2452 - Operation Kobaltblau
blieb der Parapolschleier.
Gucky würde in regelmäßigen Abständen die Gedanken der Laosoor lesen, um auf dem Laufenden zu bleiben, ohne Funkkontakt herstellen zu müssen.
Die Suche begann.
Mondra wusste nicht zu sagen, in wie viele Lagerhallen sie in den nächsten Minuten schauten – alle waren ähnlich, alle blieben nichtssagend. Reihen um Reihen Metallkisten.
Als Gucky zum dritten Mal Kontakt mit den Laosoor aufnahm, wandte er sich an Mondra und Rudyr.
„Kommt mit", sagte er, berührte seine beiden Begleiter und teleportierte.
Technisches Gerät umgab sie mit einem Mal, dessen Zweck Mondra nicht auf die Schnelle bestimmen konnte. Sie zählte acht schlanke Türme aus Metall, in die schubladenartige Öffnungen eingelassen waren.
Vor diesen Öffnungen flirrten dünne Folien, an denen sich die Strahlen kleiner Lichtquellen brachen, die seitlich an den Metalltürmen angebracht waren.
„Ich habe das Schmiede-Archiv gefunden", sagte Limbox, der Computerspezialist des Laosoor-Trios.
Die Uhr tickt: Tag 4; 03:58 Uhr
Pothawk deutete auf ein simples Lesegerät, das er in der Schultertasche seines Diebesanzugs mit sich geführt hatte.
„Dank unserer Nano-Hand hier konnten wir mittlerweile bereits auf die ungesicherten Daten zugreifen.
Ich habe den Tausend-Schichten-Bericht der Schmiede gelesen. In diesem Zeitraum hat die Schmiede knapp zwei Kilogramm ihrer Schalter gefertigt."
„Nur ..."
„Nur zwei Kilogramm", bestätigte Pothawk, ehe Mondra ihre Frage zu Ende formulieren konnte. „Srapto’4 war damit jedoch sehr zufrieden. Er verzeichnete einen Gewinn in astronomischer Höhe. Die Schalter wurden zu 94 Prozent an die neun Zentrumswerften verschickt und dort in Kobaltblaue Walzen eingebaut."
Zufriedenheit breitete sich in Mondra aus. Ihre Wahl hatte sich tatsächlich als Volltreffer erwiesen.
Besser hätten sie es kaum treffen können.
Von der Schmiede aus gab es also direkte Verbindungen zu den Zentrumswerften – in denen offenbar jeweils eine Kobaltblaue Walze entstand und nicht nur in Werft 1, wo die PENDULUM im Entstehen begriffen war.
Sein Bruder Limbox deutete mit einer Ohrenhand auf die schlanken Metalltürme. „Pothawk hat das Problem angedeutet. Auf die ungesicherten Daten können wir zugreifen, alles deutet aber darauf hin, dass die sensiblen Informationen hinter diesen flirrenden Folien aufbewahrt werden."
„Wo genau liegt das Problem?", fragte Gucky.„Die Folien sind ein einfacher, aber wirksamer Sicherungsschutz. Sie sind über Tausende Lichtkontakte mit dem Metall der Türme verbunden.
Wir können sie nicht beiseite schieben, ohne Alarm auszulösen. Es gibt Sensoren, die jeden, der dies versucht, automatisch scannen. So kann jeder, der dazu berechtigt ist, einfach auf die Daten zugreifen, ohne ein kompliziertes Sicherungssystem umgehen zu müssen. Alle anderen lösen Alarm aus, wenn der Lichtkontakt durch die Folien unterbrochen wird."
„Ihr könnt das System nicht umgehen?", fragte Mondra.
„Doch, aber nicht auf die Schnelle", gab Limbox zerknirscht zu. „Es ist simpel und ohne großen Aufwand errichtet, aber gerade deshalb so wirkungsvoll. Ein Hightech-System könnten wir leichter lahmlegen."
„Wir haben die Schriftzeichen auf den Türmen analysiert und ausgewertet", ergänzte Pothawk. Er deutete auf eine der schubladenartigen Öffnungen. „Hier drin lagern zweifellos Informationen zu den Kobaltblauen Walzen."
Mondra wandte sich an den Mausbiber. „Gucky, du bringst Ekatus Atimoss hierher. Wenn etwas schiefgeht, müssen wir alle umgehend verschwinden. Er darf nicht zurückbleiben."
Der Ilt verschwand ohne ein weiteres Wort. Es würde nicht ganz einfach sein, den Dual zu finden, doch für den Notfall hatten sie ein Signal vereinbart.
„Es gibt zwei Möglichkeiten", meldete sich Rudyr Pinkor zu Wort.
„Entweder wir greifen zu, stehlen die Speicherkristalle hinter dieser Folie und verschwinden per Teleportation, ehe die Falle zuschnappt. In dem Fall wird jeder leicht erfahren können, wer genau sich hier zu schaffen gemacht hat. Oder wir gehen es etwas eleganter an. Mit anderen Worten: Ich trete auf den Plan."
Die Uhr tickt: Tag 4; 04:17 Uhr
Gucky hatte Ekatus Atimoss schneller als erwartet ausfindig gemacht. Das Diebeskommando befand sich damit komplett im Datenarchiv. Jeder beobachtete, wie der Siganese Rudyr Pinkor auf Mondras Hand stand und von dieser direkt zu einer der flirrenden Folien emporgehoben wurde.
„Bitte schön", sagte Mondra.
Die
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