2449 - Die Finale Schlacht
anzumerken.
„Danke", sagte Kamuko.
„Vielleicht kannst du dich erkenntlich zeigen. Die Finale Schlacht ist noch nicht geschlagen."
Sie verstand nicht. Erwartete Rhodan, dass sie sich mit ARCHETIM in Verbindung setzte? Das war unmöglich geworden.
Der Terraner schaute Saedelaere an, nickte ihm auffordernd zu, und gleichzeitig spürte Kamuko seine Hand an ihrem Oberarm. Sie registrierte ein heftiges Prickeln, ein Aufwogen ihrer Gefühle, aber gleichzeitig wurde ihr klar, dass Rhodan bislang nicht alles gesagt hatte.
Er hielt Informationen zurück – Aussagen, die eigentlich nur mit der Finalen Schlacht zusammenhängen konnten. Mit Kleinigkeiten gab sich der Auraträger nicht ab, zumal er ohnehin nur wegen der Retroversion nach Phariske-Erigon gekommen war.
Warum nicht gleich vor Ort nach Tare-Scharm? Und wieso hatte er sich zum Werkzeug der Gegenseite machen lassen?
Um die Nachtlicht-Rüstung für sich zu erbeuten und CHEOS-TAI, weil seine Heimat wirklich von der Entstehung einer Negasphäre bedroht war?
Kamuko sah den kleinen Pelzigen erwartungsvoll grinsen, als Rhodan sie in den Nebenraum führte. Durch die transparente Trennwand konnte sie weiterhin den Bereich des Medotanks überblicken ...
... aber das war mit einem Mal nicht mehr wichtig. Ihr Atem stockte, als sie in einem Regal, unter einem flirrenden Energiefeld gegen jeden Zugriff geschützt, ihre Rüstung liegen sah.
Rhodan ließ ihren Arm los. Andernfalls hätte sie sich jetzt losgerissen. Zwei Schritte brachten sie zu dem Regal, aber das Flimmern hatte Bestand. Sie konnte weder den Brustpanzer noch die Beinschienen an sich nehmen.
*
„Was soll das?", sagte Kamuko ungehalten. „Willst du mir den Zugriff auf mein Eigentum verweigern?"
Für einen Moment hatte sie tatsächlich geglaubt, in letzter Sekunde etwas bewegen zu können. Aber letztlich war diese verrückte Hoffnung nur ihrer Überraschung zuzuschreiben gewesen, dass die Terraner sogar die Rüstung aus der Neganen Stadt geholt hatten.
Sie wandte sich wieder Rhodan zu. „Solange die Rüstung nicht vollständig ist, bleibt sie für ihren Einsatzzweck unbrauchbar. Ohne den Vektor-Helm kann ich mich in der Finalen Schlacht nicht zurechtfinden."
Guckys Grinsen wurde breiter. Er blickte von Rhodan zu Saedelaere. „Worauf wartet ihr beide?", rief er schrill.
Rhodan nickte stumm.
Kamukos Interesse konzentrierte sich auf den Mann mit der Maske. Sie spürte sein Zögern, den Hauch des Geheimnisvollen, der ihn umgab, aber da war noch mehr ... Sie schrie unwillkürlich auf, als er aus seiner Beintasche ein kleines Etui hervorzog.
Der Vektor-Helm!
Ungläubig starrte Kamuko auf das Etui, das Saedelaere ihr hinhielt. Ihre Verblüffung wich brennendem Zorn, als sie zugriff und den Helm an sich nahm.
Also waren Perry Rhodan und die Besatzung der JULES VERNE doch die Diebe gewesen. Obwohl Rhodan das vehement abgestritten hatte.
Warum?, fragte sie sich. Welchen Grund hat er, mich so zu betrügen?
Rhodan schien ihre Gedanken zu erraten. „Es ist nicht, wie du denkst, Prinzipa." Seiner Stimme war ein leichtes Schwanken anzumerken. „Wir waren an dem Diebstahl nicht beteiligt, in keiner Weise."
Sie öffnete das Etui. Nach einem leichten seitlichen Fingerdruck entfaltete sich der Helm. Kein Zweifel, das war der Vektor-Helm, der ihr die Orientierung in übergeordneten Kontinua erlaubte, und keine Fälschung.
„Ich werde also gleich erfahren, wie der Helm in euren Besitz gelangt ist!", stellte sie mit Nachdruck fest.
„Das glaube ich nicht ..." Saedelaere schwieg sofort wieder. Wegen der Maske war ihm keine Regung anzusehen.
„Du verlangst etwas Unmögliches, Kamuko", sagte Rhodan. „Keiner von uns kann dir sagen, was geschehen ist."
„Und du machst es mir schwer, dir zu glauben, Perry Rhodan."
„Alles, was ich dir sagen kann, ist, dass der Vektor-Helm durch einen temporalen Effekt in Alaskas Besitz geriet. Über das ›Wie‹ müssen wir unter allen Umständen Stillschweigen bewahren. Aber anstelle einer befriedigenden Erklärung kann ich dir ein Angebot machen, Kamuko. Ich übergebe dir die vollständige Nachtlicht-Rüstung ..."
„Unter welcher Bedingung?", fragte die Aeganerin, als Rhodan unvermittelt wieder schwieg.
Genau diese Frage, stellte sie fest, hatte er provozieren wollen. Damit er nicht von sich aus die Bedingung diktieren musste. Sie wurde nicht schlau aus ihm.
„Zwei Bedingungen sind es sogar", antwortete der Terraner. „Du darfst die Rüstung nicht
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