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2456 - Akademie der Mikro-Bestien

Titel: 2456 - Akademie der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wickelte. Roi spürte winzige Widerhaken, die in seine Haut drangen und blutende Striemen hinterließen. Mit beiden Händen umklammerte er den Tentakel und drückte ihn, bis seine Kraft erlahmte.
    Die Mikro-Bestien duckten sich zum Angriff. Roi schleuderte ihnen den Tentakel entgegen und wirbelte um die eigene Achse. Er fing einen Keulenschlag gegen seine Hüfte ab, lenkte die Metallsplitter von ihrer Bahn ab, trat von oben gegen die Nadel und prellte sie ihrem Besitzer aus der verkrüppelten Hand.
    „Hört auf!", schrie er die Wesen an. „Sonst sperre ich euch zurück in die Tanks!"
    Die Drohung schien zu wirken, wenigstens für kurze Zeit. Roi nutzte die Atempause und zwängte sich zwischen den schwächeren Angreifern hindurch. Jetzt hatte er die Wand im Rücken und die Mikro-Bestien vor sich.
    Die bedauernswerten Geschöpfe der Kolonnen-Anatomen rührten sich noch immer nicht. In die Tanks wollten sie nicht zurück. Sie schienen ratlos.
    Unter dem Türrahmen tauchte ein weiteres Wesen auf, größer und deutlich massiver als die Mikro-Bestien.
    Der Kopf glich einem Rammbock, eingerahmt von einem Kranz leuchtend blauer Augen. Darunter zeichnete sich ein schlangenähnlicher Mund mit scharfen Reißzähnen ab.
    Die Kreatur zwängte sich mit aller Gewalt durch die Öffnung, ein langer, wurmähnlicher Körper mit etlichen Beulen.
    Roi sah den Desintegrator neben der Tür liegen, aber er kam nicht an die Waffe heran. Die Bestien setzten sich erneut in Bewegung, ihre Absicht ließ sich unschwer erraten. Der Wurm walzte über den Desintegrator hinweg auf die Bestien zu.
    Roi Danton lauschte in sich hinein.
    Irgendwie kam ihm der Wurm bekannt vor. Doch je intensiver er in seinen Erinnerungen grub, desto schwerer fiel ihm das Denken.
    Die Kreatur erreichte die ersten Bestien und schleuderte sie mit kraftvollen Schlägen des Kopfes zur Seite.
    Als diese in Panik verfielen und die Flucht ergriffen, schlossen sich die anderen an.
    Der Terraner war mit dem Riesenwurm allein.
    „Du willst ein Gefangener sein?"
    Aus dem Rachen des Wurms gluckerte es belustigt. „Du gehörst keinem der Völker der Terminalen Kolonne an!"
    „Ich bin Terraner und stamme aus dieser Galaxis, in der sich die DERUFUS befindet."
    „DERUFUS? Das hier ist LUCRIFIR!"
    Roi schüttelte heftig den Kopf. „Wir befinden uns in der Skapalm-Bark DERUFUS."
    Er starrte den Augenkranz des Wurms an.
    Die Kreatur richtete sich weit auf, bis ihr Kopf hoch über Danton hing.
    „Ich bin Cauchemar", klang es speicheltriefend herab, „der Feind allen Lebens."
    „Du bist intelligent und wirst meine Aussagen überprüfen, Cauchemar!"
    Roi wusste jetzt mit Sicherheit, dass er den Namen schon einmal gehört hatte. Oder war es gar kein Name?
    Der Wurm riss den Rachen auf. „Ich habe Hunger, das ist alles!"
    Die Kreatur schnappte nach Roi Danton, der sich hastig zur Seite warf, aber nicht schnell genug für Cauchemar. Sein Kopf und sein Oberkörper versanken im Rachen des Wurms. Die Kiefer schnappten zu, die Reißzähne gruben sich tief ins Fleisch. Roi spürte den ungeheuren Druck auf seinem Brustkorb und versuchte, die Kiefer mit ausgestreckten Armen auseinanderzudrücken. Es klappte nicht.
    „Hör auf, Cauchemar!"
    „Ich kann nichts für dich tun. Es muss dir schon selbst gelingen!"
    Die Worte der Kreatur lösten eine Assoziation in Roi Danton aus. Der Wurm schien sich übergangslos von ihm zu entfernen, aber der Druck auf den Brustkorb blieb. Ich kenne Cauchemar! Der Druck wurde stärker, er bekam fast keine Luft mehr.
    „Cauchemar!" entfuhr es ihm.
    „Monsieur Cauchemar!"
    Plötzlich fiel es ihm ein. Das Wort war französisch. Es bedeutete Alptraum!
    Das Wissen um die Bedeutung des Wortes veränderte seine Wahrnehmung. Er wusste nun, dass er träumte, aber es gelang ihm nicht, sich aus diesem Traum zu befreien. Er empfand es, als stecke er in eisernen Klammern, ohne sich bewegen zu können. Vergeblich schnappte er nach Luft und verlor schließlich das Bewusstsein.
    Roi Danton fuhr schweißgebadet auf und brauchte eine Weile, um sich zu orientieren. Er saß im Bett seiner Zimmerflucht in der Solaren Residenz.
    Ganz in der Nähe, am hinteren Ende des Korridors, wusste er die Spezialkabinen für Senego Trainz und Mor Frant. Mühsam wandte sich der Terraner zur Seite, wo an der Wand in dunklem Rot die Ziffern des Chronographen glühten.
    Gerade mal zwei Stunden hatte er geschlafen, nicht viel und doch genug.
    Wichtiger als der Schlaf war für ihn jetzt eine

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