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2452 - Operation Kobaltblau

Titel: 2452 - Operation Kobaltblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meinung nach die Möglichkeit, das Gespräch in die Richtung zu lenken, die ihn interessierte.
    „Ich stimme dir zu. Es hätte nicht sein müssen. Es war ein unnötiges Risiko. Was, wenn es zu einem spontanen Kampf gekommen wäre? Möglicherweise hätten wir sogar die Vertrauten des Ritters verletzen müssen."
    Er legte eine in ihrer Wirkung genau kalkulierte Pause ein. „Fragst du dich auch manchmal, ob es nicht besser wäre, wenn jemand anders unsere Gruppe führen würde?"
    Siso antwortete nicht. Das war auch nicht notwendig.
    Noch nicht.
    Möglicherweise würde er sie schon bald vor die Wahl stellen. Denn gerade in turbulenten Zeiten wie diesen konnte man viele gute Gründe für einen Machtwechsel finden, wenn man nur lange genug danach suchte.
    Und er, Vanta Aquinto, der ewige Zweite und Verlierer, würde sehr intensiv suchen.
     
    *
     
    „Do Taptargo hat uns aufgefordert, sein Angebot gründlich zu überdenken", sagte Mondra. „Aber was gibt es da schon zu überlegen? Müssen wir nicht froh sein für diese außergewöhnliche Chance? Wir haben einen Yakonto-Trupp auf unserer Seite.
    Personen, die sich auf Evolux bestens auskennen, großen Einfluss haben und über Möglichkeiten verfügen, von denen wir nur träumen können."
    Shona Conella, die stellvertretende Chefwissenschaftlerin, schüttelte langsam den Kopf. „Versuchst du dich mit dieser Aufzählung selbst zu überzeugen, Mondra? Ich gebe dir zwei Gegenargumente. Möglicherweise täuscht er uns. Er hat seinen theatralischen Auftritt nur inszeniert, damit wir ihm Vertrauen schenken und ihm von unseren Plänen berichten."
    Gucky ließ telekinetisch eines der Sitzkissen zu sich schweben, stellte es an die Wand, setzte sich auf den Boden und lehnte sich dagegen.
    „Ich kann seine Gedanken nicht lesen, genauso wenig die seiner Begleiter. Sie sind Yakonto, die ich generell nicht espern kann. Aber ich vertraue ihm. Seine Geschichte passt lückenlos zu dem, was wir in der JULES VERNE erleben und von dem er nichts wissen kann. Denkt an die Metaläufer, die ebenfalls auf ihre Weise Widerstand gegen den Kosmofekten leisten."
    Mondra schätzte die Lage ebenso ein. „Dyramesch ist keineswegs so unangefochten der Herr über Evolux, wie er es vorgibt oder womöglich auch selbst glaubt. Er steht einer ganzen Reihe von Problemen gegenüber."
    Der Mausbiber rückte zur Seite und fand offenbar keine bequeme Haltung.
    „Ich hasse diese Dinger", murmelte er, ehe er aufstand und das Kissen umfiel. „Das sind keine Kissen, das sind Steiß- und Rückenmuskelsaboteure. Also sind wir uns einig? Dann sollten wir die drei gar nicht erst gehen lassen. Vergesst nicht, dass uns nur drei Wochen bleiben bis zum Stapellauf der PENDULUM."
    Er streckte die Hand aus. „Wer will mich begleiten? Mit etwas Glück erwischen wir sie noch, ehe sie das Hotel verlassen. Der Antigravschacht ist ja nicht gerade der schnellste und mit einer Teleportation Marke Gucky nicht zu vergleichen."
    Auch Mondra sah keinen Grund zu zögern. „Die Yakonto haben sich einen starken Auftritt geleistet? Bitte, das können wir genauso! Aber spring bitte nicht in Sichtweite dieses widerlichen Lemenereciereleyh und seiner Pfalowuls."
    „Du hast dir den Namen gemerkt?"
    Sie lächelte schmallippig. „Muss man nicht möglichst viel über seine Feinde in Erfahrung bringen?"
    „Um dir ein neues Zimmer zu besorgen, wirst du ohnehin bald mit ihm sprechen müssen."
    „Vielleicht gelingt es mir ja, diese Aufgabe zu delegieren. Zum Beispiel an einen gewissen Überallzugleichtöter."
    Sie teleportierten direkt vor den Hauptausgang des Hotels und sahen gerade noch, wie die dunkelroten Kombinationen zweier Yakonto im Gewühl der Masse auf der breiten Straße verschwanden. Ob es sich tatsächlich um ihre Yakonto handelte, konnte Mondra nicht beurteilen, doch es war ihre einzige Chance.
    Sie rannte los. In der eigenartig drückenden Hitze brach ihr augenblicklich der Schweiß aus. Sie schob sich an einem zwei Meter breiten Koloss vorbei und bemerkte, dass eine von dessen vielen Händen wie zufällig über ihren Hintern strich.
    Gerade wollte sie sich beschweren, als sie mit einem Humanoiden in grellbunten Kleidern zusammenprallte. Gleich darauf fühlte sie einen Luftzug.
    „Pass doch auf", hörte sie noch, als dieser schon längst nicht mehr zu sehen war. Etwas Feuchtes platschte auf ihren Kopf.
    Grellbunte Kleider?
    Verwirrt schaute sie sich um. Nein, dies waren keine Kleider gewesen, sondern Federn. Sie wischte sich

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