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2452 - Operation Kobaltblau

Titel: 2452 - Operation Kobaltblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tiefe.
    Do Taptargo machte sich bereits an einem Eingabepult zu schaffen. Es dauerte nur Sekunden, bis sich ein Hologramm inmitten des Raumes bildete. „Dies ist das Segment Beliosa in schematischer Darstellung."
    In einer Ebene stand ein Hohlzylinder, der steil aufragte. Eine Maßangabe stellte klar, dass der Zylinder etwa 45 Kilometer hoch aufragte und 30 Kilometer Seitenlänge besaß. Einige als winzige Punkte dargestellte Gleiter und Gebäude sollten das Größenverhältnis verständlich machen – die Wand war schlicht gigantisch.
    Mondra kannte bereits die Bilder, die Perry aufgenommen hatte; dank der Holosimulation sogar besser als gut. Was sich dahinter verbarg, kannte sie allerdings nicht, und so lauschte sie den Worten der Yakonto aufmerksam.
    „In die Wände des Zylinders ist die Steile Stadt gebaut. Der Werftbetrieb läuft am Boden des Schachts ab. Dort ist die PENDULUM erbaut worden. Und noch immer herrscht an diesem Ort Hochbetrieb, der allerdings nur im Zusammenhang mit der Beladung der Walze steht. Der Selbsttest läuft automatisch ab."
    „Das heißt, wenn wir es schaffen, die PENDULUM zu kapern ..."
    „Dann werdet ihr das Schiff voll funktionstüchtig, aber ohne Besatzung vorfinden. Wie es danach weitergeht, können wir nicht sagen."
    „Wie sieht es in der PENDULUM aus? Wo gibt es zentrale Zugriffsoder Steuermöglichkeiten? Existiert überhaupt eine Brücke, in der alle Kommandoebenen zusammenlaufen?"
    „Wir können dir diese Fragen nicht beantworten. Kein Yakonto hat je eine Kobaltblaue Walze betreten.
    Unsere Aufgabe endet, bevor die geprüften Bauteile zu den Zentrumswerften transportiert werden."
    Do Taptargo schaltete das Hologramm ab. „Dass es euch gelingt, euch im Inneren der Walze zu verbarrikadieren oder das Schiff sogar zu entführen, bezweifle ich stark."
    „Ich ebenfalls", gab Mondra zu.
    „Aber wir müssen es versuchen. Die Umstände zwingen uns dazu."
    „Ich hoffe, dass ich eurer Lauterkeit trauen kann. Der Diebstahl eines Raumschiffs ... Wäre kein Ritter euer Anführer, ich zögerte nicht, euch die schlimmste Strafe zuzuerkennen.
    Und selbst mit ihm ... Ich frage mich, ob wir nicht längst zu weit gegangen sind. Was wir tun ..."
    „Dyramesch muss fallen", unterbrach ihn Vanta Aquinto barsch und mit der typisch bassigen, durchdringenden Stimme der Yakonto, „und wer könnte dies eher vollbringen als ein Ritter der Tiefe und dessen Gefolge?"
     
    *
     
    Vanta Aquinto war wütend.
    Schon zum wiederholten Mal hatte die Vertraute des Ritters angesetzt, mehr über Perry Rhodans Pläne zu offenbaren. Doch Do Taptargo hatte es ein weiteres Mal unterbunden.
    Dieser Narr wollte nicht hören, in welch großem kosmischen Zusammenhang sein Handeln stand.
    Ein weiterer Beweis dafür, in welch falschen Bahnen ihr Anführer mittlerweile dachte. Er war von dem neuen Dogma der Effektivität längst gefangen genommen worden, obwohl er behauptete, es zu bekämpfen. Womöglich glaubte er sogar daran, weil er sich selbst nicht verstand.
    Ja, er war mit sich selbst nicht im Reinen und konnte deshalb auch alles um ihn nicht objektiv und korrekt beurteilen.
    Aber die Wahrheit lag auf der Hand: Do Taptargo verleugnete das große Erbe der Moral und der Ethik des Ritterordens. Er war blind geworden. Er kämpfte gegen Dyramesch und sah doch genau wie dieser nur den Planeten Evolux und nicht darüber hinaus. So, wie Dyramesch für 0,35 Prozent mehr Effektivität eintrat, tat dies Taptargo für den Status quo.
    Beides war gleich falsch, denn beides verleugnete, dass auch die Weiße Welt nur ein Teil des Ganzen war, ein winziges Bruchstück in der ewigen Ordnung des Kosmos, die die Kosmokraten repräsentierten und die kein einfaches sterbliches Wesen durchschauen konnte.
    Und doch war zweifellos niemand so nahe am Puls des Kosmos wie die Ritter der Tiefe. Und damit wie Perry Rhodan ...
    „Erzähl uns mehr", bat Vanta, „denn ich glaube, dass es wichtig ist zu wissen, warum wir uns in den Lauf der Dinge einmischen."
    Zu seiner Überraschung widersprach sein Vorgesetzter nicht, sondern tadelte ihn nur mit einem vorwurfsvollen Blick. In Sisos wundervollen Augen hingegen las Vanta deutliches Interesse.
    Auch die Vertraute des Ritters schien erleichtert, über diesen Teil ihres Plans reden zu können.
    „Wir sind nach Evolux gekommen, weil wir uns im Kampf gegen eine entstehende Negasphäre befinden.
    Sollten wir über die PENDULUM verfügen und mit ihr die Weiße Welt verlassen, ist sie zu diesem Zweck

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