superintelligenz hätte es nicht zu sagen vermocht.
    Zu sehr wühlte ihn die Nachricht auf.
    Er hatte die Vollendung des KORRIDORS herbeigesehnt wie nichts sonst, aber nun fürchtete er sie ebenso heftig.
    Zwei GESETZ-Geber haben sich bei Margin-Chrilox im Hyperraum verankert und werden in Kürze die Verbindung öffnen!
    Der Zeitpunkt der Entscheidung war also gekommen. Generationen hatten auf diesen Tag hingearbeitet, während rings um sie die gewohnten Strukturen zerfallen waren und die Basis für ihr Überleben weggebrochen war.
    Nie hatte Ki-Myo die mentale Stimme der

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