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2452 - Operation Kobaltblau

Titel: 2452 - Operation Kobaltblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ebenso simple wie verblüffende Lösung ihres aktuellen Problems lag in der Winzigkeit des Siganesen. Pinkor brauchte die Folie nur ein wenig zur Seite zu schieben, gerade anderthalb Zentimeter, wie durch einen zufälligen Luftzug. Dann schlüpfte er durch diesen Durchgang.
    Hinter der Folie war er nicht mehr sichtbar. Wahrscheinlich umgaben ihn nun die Datenspeichermedien.
    Sie konnten leicht seine eigene Körpergröße aufweisen und waren damit für ihn ebenso schwer wie ein gewaltiger Felsbrocken für einen Terraner.
    Der Siganese war allerdings mit diversen mikrotechnischen Hilfsmitteln ausgerüstet.
    Mondra wartete ungeduldig und sah bald erleichtert, wie Pinkor von innen die Folie vorsichtig zur Seite drückte. Mit einem winzigen Antigravgenerator transportierte er einen Kristall, der ihm bis zur Schulter reichte.
    „Fang!"
    Im nächsten Moment sauste der Speicherkristall durch die Öffnung genau in Mondras Hand. Sie ließ ihn in einer Tasche ihres Anzugs verschwinden.
    Auf diese Weise schickte Pinkor noch drei weitere Kristalle zu ihr, bis Ekatus Atimoss plötzlich wie aus dem Nichts auftauchte. Er hatte unter dem Parapolschleier den Korridor vor dem Archiv beobachtet.
    „Abbruch", sagte der Dual. „Sofort!"
    Gucky hatte sich die ganze Zeit über bereitgehalten und sprang schon in der nächsten Sekunde mit Pothawk, Limbox und Vizquegatomi aus dem Archiv. Die Laosoor hatten bislang weiterhin die frei zugänglichen Daten studiert.
    Als der Mausbiber zurückkehrte, kletterte der Siganese gerade unter der Folie durch und ließ sich in Mondras Hand fallen.
    Ekatus Atimoss verschwand wieder in die verschobene Existenzebene.
    Blieben momentan neben Gucky noch Mondra und Rudyr. Der Mausbiber konnte sie mit einem einzigen Teleportersprung wegbringen.
    Doch es war schon zu spät.
    Durch die sich stoßartig öffnende Tür drang ein Roboter auf breiten Rädern in das Archiv vor; drei Waffenarme richteten sich auf die Eindringlinge aus.
    „Eine Bewegung, und er schießt", drang die gar nicht mehr höfliche und dienstbeflissene Stimme des Sraptiden Srapto’4 auf. „Ihr geht zu weit. Ich werde mich beschweren."
    Mit allem hatte Mondra gerechnet – aber damit nicht. Das waren nicht die Worte, die sie von einem Schmiedebesitzer erwartet hätte, der gerade Einbrecher auf frischer Tat in seinem Werk ertappt hatte.
    „Ich habe es schon vermutet, als du allzu penetrante Fragen gestellt hast. Sagt euren Yakonto-Herren, dass ..."
    „Sag es ihnen selbst", unterbrach Gucky. Er watschelte zu Mondra und Rudyr.
    „Feuer!", befahl Srapto’4 und ließ seinen feisten Krötenleib wabbeln.
    Nichts geschah.
    „Bringt nichts. Wir gehen jetzt.
    Schönen Tag noch." Gucky ergriff die Hände seiner beiden Begleiter, und die drei verschwanden.
    In Mondras Hotelzimmer warteten bereits die Laosoor und Shona Canella, die stellvertretende Chefwissenschaftlerin, die an dem Diebeszug nicht teilgenommen hatte.
    „Das war knapp", flüsterte der Siganese, dessen Gesichtsfarbe ein blasses Grün angenommen hatte.
    „Telekinese kann auch für Ladehemmungen sorgen, weißt du? Tja, ich will mich ja nicht selber loben, aber manchmal bin ich einfach genial."
    Damit ließ sich Gucky lässig in die Sitzkissen fallen.
    Sie rutschten zur Seite, wodurch er wenig elegant auf den Boden krachte.
     
    Die Uhr tickt: Tag 4; 05:36 Uhr
     
    Rudyr Pinkor und Shona Canella übernahmen die Auswertung der Daten, die auf dem Kristall gespeichert waren.
    Hin und wieder versuchte Mondra den Diskussionen der beiden Wissenschaftler zuzuhören. Deren Kauderwelsch schloss die keineswegs technisch Ungebildete allerdings sehr rasch aus dem Prozess der Erkenntnis aus. Sie vermochte nicht zu begreifen, was der Siganese von unfasslichen Spaltmaßen auf Nanoebene und hyperphysikalischer Kongruenz von sich gab oder was Canella über Werte jenseits der 0,1-Nano-Schwelle ergänzte.
    Es dauerte über eine Stunde, bis sich die ehemalige Dekanin der Universität Terrania an die anderen wandte. „Wir wissen nun, welche Art Schalter die Schmiede herstellt, aber das ist wohl nur von sekundärem Interesse. Interessant ist jedoch, dass absolute Perfektion erreicht wurde wie in keinem anderen Segment der Weißen Welt, weshalb die Zentrumswerften derlei Schalter auch nur von der Schmiede Itaavan beziehen. Das heißt, sämtliche Kobaltblauen Walzen werden mit diesen Schaltern bestückt."
    Sie setzte ein triumphierendes Lächeln auf. „Wichtig für uns ist in diesem Zusammenhang, dass wir

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