2449 - Die Finale Schlacht
Negasphäre verbunden war. Der Chaopressor KOLTOROC würde dort erscheinen, um die Konversion der Proto-Negasphäre einzuleiten.
Bei ihrem Versuch, mehr herauszufinden, war sie gefangen genommen und verhört worden.
Kamuko entsann sich, dass sie versucht hatte, sich selbst zu töten. Um nicht zur Verräterin zu werden, weil ihr eine Kralle des Laboraten eingepflanzt worden war.
Danach ...? Sie entsann sich nicht, ob sie wirklich zur Verräterin an ARCHETIMS Sache geworden war. Nur vage glaubte sie sich zu erinnern, dass sie einen Laosoor angegriffen hatte und paralysiert worden war, danach war sie auf diesem fremden Schiff aufgewacht, auf der JULES VERNE ...
Ein Schatten irritierte sie. Eine stämmige Gestalt beugte sich über sie. Für einen Moment glaubte Kamuko, Überraschung in den rotbraunen Augen zu erkennen, in einem Gesicht, das von dichtem rotem Haar beherrscht wurde.
Befand sie sich immer noch auf dem Hantelraumschiff? Sie versuchte, sich zu erheben, aber stechende Schmerzen im Nacken ließen sie stöhnend zurücksinken.
Die Kralle reagierte!
Kamukos Gedanken wirbelten haltlos durcheinander, als andere Gesichter auf sie herabgafften. Terraner, das erkannte sie nun deutlich.
Die Besucher aus einer unbekannten und sehr weit entfernten Galaxie hatten sie aus dem Neganen Kerker befreit.
„Wie fühlst du dich, Prinzipa?", fragte eine weibliche Stimme. „Hast du Schmerzen? Der Eingriff ist leider nicht ganz komplikationslos verlaufen."
Eingriff? Dazu die von ihrem Nacken ausstrahlenden pochenden Schmerzen.
Außerdem konnte sie ungehindert über ihre Gefangenschaft und die Verhöre nachdenken. Fast war Kamuko versucht anzunehmen, dass Rhodans Leute sie nicht nur aus der Gewalt der Kolonne befreit, sondern sogar die Kralle des Laboraten abgetötet hatten.
Sie fragte sich, wer diese Raumfahrer wirklich waren. Die Geschichte von der fernen Galaxie und der anderen Negasphäre war ihr von Anfang an zu dürftig erschienen. Aber die Wahrheit ...?
Der mit dem behaarten Gesicht war wieder da und redete auf sie ein. Kamuko verstand beileibe nicht alles, was er sagte. Sie schwieg. Versuchte, mit sich selbst und ihrer Situation zurechtzukommen – vor allem war da plötzlich der Gedanke an ARCHETIM und die Flotte, an die Finale Schlacht.
Wie lange mochte sie ohne Bewusstsein gewesen sein?
„Ich habe Rhodan informiert", sagte der Rothaarige. „Vielleicht gerade noch rechtzeitig."
Er sprach das Schohaakisch nahezu fließend. Kamuko wusste trotzdem nicht, wovon er redete. Sie schwieg, streckte ihm aber auffordernd eine Hand entgegen.
Er blickte sie ungläubig an, dann gab er ein knappes Kommando. Im nächsten Moment fühlte Kamuko sich sanft in die Höhe und in beinahe sitzende Position gehoben. Sie konnte nun über den Rand des Tanks hinwegblicken.
Terraner beiderlei Geschlechts schauten sie forschend an. Einer führte seine Hand mit einem kristallförmigen kleinen Gerät über ihre Stirn, über die Schläfen und den Nackenbereich, ohne sie jedoch zu berühren.
„Sie scheint völlig wiederhergestellt zu sein", sagte er.
Wenige Schritte entfernt waren mehrere Holos aktiv. Kamuko verkrampfte sich, als sie ein brodelndes Meer lodernder Energieschwaden und wirbelnder Materieschleier sah. Dazwischen eine von heftigen Entladungen umtobte oval verzerrte Sonne. Der Stern lag im Todeskampf, ein extrem hoher Schwerkrafteinfluss entriss ihm exorbitante Mengen glühender Materie und verwirbelte sie.
Das war Margin-Chrilox.
Ungläubig musterte Kamuko die Wiedergabe und war sicher, dass sie das riesige Schwarze Loch im Zentrum Tare-Scharms sah. Das verschaffte ihr eine Vorstellung dessen, wie viel Zeit vergangen sein musste. Und wenn sich die JULES VERNE hier aufhielt, konnte das nur bedeuten, dass die Finale Schlacht begonnen hatte.
Ohne sie? Und ohne die Nachtlicht-Rüstung! Es war ihre Aufgabe, die Rüstung in der Schlacht zu tragen, um ARCHETIM zu schützen und so viele eigene Truppen wie möglich unbeschadet zum Sieg zu führen.
Wer leitete nun die Flotte? Ihr kam nur Ki-Myo in den Sinn. Er hatte als ARCHETIMS Bote bestimmt große Erfahrung gesammelt. Aber er konnte die Rüstung nicht tragen, denn diese war exakt auf sie, Kamuko, geeicht.
Überhaupt. Ihre Rüstung war im Neganen Kerker zurückgeblieben. Unerreichbar und unersetzlich.
Kamuko spürte eine Bewegung und stellte fest, dass die Flüssigkeit abgesaugt wurde. Der Rothaarige streckte ihr die Hände entgegen, um ihr aus dem Tank herauszuhelfen, aber
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