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2453 - In der Steilen Stadt

Titel: 2453 - In der Steilen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entwicklungen verzichten.
    „Wir müssen uns über eins klar sein", sagte Mondra. „Wir verlassen ab sofort das sichere Terrain. Auf Evolux mag man uns festgehalten haben, aber es bestand nie Lebensgefahr für uns. Grundlegend stand man uns positiv gegenüber. Nun ändert sich das. Was uns in der Station erwartet, wissen wir nicht, und wenn wir jemals entdeckt werden oder wenn uns der Durchbruch in die Kobaltblaue Walze tatsächlich gelingt, wird Dyramesch uns als Feinde behandeln. Unser Leben ist dann verwirkt."
    Gucky stellte sich vor sie. „Was sie mit diesen vielen Worten sagen will, ist nichts anderes als: Los geht’s!"
    Er und Mondra traten zuerst durch das Transmitternetz und wussten, dass die anderen sofort folgen würden.
    Zwischenspiel: Ein Ende des Niedergangs Ich befand mich in der unteren Ebene, wie es in den Konstruktionsplänen großspurig genannt wurde. Nie zuvor hatte ich mich in einer dieser Röhren aufgehalten und wusste deshalb nicht, wie eng es dort war.
    Über mir hörte ich das krachende Stampfen der großen Kampfeinheiten. Sie konnten mir nicht gefährlich werden, weil es für sie keinen Zugang zu den Wartungsröhren gab. Sie besaßen keine Sensoren oder Ortungselemente, die mich hätten entdecken können. Dafür waren sie nicht konstruiert worden, sie waren stets Tötungsmaschinen und kein bisschen mehr.
    Die kleinen Drohnen jedoch bereiteten mir Albträume – oder würden es zumindest. An Schlaf war nicht einmal zu denken. Es gab Momente, in denen ich bereute, dass ich mich nicht hatte erschießen lassen. Dann hätte ich alles längst hinter mir.
    Aber da war etwas in Sscharis Augen gewesen. Ein trotziger Lebenswille, obwohl sie genau wusste, dass sie nicht überleben konnte. Wie könnte ich da meine eigene Existenz wegwerfen, anstatt den Nyahay noch so viel wie möglich zu schaden?
    Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr war ich überzeugt, dass unsere Feinde kommen würden. Früher oder später.
    Sie konnten nicht zufrieden sein mit der Vorstellung, dass es noch einige hundert oder tausend Sinanit gab, die in der Robotstation Zuflucht gefunden hatten.
    Schließlich konnten sie nicht ahnen, dass ich der Letzte war. Unsere Feinde würden ...
    Unsere Feinde?
    Nein ...
    Ich musste lernen, im wahrsten Sinn des Wortes umzudenken. Es waren nicht unsere Feinde, weil es kein uns mehr gab, sondern nur noch mich.
    Ich kroch weiter durch die Röhre. Meine Füße wurden wund unter der dauerhaften Hitze, die das Metall abgab. Von der Strahlung war mir übel, ich konnte mich kaum noch erinnern, wie oft ich mich schon erbrochen hatte.
    Aber ich lebte.
    Das war das Einzige, was zählte.
    Und ich würde so lange leben, bis die Nyahay kamen. Egal, ob morgen oder in tausend Jahren. Denn ich hatte ein Ziel, und nichts konnte mich davon abhalten, es zu erreichen: Die Schlafkammer war bereit, hundert von uns aufzunehmen.
    Hundert.
    Lächerlich.
    Ich würde mir aussuchen können, wo ich mich zur Ruhe legte, die Einheit schließen und so lange schlafen, bis die Automatik mich weckte: wenn die ersten Nyahay in die Station kamen.
    Die Schlafkammer bot mir Sicherheit.
    Sie war der einzige Ort, den keines der Todesprogramme erreichen konnte und dessen Sperren die Roboter nicht zu überwinden vermochten. Sie lag so versteckt im Röhrensystem der unteren Ebene, dass die Nyahay sie nie erreichen könnten.
    Ein Klappern.
    Meine Herzen zogen sich zusammen.
    Ich verharrte steif.
    Hatte ich mich getäuscht?
    Da war es wieder. Hoch, hell und schrill.
    Das konnte nur eins bedeuten: Eine Drohne war in die Wartungsröhren eingedrungen. Ich war entdeckt.
    Ich zog die Waffe, die ich auf meiner Odyssee durch die Station von einem Toten gestohlen hatte. Ich hatte reiche Auswahl, obwohl die Säuberungsrobots schon viele Leichen weggeschafft und zerstrahlt hatten.
    Es war ein handliches Strahlermodell, ausreichend für einige Dutzend Schüsse.
    Damit konnte ich die Drohne besiegen, wenn ich schnell genug war. Wenn das Ding aber auch nur einen einzigen Schuss abgab, war es aus. Ob er traf oder nicht – ich würde in den Röhren der mörderischen Hitze nicht ausweichen können.
    Es musste schrecklich sein, wenn das Blut zu kochen begann. Wer sich diese Perfidie wohl ausgedacht hatte, um die Nyahay zu martern, wenn sie die Station stürmten?
    Wer immer es gewesen war, er lebte nicht mehr.
    Noch immer wartete ich ab. Das Klappern wiederholte sich nicht, als habe mein robotischer Gegner ebenfalls bemerkt, dass ich nahe war,

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