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2451 - Die MetalÀufer

Titel: 2451 - Die MetalÀufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Intelligenz auf. Er trug einen breiten Gürtel um den Leib. Der Metaläufer roch, dass ein Signalgeber in das Material eingearbeitet war. Fasziniert betrachtete er den runzligen, ausgeprägten Gesichtsrüssel, den das Geschöpf vor sich hertrug. Es nutzte ihn, um schnüffelnd die Umgebung abzusuchen.
    Verwendeten die Terraner etwa biologischmechanische Einheiten, um Staub und Schmutz in den entlegenen Orten ihres Schiffs auszufiltern? Wurde das seltsame Wesen gesteuert, oder handelte es aus eigenem Antrieb?
    Das Rüsselwesen wirkte unruhig.
    Sein Kopf pendelte hin und her. Ab und zu nieste es, als müsste es seine Nase vor Verunreinigungen befreien.
    „Ich habe das Gefühl, als könnte es uns sehen", sagte Kara Tautopper.
    „Siehst du, wie es meinen Bewegungen folgt?"
    Nox’ Begleiter trippelte hin und her, vor und zurück. Er verrenkte seinen so prächtig fülligen Körper mit kaum für möglich gehaltener Akrobatik. Kara galt als begabter Traumtänzer, der insbesondere den rasanten Wechsel zwischen den Realitätsebenen zum Markenzeichen seiner One-Man-Show gemacht hatte.
    Der Grauhäuter folgte jeder seiner Bewegungen. Insbesondere der Rüssel pendelte hin und her, als könnte er den Metaläufer damit erfassen. Und auch wenn seine Bewegungen ins Leere gingen – er gab nicht auf und blieb aufmerksam.
    „Rückzug!", befahl Nox Hauthorn völlig verunsichert.
    Sie gingen links durch die Wand und gelangten in einen Stauraum, der zum darunter befindlichen Stockwerk gehörte. Nox fühlte während des Durchgangs die metallisch schmeckende Wand. Ein deutliches Zeichen dafür, dass er nervös und verunsichert war, dass er seinen Körper und seine Gabe nicht vollends unter Kontrolle hatte.
    Folgte ihnen der Grauhäutige?
    Nox blieb stehen, starrte bange Sekunden lang auf die Wand.
    Nichts.
    Erleichtert atmete er durch.
    „Kann mir einer von euch sagen, was das für ein Geschöpf war?", fragte er die beiden Freunde.
    „Eine Art Spürhund", behauptete Dux Axiotis. „Möglicherweise hatten die Terraner schon einmal Erfahrung mit Strukturläufern. Hast du das Signalband, das er um seinen Körper gewickelt hatte, gesehen? Vielleicht hat der Rüsselige bereits Alarm geschlagen, vielleicht suchen die Magerriesen schon nach uns ..."
    Nox legte Dux eine Hand beruhigend auf den Kopf. Der Kleinere neigte mitunter zu überzogenen Reaktionen. Im Grunde seines Herzens war er ein Feigling, der nur deswegen nicht zurücksteckte, weil er Nox, seinem Vorbild, um jeden Preis nacheifern wollte.
    „Das war ein Zufall, sage ich euch.
    Wir bewegen uns seit Tagen durch die JULES VERNE, und uns ist noch niemals ein derartiges Geschöpf untergekommen. Wir wissen nicht einmal, ob es intelligent ist, ob es sich um ein Haustier handelt oder vielleicht gar um einen Parasiten ..."
    „Wenn das ein Parasit war, möchte ich unter keinen Umständen dem hiesigen Kammerjäger begegnen ..." Kara Tautopper kicherte, sein wohlgeformter Bauch hüpfte im Takt mit.
    „Sei es, wie es sei." Nox Hauthorn nahm die beiden Freunde bei der Hand.
    „Wir alle wissen, dass es Dinge gibt, die nicht zu erklären sind. Wir sollten uns davon nicht irritieren lassen. Seht euch doch um!"
    Er deutete auf mehrere völlig zerdrückte Riesenschachteln, die nach besonders schmackhaften energetischen Stromträgern aussahen und möglicherweise Bestandteile portabler Transmitter gewesen waren. „Es gibt so viel Arbeit, so viele Chancen auf Dotierungen."
    Nox deutete auf seine Unterarme. Er zog den kristallinen Dotierungssplitter hervor und legte ihn an einer freien Stelle an. „Juckt es euch denn nicht, die Haut zu ritzen? Leistungsbeweise deutlich sichtbar anzuzeigen? Zu beweisen, wie gut und erfolgreich ihr seid? Kommt schon, ihr Strukturhumpler! Wollt ihr, dass uns andere die Show stehlen und die fettesten Brocken zum Reparieren bekommen? Die JULES VERNE war unsere Entdeckung! Nehmen wir uns, was uns gehört!"
    Was für eine feurige Rede! Dux Axiotis und Kara Tautopper hatten ihm mit weit aufgerissenen Augen zugehört, waren mit jedem Wort um Millimeter gewachsen, hatten sich an seiner aufrüttelnden Ansprache aufgebaut.
    „Auf geht’s!", rief Dux, und Kara intonierte mit seinem tiefen Bariton die gängigen Anfangsakkorde des berühmten metaläufischen Gassenhauers „Strontiumhypersequentielle Beißbohrmechanik bei Dreikommadreiacht My, du Glück meiner Seele."
    Sie glitten durch den Boden, hinab in eine Halle, in der es von eindäumigen Menschen wimmelte, die mit ihren

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