Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2452 - Operation Kobaltblau

Titel: 2452 - Operation Kobaltblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Besprechungsraum. Nur war er merklich größer, bot Platz für maximal zwanzig Personen. Knapp die Hälfte der Stühle war besetzt, außerdem gab es einige in der illustren Runde, die keine Sitzgelegenheit benötigten.
    Sie sah sie der Reihe nach an, denn nicht zuletzt von ihnen hing alles ab: Der stolze Commander Pothawk von den Laosoor stand auf allen vieren zwischen dem schwebenden Robotstuhl des Ekatus Atimoss auf der einen Seite und dem sarkophagähnlichen Behälter, der den Terraner Malcolm S. Daellian seit Langem am Leben erhielt. Daellian schwebte exakt eine Handbreit über der Augenhöhe des Laosoor, als wolle er damit seine Position unterstreichen.
    Wahrscheinlich war das auch tatsächlich der Grund für diese seltsame Positionierung.
    „Danke, dass ihr gekommen seid.
    Es gibt eine Frage zu klären, die keinen Aufschub duldet ..."
    „Plapper nicht daher, Weib!", blaffte eine aggressive Stimme dazwischen. „Komm zum Punkt! Rhodan hat sich offenbar eine schlechte Stellvertreterin ausgesucht." Im offenen Eingangsschott stand in einer Wolke üblen Geruchs, die seine Identität unabhängig von dem einzigartigen Äußeren bewies, Curcaryen Varantir. Hinter ihm war Le Anyante zu sehen, seine Partnerin und „Liebende der Zeit".
    Die Arroganz und überaus schlechte Laune der Algorrian war an Bord der JULES VERNE bereits sprichwörtlich geworden: In den Kantinen machte der Spruch Das Essen schmeckt wie die Laune eines Algorrian die Runde, und wer während der Arbeit einem Kollegen unhöflich begegnete, konnte schon mal Mach nicht den Curcaryen zu hören bekommen.
    Mondra kannte nur einen Einzigen, der außer ihnen schon zu Lebzeiten auf diese Weise in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen war, nämlich Perry Rhodan. Während ihrer Zeit als TLD-Agentin hatte sie einmal undercover eine Schulklasse observiert. Damals belauschte sie eine Gruppe Jugendlicher, die sich auf eine Prüfung über Rhodans frühe Begegnungen mit Superintelligenzen und die historischen Verknüpfungen vorbereiteten. Den Spruch eines verpickelten Vierzehnjährigen hatte sie bis heute nicht vergessen: Dieses Perryversum kapier ich nie.
    „Ah, schön, dass ihr es geschafft habt", begrüßte Mondra die beiden Algorrian und konnte sich nicht verkneifen, hinzuzufügen: „Wenn ihr euch wohl da drüben neben dem Lufterfrischer platzieren könntet?"
    Die beiden Algorrian hielten es nicht für nötig, ihr zu antworten. Auf ihren weichen Ballen begaben sie sich leise und hoheitsvoll an den Platz, der sich in erstaunlicher Schnelligkeit von allen anderen leerte, die bisher dort gesessen hatten.
    Gucky und Mondra tauschten einen schnellen Blick: Die Algorrian bewegten sich längst nicht so elegant und geschmeidig wie sonst, auch ihr Fell wirkte stumpf und staubig.
    Schon beim Kontextsprung in die zwanzig Millionen Jahre zurückliegende Vergangenheit waren die Algorrian in ein wochenlanges Koma gefallen und hatten sich danach schlechter erholt als die anderen Besatzungsmitglieder. Bei der Rückkehr in die Gegenwart war es nicht ganz so schlimm gewesen, aber die Nachwirkungen steckten ihnen noch in allen Knochen.
    „Ihr habt nicht ernsthaft mit uns gerechnet, was?", schnaubte der Algorrian. „Nicht die kleinste Annehmlichkeit habt ihr vorbereitet, obwohl ihr wisst, dass wir uns euretwegen aufgeopfert haben." Der Algorrian schaffte es beinahe, seiner Stimme einen weinerlichen Unterton zu geben.
    Mondra ignorierte die Bemerkung, sie wollte sich nicht auf Nebenkriegsschauplätze locken lassen, die einzig dem Ego Varantirs so etwas wie einen Sieg verheißen konnten. Doch egal wie schlecht gelaunt die Algorrian sich gaben, würden sie alles tun, um Mondras Plan zu unterstützen.
    Zumindest, falls sie ihm zustimmten und ihn für unterstützenswert hielten. Sonst würde sich ein Curcaryen Varantir wohl kaum herablassen, auch nur eine einzige Idee beizusteuern. Den Mann, der die entscheidenden Impulse zu kosmischen Wundern wie der Brücke in die Unendlichkeit oder dem Zeitbrunnen beigesteuert hatte, musste man akzeptieren, wie er war.
    In dieser illustren Runde aus exotisch anmutenden Teilnehmern wirkten die menschlichen Mitglieder beinahe blass, obwohl sie hochrangig und hochkompetent waren: der Friedensfahrer Alaska Saedelaere, Oberst Lanz Ahakin sowie andere wichtige Offiziere und Wissenschaftler der JULES VERNE.
    Ekatus Atimoss, der nur etwa achtzig Zentimeter maß, saß den beiden Algorrian gegenüber, wie meist in der Kopfsektion seines schwebenden

Weitere Kostenlose Bücher