Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2452 - Operation Kobaltblau

Titel: 2452 - Operation Kobaltblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schluck – den letzten in der Flasche. „Zum einen gehen meine Vorräte zur Neige, und ich werde nie wieder zwanzig Millionen Jahre lang gereiften Karottensaft bekommen. Das gefällt mir gar nicht. Was die Metaläufer angeht, sollten wir sie nicht behindern. Solange es kein Aufsehen gibt, werden sie weiterarbeiten, und das kann für uns nur gut sein."
    „Ich spreche weder von deinen Gelüsten noch von Objekt Hephaistos."
    Der Mausbiber ließ den Nagezahn blitzen. „Das weiß ich. Ich wollte nur ein bisschen Zeit schinden, um nachdenken zu können. Die Gesamtlage der JULES VERNE. Nun, dass Perry mit den Yakonto unterwegs ist, sorgt für eine gewisse Grundnervosität der Besatzung, wie ich festgestellt habe.
    Zumal nicht bekannt ist, wie lange diese so genannte Quarantäne, die Dyramesch über uns verhängt hat, noch gelten soll. Auch wenn wir große Freiheiten genießen und uns im Segment Gelephant frei bewegen können, gefällt es den Leuten nicht, dass wir hier festsitzen. Hundert Quadratkilometer Platz kann man nicht gerade eine enge Kerkerzelle nennen, aber zu wissen, dass wir Evolux nicht verlassen dürfen, schmeckt keinem. Mir übrigens auch nicht."
    „Was sagt die Mannschaft dazu, dass Dyramesch keine Sathox an Bord geschickt hat?"
    Gucky drehte die Flasche um und fing einen Tropfen mit den Fingern auf. „Die Sathox sind ein gutes Thema." Er leckte den Tropfen ab. „Überall im Schiff redet man von diesen Militärpolizisten und Objektschützern. Es geht das Gerücht, dass sie zwar nicht offiziell in der VERNE stationiert worden sind, uns aber sehr wohl beobachten."
    „Das glaube ich nicht", gab sich Mondra überzeugt.
    „Glaube ist eine Sache – Angst eine andere." Der Mausbiber ließ sich wieder in den Stuhl fallen, als könne er sich nicht länger auf den Füßen halten. „Die Mannschaft hat plötzlich Zeit zum Nachdenken und entwickelt fast so etwas wie Verfolgungswahn. Die Gedanken schlagen Kapriolen. Vor dem Kontextsprung waren wir bei der Finalen Schlacht ständig in höchster Gefahr, jetzt sitzen wir auf Evolux scheinbar untätig fest. Eigentlich tut den Leuten die Ruhe gut. Kein Vibra-Psi quält uns mehr, keine einzige Kanonenmündung ist auf uns gerichtet, wir könnten uns zurücklehnen und uns des Lebens erfreuen."
    „Aber keiner von uns will den gemütlichen Ruhestand in Gelephant", ergänzte Mondra. „Wir wollen in die Milchstraße und das Ergebnis der Operation Tempus überbringen.
    Nein, wir müssen dorthin zurück, sonst war alles umsonst."
    „Genau hier liegt die Mohrrübe im Saft", stimmte Gucky zu. „Ich sehe das Wirken der Metaläufer positiv.
    Früher oder später steht uns eine stark verbesserte JULES VERNE zur Verfügung, die mit Kosmokraten-Technologie aufgepeppt wurde. Die Techniker haben genug zu tun, das eine oder andere Geheimnis zu lüften. Aber das genügt mir nicht. Um genau zu sein, genügt es keinem Einzigen an Bord. Obwohl einige schon davon träumen, mit dem eigenen Schiff die Milchstraße zu erreichen.
    Der ganze sentimentale Quatsch eben. Du weißt, wie Raumfahrer so sind – das Schiff ist für sie nicht nur ein Werkzeug, sondern die Heimat."
    Mondra lachte. „Sentimentaler Quatsch und wie die Raumfahrer so sind. Das klingt ganz so, als wärst du selbst keiner."
    „Ich beurteile es weniger emotional. Ich war schon mit so vielen Schiffen unterwegs, dass mir ein erneuter Wechsel nichts ausmachen würde. Für mich zählt nur, dass wir das Ziel erreichen. Wie und vor allem womit, ist zweitrangig."
    „Ein erneuter Wechsel", wiederholte Mondra leise und dachte an die PENDULUM.
    „Bitte?"
    „Es war nicht für deine Ohren bestimmt."
    „Ich hab auch nicht mit den Ohren gehört. Du pendelst da ziemlich laut nach."
    „Pendeln?"
    „Wer sagte was von Pendeln? Denken – du denkst so laut, dass ein lächerliches Prozent meiner genialen Psi-Kräfte genügen würde, es zu hören, sogar bei vollem Mentalblock."
    Mondra sah ihn ernst an. „Und?"
    „Ich habe nichts gehört. Aber soll ich dir was sagen? Du wirst einem gewissen Unsterblichen von Tag zu Tag ähnlicher. Und ich meine nicht Alaska."
    Er grinste, wie nur Gucky grinsen konnte, tippte sich mit zwei Fingern gegen die Stirn und verschwand, während die Luft mit vernehmlichem „Plopp" in das Vakuum strömte, das er dabei hinterließ.
     
    3.
     
    Walze im Visier
     
    Mondra schaute sich in der Runde um. Seit der Besprechung mit Gucky war weniger als eine Stunde vergangen.
    Ihre Umgebung glich der alten – ein

Weitere Kostenlose Bücher