2452 - Operation Kobaltblau
Sequenz-Inspektor Dyramesch nach Evolux kam und die Herrschaft über die Weiße Welt übernahm ..."
Gucky ächzte. „Ach nein, keine Biografie eures Obermotzes, bitte.
Dazu wären sogar 64 Datenwürfel zu klein. Oder zu groß. Geht’s nicht etwas schneller?"
Taptargo warf ihm einen Blick zu, der bei einem Menschen als besorgt durchgegangen wäre.
„Du scheinst ein Freund der Effektivität zu sein?"
Gucky zeigte sich äußerlich nicht beeindruckt. „Quatsch keine Opern, Grüner. Ich bin ein Freund des Ritters der Tiefe AhDeh."
Der Yakonto wirkte verwirrt, nickte aber nur.
Mondra nahm den unterbrochenen Gesprächsfaden wieder auf. „Mit Dyramesch begann der Paradigmenwechsel zur Effektivität. wie wir wissen."
Siso Dirios katzenhafte Augen weiteten sich. „Vielleicht muss ich nicht so weit ausholen wie befürchtet. Verzeih, Vertraute eines Ritters der Tiefe, dass wir dich unterschätzen. Dyrameschs erste Handlung bestand darin, für ganz Evolux eine Effizienzsteigerung von 0,35 Prozent einzufordern."
„0,35 Prozent", wiederholte Mondra, obwohl ihr der Wert aus Perrys Bericht natürlich bekannt war.
„Es erscheint dir wenig? Die Segmente der Weißen Welt arbeiten in einem seit Jahrhunderttausenden sorgsam ausgewogenen Gleichgewicht, das die Arbeitsleistung von Milliarden Individuen optimiert.
Selbst ein tausendstel Prozent fiele da ins Gewicht. Aber gleich 0,35 ...
Diese Veränderung warf Probleme auf, große Probleme sogar. Damals entstand erst die Notwendigkeit einer Qualitätskontrolle, die wir nun in der dritten Generation bilden."
„Wir vermuten", ergriff Do Taptargo das Wort, „dass die Produktivität der Weißen Welt seitdem sogar eher gesunken ist, weil das Gleichgewicht zerstört wurde."
„Ihr vermutet dies? Es muss sich doch leicht feststellen lassen."
„Alle Daten gehen direkt an Dyrameschs Büro und von dort nicht wieder nach draußen. Wenn sie ans Licht kommen, wird der Kosmofekt einen Schuldigen benötigen, denn er selbst wird sein Versagen unter keinen Umständen eingestehen."
„Und wer sollte dieser Schuldige anders sein", ergänzte Vanta Aquinto missmutig, „als wir, die Yakonto? Er verachtet uns ohnehin, weil wir einer in seinen Augen überkommenen Moral anhängen."
„Was hat das alles mit der Schmiede zu tun?", fragte Mondra.
„Itaavan hat vor einem Jahr einen Schalter geliefert, der nicht den Vorgaben genügte. Der Schmelzpunkt lag mit nur etwa 127.000 Grad fast fünf Prozent tiefer als erforderlich."
Mondra verschlug es im ersten Moment die Sprache – das war alles? Ein einziges fehlerhaftes Endprodukt?
Doch sie ahnte, was das für Wesen wie die Yakonto bedeutete.
Die Worte des Anführers bestätigten ihre Vermutungen. „Für dich mag sich das nebensächlich anhören, aber für Evolux ist es verheerend. Mit einem Schalter beginnt es ... und irgendwann wird sich eine echte Fehlfunktion ereignen. Vielleicht erst in Jahrhunderttausenden, aber eben irgendwann. Dies würde den Ruf der Kobaltblauen Walzen vernichten!
Und damit auch die Existenzberechtigung meines Volkes."
Die Yakonto berührte ihn flüchtig, wie zufällig, am Arm. „Wir müssen also die Produktionsgrundlagen erforschen, die zur Entstehung dieses fehlerhaften Schalters geführt haben. Srapto’4 war letztlich sehr einsichtig, zumal er euch für einen Trupp hielt, der in unserem Auftrag handelt. Wir ließen ihn in diesem Glauben."
„Nun wisst ihr, warum wir euch nicht verraten", sagte Do Taptargo, „sondern euch im Gegenteil wohlwollend gegenüberstehen. Was immer ihr in der Schmiede gesucht habt – wir hoffen, ihr habt es gefunden.
Dank Dyramesch verschlechtern sich die Zustände auf ganz Evolux kontinuierlich, und das muss ein Ende finden. Wir wissen, dass der Kosmofekt euch festhält und dass ihr gegen ihn arbeitet. Der Ritter der Tiefe Perry Rhodan gilt schon jetzt in weiten Teilen von Evolux als Hoffnungsträger.
Nicht nur wir hoffen, dass mit seinem und damit auch eurem Eintreffen die Ära des Kosmofekten Dyramesch endet. Deshalb werden wir euch helfen. Allerdings unter einer Bedingung."
Mondra wich seinem Blick nicht aus. „Ich höre."
„Es dürfte banal sein, denn das Gegenteil vertrüge sich nicht mit der Moral eines Ritters. Aber es ist uns wichtig, dies ausdrücklich zu formulieren: Evolux wird kein Schaden zugefügt. Die Weiße Welt muss weiter funktionieren. Wir wollen Dyramesch bloßgestellt sehen, diskreditiert, am besten von seinem Posten abberufen. In welcher Weise wir
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