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2452 - Operation Kobaltblau

Titel: 2452 - Operation Kobaltblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entdeckt haben. Das ist ihr Leben, für sie der eigentliche Sinn ihrer Existenz. Ein Automatismus gewissermaßen. Und auf der JULES VERNE gibt es nun einmal mehr als genug Schäden. Für sie ist unser Schiff eine Art Paradies."
    Gucky räusperte sich theatralisch, stand auf und klopfte mit dem Schwanz auf den Boden. „Ich habe eine andere Theorie. Die Metaläufer wollen Dyrameschs Anweisungen ganz bewusst unterlaufen, aber in aller Heimlichkeit. Sie üben zivilen Widerstand, wenn du so willst. Offiziell nicken sie, aber inoffiziell machen sie einfach weiter. Es braucht ja niemand zu wissen – und sie bauen darauf, dass wir es bestimmt nicht an die große Glocke hängen werden.
    Dazu passt, dass sie sich bei ihrem Tun nicht beobachten lassen und auf ihrer mikroskopisch verschobenen Existenzebene in aller Seelenruhe agieren können."
    „Einer könnte sie schon beobachten", schränkte Istorico ein.
    „Lass mal den ollen Doppelkopf aus dem Spiel, Meistertechniker. Die Schildkrötenechse braucht eine Auszeit, sonst kippt sie uns in die ewigen Winterschlafgründe."
    Der Dual hatte sich inzwischen eindeutig hinter Perry Rhodan und damit gegen die Terminale Kolonne TRAITOR gestellt, obwohl er bislang niemandem außer Rhodan selbst ein gewisses Grundvertrauen entgegenbrachte. Mittels des Parapolschleiers konnte er sich auf dieselbe Existenzebene wie die Metaläufer begeben – nur dadurch hatten diese unermüdlichen Reparaturmannschaften entdeckt werden können, die für jeden anderen unsichtbar waren.
    Der Oberstleutnant beugte sich zum Tisch, um ein Glas mit einer bläulichen Flüssigkeit zu füllen, die Mondra nicht zuordnen konnte. Auf der Flasche stand der Markenname L’veck, den sie nie zuvor gehört hatte. Das Licht fiel in anderem Winkel auf Istoricos völlig haarlosen Schädel und ließ ihn prächtig glänzen.
    „Wie dem auch sei. Auch an anderen Stellen der JULES VERNE werden kleinere Schäden wie von Geisterhand geheilt."
    Gucky schien sich hervorragend zu amüsieren. „Geheilt? Da schimmert der Ara durch, was? Ihr seid doch alle gleich, ob jetzt Galaktischer Mediziner oder Wunderdoktor für Maschinen ..."
    „Können wir das Thema wechseln?", fragte Istorico unwillig.
    „Nicht alle Aras sind Mediziner, auch wenn die Medien diesen Eindruck erwecken. Oder kannst du dir ein Volk vorstellen, das nur aus Medikern besteht? Wer sollte uns dann zum Beispiel ausbilden, sich um unsere Kinder kümmern, unsere Häuser bauen und unsere Technik warten und weiterentwickeln?"
    Der Mausbiber ließ sich von diesem Ausbruch nicht beirren. „Ich hörte schon von deiner Eigenart, mit Maschinen so behutsam umzugehen, als seien es Patienten", beendete er seinen Satz. „Aber okay – wechseln wir das Thema. Du hast von der Geisterhand gesprochen. Meinst du etwa so?"
    Die L’veck-Flasche entwand sich der Hand des Oberstleutnants und flog zu Gucky, der daran schnupperte und angewidert das Gesicht verzog. „Da sträuben sich mir ja die Schnurrhaare! Was in aller Welt ist das? Maschinenöl mit Gluckerschuppen?"
    „Es ist jedenfalls besser als Karottensaft", sagte Istorico kühl.
    Mondra war es leid, durch die beiden von ihren eigentlichen Gedanken abgelenkt zu werden. „Ich danke dir für deinen Bericht und bitte dich, mich weiter auf dem Laufenden zu halten. Vor allem, wenn ihr erkennt, was die Metaläufer anstelle des Multi-Hyperzapfers errichten. Einstweilen taufe ich den unbekannten Aggregateblock auf den Namen Objekt Hephaistos."
    Hephaistos war in Terras altgriechischer Mythologie der Gott des Feuers, der Schmiede und der Handwerker, der im Olymp Waffen und Geräte für die Götter schmiedete.
    Istorico bewies, dass er nicht nur ein hervorragender Technikspezialist war, sondern auch eine gute Allgemeinbildung besaß. „Sehr passend.
    Momentan vermag niemand zu sagen, welches Götterhandwerkszeug mitten in der JULES VERNE entsteht."
    Damit verließ der Ara den Besprechungsraum.
    Gucky wollte ihm hinterherwatscheln, doch Mondra schüttelte den Kopf. „Mit dir muss ich noch unter vier Augen reden."
    „Wegen dieses Späßchens mit der Flasche und weil ich den verhinderten Mediker ein wenig geneckt habe?
    Also wenn Perry dir mal flüstern würde, was ich früher so alles angestellt habe, wärst du bei Weitem nicht so zickig und ..."
    Ein scharfer Blick ließ den Multimutanten mitten im Satz verstummen.
     
    *
     
    „Wie beurteilst du die Lage?", fragte Mondra den Ilt.
    Gucky griff nach dem Mohrrübensaft und nahm einen

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