2451 - Die MetalÀufer
ungelenken Fingern so taten, als könnten sie die Schäden an einem Energiezapfer reparieren. Sobald etwas Ruhe einkehrte, würden sie ihnen, still und leise, unter die Arme greifen.
8.
Er erwachte.
Sie erwachten.
Ekatus und Atimoss traten augenblicklich in einen Gedankenaustausch.
Sie wussten, ohne lange darüber zu grübeln, dass die Terraner es geschafft hatten. Der JULES VERNE war die Rückkehr in ihre eigene Zeit gelungen, die für den Dual eine ferne Zukunft darstellte.
Der Dual streckte seinen missgestalteten Leib. Er schmerzte, so wie immer.
Die Koordination der beiden Körperhälften war mangelhaft. Beide litten unter Desorientierung, und weder Ekatus noch Atimoss schafften es, ihren Teil der Arbeit zu übernehmen, den sie seit langer, langer Zeit mit traumwandlerischer Sicherheit ausübten.
„Alles in Ordnung bei dir?" Ein terranischer Riese mit kräftigem roten Haar, das in Zöpfe geflochten war, beugte sich über den Dual. „Wir haben uns ganz schön Sorgen um dich gemacht."
„Mir geht es gut", lallte Ekatus mit schwerer Zunge. „Wie viel Zeit ist ...
vergangen?"
„Zwanzig Millionen Jahre und sieben Tage", sagte der Mann. „Wir mussten dich während des Sprungs ruhig stellen.
Du hast sehr sensibel auf die Veränderungen reagiert. Kein Wunder, bei dem, was du bist." Der Riese lachte dröhnend und völlig unpassend.
Der Dual erinnerte sich vage an das Gesicht. Es fiel ihm schwer, die Physiognomien der Terraner auseinanderzuhalten. Der Mann hieß Haltallion. Major Haltallion. Er war der Stellvertretende Chefmediker der JV-1. Von Zeit zu Zeit hatte er sich in der Kommandozentrale der JULES VERNE herumgetrieben und sich mit seiner Vorgesetzten, Patience Mafua, ausgetauscht.
„Ich bin schrecklich müde", sagte Ekatus. „Und ich fühle mich ... leer."
Atimoss verbat ihm augenblicklich das Wort. Sie durften kein Zeichen der Schwäche zeigen. Sie waren ein Dual.
Ein Produkt, das für besondere Aufgaben herangezüchtet worden war. Dem es selbst unter schwierigsten Bedingungen gelang, Führerschaft zu übernehmen und zu zeigen.
„Das gibt sich", sagte Haltallion begütigend. „Die letzten paar Tage waren nicht leicht für dich."
Ekatus Atimoss blieb ruhig. Sollte der Mediker doch glauben, was er wollte. Er musste sich mit der Leere abfinden, die durch den Mangel an Vibra-Psi entstand.
Die Qual war aber bei langem nicht so schlimm wie in jenen Stunden, da sich die JULES VERNE im KORRIDOR DER ORDNUNG befunden hatte.
Hatte ihm der Heilschlaf geholfen, die Entwöhnungsphase von der stets vorhandenen Strahlung rascher als befürchtet zu überwinden?
Anscheinend war es so. Die Ruhe hatte ihm gut getan, hatte seinem komplexen und komplizierten Zusammenleben eine dringend nötige Auszeit verschafft.
„Wenn du willst, kannst du aufstehen", sagte Haltallion. „Du solltest dir ein wenig die Beine vertreten."
Beine vertreten! Was für ein Idiot!
Der Kurpfuscher verstand überhaupt nicht, wie sein Leben ablief. Ekatus Atimoss war auf den Schmiegstuhl angewiesen, um einem permanenten Schmerzzustand zumindest teilweise zu entkommen.
„Wir haben dich während der letzten Tage mehreren Untersuchungen unterzogen", fuhr der Major fort. „Wir möchten alles unternehmen, um dir das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten."
Kein Wunder! Sie wollten etwas von ihm. Perry Rhodan erwartete sich Unterstützung im Kampf gegen TRAITOR; gegen den endlosen Heerwurm, der auch diese Zeit bedrohte.
„Kollegen von mir haben eine Analyse der Hirnstoffwechsel vorgenommen, sowohl bei Ekatus als auch bei Atimoss.
Wir haben einigermaßen überraschende Entdeckungen gemacht."
„Ach ja?" Sie stützten ihren gemeinsamen Körper hoch. Es war wenig Kraft in den Armen. Jede Bewegung schmerzte. „Und die wären?"
Major Haltallion entblößte sein reinweißes Gebiss. „Wir entdeckten eine Reihe von Neurotransmittern. Die Aminosäure Glutamat, die in den unterschiedlichsten Regionen deiner Zerebralteile Kontakt und auch zeitgleich in beiden Köpfen wirken. Mit Sicherheit sind sie für die Suchterscheinungen verantwortlich. Sie entstehen, weil dir das Vibra-Psi fehlt."
„Ihr müsst also die Informationsweitergabe von Nervenzelle zu Nervenzelle unterbinden. Ist es euch gelungen?"
„Nein." Haltallion zögerte. „Dazu sind die Vorgänge, die die Glutamate auslösen, zu komplex. Wir hätten die Gehirne entnehmen und riskante Versuche mit ihnen anstellen müssen. Es erschien uns als zu gefährlich. Wir
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