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2452 - Operation Kobaltblau

Titel: 2452 - Operation Kobaltblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor? Wir haben beschlossen, uns die Fabriken genauer anzuschauen und nach einer möglichen Verbindung in die Zentrumswerft zu suchen, sei es direkt oder über diverse Zwischenstationen."
    Gucky kickte eines der Sitzkissen zur Seite. „Es gibt keinen Grund, besonders kompliziert zu denken. Die einzelnen Fabrikkomplexe sind leicht zugänglich, damit potenzielle Kunden mit eigenen Augen vorab besichtigen können, was sie kaufen werden."
    „Irthe-Schmieden!" Rudyr Pinkor zwirbelte mit den winzigen Fingern seinen buschigen Schnauzbart, dessen blauschwarze Farbe einen angenehmen Kontrast zur lindgrünen Gesichtshaut bildete. Zumindest empfand er diesen Kontrast als angenehm, wie er nicht müde wurde zu betonen. „Wir sollten uns den hiesigen Begrifflichkeiten anpassen."
    Der Ilt zuckte mit den Schultern, was den Siganesen, der noch immer darauf stand, ordentlich durchschüttelte. „Hiesige Begrifflichkeiten?
    Warum so geschraubt?"
    Rudyr fand mit Mühe das Gleichgewicht wieder. „Ich hätte mich dir doch nicht anvertrauen sollen. Das hat man davon, wenn man allzu offen ist. Kein Wunder, dass die meisten meines Volkes ..."
    Gucky ließ den Siganesen telekinetisch auf seine ausgestreckte Hand schweben, die er völlig ruhig hielt.
    „Wird nicht wieder vorkommen, ich verspreche es dir. Du hast recht – die Irthe-Schmieden sind in einem gewissen Maß frei zugänglich. Was spricht also dagegen, uns als Touristen auszugeben oder meinetwegen auch als potenzielle Kunden? Im Inneren der Schmieden höre ich mich dann ein wenig telepathisch um."
    „Ich bin dafür, es erst einmal auf die altmodische Art zu versuchen", meinte Mondra. „Mit Fragen. Warum sich hinterrücks erespern, was man auch ganz offen in Erfahrung bringen kann?"
    Gucky ließ den Nagezahn blitzen. „Gerade du hegst moralische Bedenken? Irre ich mich, oder bist du diejenige, die eine Erpressung auf allerhöchster Ebene plant? Egal, es gibt genug Irthe-Schmieden, in denen jeder auf seine Art recherchieren kann.
    Pothawk und seine Brüder haben ohnehin angekündigt, unabhängig von uns auf Informationsbeutezug zu gehen."
    „Also jeder auf seine Art?"
    Der Mausbiber verneigte sich theatralisch. „Jeder auf seine Art, Frau Zirkusartistin, TLD-Agentin und künftige Erpresserin."
    Mondra nickte. „Wo du schon erwähnst, dass ich mal Zirkusartistin war ... schau her." Sie ließ sich auf den Sitzkissen nieder. „Es ist nur eine Frage der Körperbeherrschung, und die Dinger sind sogar bequem.
    Du siehst also, dass man auch ohne Telekinese und andere Paragaben zum Erfolg kommen kann."
    „Ich habe die Botschaft verstanden", versicherte der Ilt. „Gehen wir."
    In der nächsten Sekunde verlor Mondra das Gleichgewicht und schlug mit dem Hintern auf.
     
    Die Uhr tickt: Tag 2; 19:47 Uhr
     
    Es kostete Mondra einige Mühe, dem Sraptiden – Srapto’4, stets zu Diensten – und sehr kundenorientierten Leiter der Schmiede Itaavan zu erklären, worum genau es sich bei Ynkonit handelte.
    Der breite, zahnlose Mund öffnete sich schließlich und präsentierte einen doppelten Kiefer, in dem einige Hornplatten unablässig mahlten. „Eine Dichte von 33,5 Gramm pro Kubikzentimeter? Schmelzpunkt bei 100.000 Grad? Kohäsionsverstärkt, hyperenergetisch aufgeladen? Ein Hybridmetall? Resistent gegen Antimaterie? Kubisch flächenzentriertes Kristallgitter aus acht Eckatomen bilden eine Kristallelementarzelle?
    Im Zentrum eine zusätzliche pseudomaterielle Hyberbarie-Konzentration?"
    Die blaue Zunge rutschte zwischen den Hornplatten hin und her, und Srapto’4, stets zu Diensten schüttete sich aus vor Lachen. „Tut mir leid, mit solch minderwertigem Rohstoff können wir dir nicht dienen."
    „Minderwertig?" Ynkonit war das Beste, was die terranische Forschung zu bieten hatte.
    Eine Blase bildete sich seitlich neben dem Mund ihres Gesprächspartners. Er blies die Backen auf und ähnelte dadurch mehr denn je einem terranischen Laubfrosch. Mit einem Ploppen ließ er dann die Luft entweichen.
    „Für die Zwecke der Irthe-Schmiede ist das schlicht nicht gut genug.
    Nun werde ich mich dem nächsten Anwärter widmen. Du entschuldigst mich und verstehst, dass ich als Leiter dieser Schmiede nicht ewig Zeit für einen einzelnen potenziellen Kunden aufbringen kann, der zudem nicht einmal einen unserer Schalter kaufen will. Ach ja, vergiss nicht, wenn du je wiederkommst, dich an mich zu wenden."
    Er streckte Mondra einen Tentakel entgegen, an dessen Ende einige dünne Ausläufer wimmelten.

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