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2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Achse.
    Urplötzlich endete auch diese Bewegung.
    Ein Meer winziger Lichtpunkte stieg um ihn herum aus der Tiefe empor. Sterne. Sie fanden sich zu Haufen zusammen, ballten sich zu Clustern, formten die Spiralarme einer Galaxis.
    Ki-Myo sah diesmal nicht das qualvolle Ende, sondern die Geburt von Tare-Scharm, ein ungeheurer Zeitraum, komprimiert auf die Dauer weniger Augenblicke.
    Erinnerungen ARCHETIMS?
    Er wusste es nicht, verdrängte die Frage auch sofort wieder, denn die Entwicklung setzte sich rasend schnell fort.
    Chaotische Zellen entstanden. Wie ein Flickenteppich durchsetzten sie die Sterneninsel, fanden zu Geflechten zusammen, die Tare-Scharm von innen heraus verwandelten, fast die Hälfte der Galaxis schon, der Beginn der Konversion zur Negasphäre.
    Aus der Neganen Stadt erklang das Rufsignal für XRAYN.
    Es musste dieser mentale Ausbruch gewesen sein, der seinen Schlaf in einen Albtraum verwandelt und ihn schließlich aufgeschreckt hatte.
    Ki-Myo schrie unter dem Beben, das seinen Leib erfasste. Voll Entsetzen riss er die Arme hoch und presste sich die Hände auf die Ohren. Langsam brach er vornüber auf die Knie.
    Das Rufsignal quälte ihn. Die Negane Stadt war bereit, den Chaotarchen XRAYN zu empfangen.
    Aber das war zugleich der Augenblick für ARCHETIM. Der Zeitpunkt für die Retroversion!
    Verzweifelt versuchte Ki-Myo, die Superintelligenz zu kontaktieren. Die Informationen, die ihm der Traum übermittelt hatte, waren unvollendet abgebrochen.
    Doch ARCHETIM antwortete nicht, und der Aeganer wartete vergeblich darauf, dass die Stimme ihm sagte, was zu tun sei.
    Er verließ seine Unterkunft. Alles in ihm schrie danach, im Laufschritt zum Leitstand zu eilen. Aber die Muskeln und seine morschen Knochen rebellierten.
    Ki-Myo war schweißgebadet, als er die Zentrale endlich betrat. In dem Moment konnte er nur hoffen, dass er das nötige Wissen tatsächlich aufgenommen hatte und dass es ihm zugänglich wurde, sobald er darauf angewiesen war.
     
    *
     
    Was wird geschehen, wenn wir Erfolg haben und die Informationen mit nach Hause nehmen?, fragte sich Perry Rhodan nicht zum ersten und gewiss nicht zum letzten Mal. Er durfte nicht davon ausgehen, dass die Daten der Retroversion von Tare-Scharm ein schnelles Ende der Auseinandersetzungen um Hangay bringen würden.
    Im schlimmsten Fall begannen die Probleme dann erst wirklich.
    Die ersten Simulationsdaten von NEMO und den Piloten bauten sich vor ihm auf. Die Cypron-Sphäriker waren in der Verbundschaltung ebenfalls daran beteiligt.
    Die JULES VERNE zielgenau in einer Überlichtetappe bis auf wenige Hunderttausend Kilometer vor das Transmitterfeld zu führen, glich dem Einfädeln eines Nadelöhrs über mehrere Tausend Meter Distanz hinweg. Eine winzige Abdrift in letzter Sekunde und die Kolonne würde das Schiff zu Tode hetzen. Besser würde es sein, mit mehreren Kurzmanövern das Ziel anzufliegen.
    Vor dem Terraner baute sich eine Interkomverbindung auf. Braungrüne Augen in einem rundlichen Gesicht blickten ihn forschend an.
    „Major?" Rhodan kniff fragend die Brauen zusammen.
    „Was geschieht eigentlich, wenn wir das geplante Hasardspiel wirklich gewinnen?", fragte Casper Chirasello übergangslos. „Angenommen, wir gelangen auf diese Weise bis Margin-Chrilox, aber die Finale Schlacht hat noch nicht begonnen ...?"
    „Eine neue Petition?", fragte Rhodan.
    „Ein neuer Grund zur Besorgnis", versetzte sein Gegenüber. „Wird die Ankunft der JULES VERNE zu einem völlig falschen Zeitpunkt die Kolonne nicht in Aufruhr versetzen? Möglicherweise durchkreuzen wir damit ARCHETIMS Retroversion."
    „Was gleichbedeutend wäre mit einem gewaltigen Paradoxon", führte Rhodan das Gesagte zu Ende. „Diese Frage habe ich mir ebenfalls schon gestellt. Das ist ein absolutes Negativ-Argument, das leider einiges für sich hat. Wir gehen erst durch den Transmitter, wenn das geklärt ist. Aber wir treffen alle Vorbereitungen, und vielleicht schaffen wir es, den richtigen Zeitpunkt einzugrenzen ..."
    NEMO überlagerte in der Sekunde alle bestehenden Verbindungen. Die Meldung des Rechners fegte alle Spekulationen beiseite.
    „Die Raum-Zeit-Router senden auf der Frequenz des Kolonnenfunks mit extremer Ausgangsleistung. Sie geben Alarm für Margin-Chrilox! Alle Kolonnen-Einheiten werden zur Unterstützung gerufen."
    Perry Rhodan machte seinem Ruf als Sofortumschalter Ehre. Während die Zentralebesatzung in atemloser Stille zu erstarren schien, gab er bereits den Befehl zum

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