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2456 - Akademie der Mikro-Bestien

Titel: 2456 - Akademie der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte etwas mit Selbstbestimmtheit und Eigenständigkeit zu tun. Selbst über sich entscheiden, frei im Geist sein ... Es gab viele Dinge, die er wusste, ohne sie bisher in ihrem vollen Umfang zu verstehen oder in der Praxis kennengelernt zu haben.
    Woher auch? Es hatte nicht zu ihrem Ausbildungsprogramm in den Käfigen und Tanks der Kolonnen-Anatomen gehört.
    Die Roboter blieben an der Zwergentür stehen und warteten, bis er seine Kabine betreten hatte. „Es ist besser, du lässt dich nicht auf nächtliche Ausflüge mit Mor Frant ein", empfahl die vorderste Maschine.
    „Wo bringt ihr ihn hin?"
    „An einen Ort, an dem er sich besser entfalten kann. Du wirst ihm zusammen mit den übrigen Mikro-Bestien bald dorthin folgen."
    Trainz vermutete eine Landschaft ähnlich der, die sie auf Aureuth X angetroffen hatten. „Ich bin einverstanden. Wir können sofort aufbrechen."
    „Roi Danton wird dich abholen, sobald er sich ausgeruht hat."
    Der Anführer der Mikro-Bestien kehrte in das Bett zurück, aber in dieser Nacht fand er keinen Schlaf mehr.
    In seinem Innern schien ein Vulkan zu brodeln, der alle Viertelstunde ausbrechen wollte. Jedes Mal kämpfte er die Eruption nieder.
    „Wir sind Geschöpfe der Kolonnen-Anatomen", sagte er sich. „Jeder von uns ist anders. Keiner kann sagen, wie es mit uns weitergeht. Entwickeln wir uns, oder fallen wir irgendwann in den alten Zustand zurück?"
    Es war gut, dass er in seiner Kabine blieb und auf Roi Danton wartete.
    Wenn jemand ihm eine Antwort geben konnte, dann ihr erster wahrer Freund.
     
    *
     
    Reginald Bull sah mit großem Vergnügen, wie Roi das Frühstück schmeckte. Die Brötchen stammten aus einer historischen Bäckerei der Solaren Residenz, der Schinken von echten Schweinen, und die Marmelade hatten Dorfbewohner aus dem immergrünen tibetischen Hochland hergestellt.
    Nach einer Weile gesellte sich Fran zu ihnen. Sie trug einen lachsfarbenen Hausmantel mit einer silbernen Kordel um die Taille.
    Selbst Homer schaffte es, für ein paar Minuten in Bulls und Imiths Wohnung vorbeizuschauen.
    „Du machst kein besonders glückliches Gesicht", stellte Fran nach einem Blick auf Roi fest. „Fühlst du dich nicht wohl?"
    „Ich hatte einen Alptraum. Die Stunden, als ich den Aufstand in der Skapalm-Bark unter Kontrolle bringen wollte und den sogenannten Dumpf-Bestien in die Hände fiel, waren nicht besonders amüsant. Mein Schicksal stand auf Messers Schneide.
    Senego Trainz hat mir das Leben gerettet. Immer wieder nachts kehrt die Erinnerung zurück."
    „Es wird eine Weile dauern, bis sich das verliert", murmelte Bull und erinnerte sich düster daran, dass er einst von Bostich gefangen und von dessen Häschern gefoltert worden war.
    Seither war der arkonidische Imperator sein Feind. Keinem anderen hätte er beim Überfall der Mikro-Bestien den Tod gegönnt, nur ihm. Aber Bostich hatte leicht verletzt überlebt.
    Die Qualen der Folter hatten sich in sein Unterbewusstsein eingegraben und ihm Alpträume und nächtliche Todesängste beschert. So etwas konnte Jahre anhalten, selbst wenn es behandelt wurde.
    „Wir verfügen dank deiner Hilfe über ein gewisses Potenzial", sagte Bull, nachdem sie eine Weile schweigend gefrühstückt hatten. „Wie sollen wir es nutzen?"
    „Rois Wissen und 1800 Mikro-Bestien, das eröffnet uns nicht besonders viele Möglichkeiten", meinte Adams.
    Er legte das Brötchen auf seinen Teller, faltete die Hände und stützte das Kinn darauf. Nach einer Weile sah er in die Runde. „Eine Fünfte Kolonne wäre möglich. Sie auszurüsten ist das kleinste Problem. Um mit Mikro-Bestien in den Einsatz zu fliegen, brauchen wir aber zunächst ein Kolonnen-Raumschiff oder eine vergleichbare Transportmöglichkeit."
    „Ein Schiff voller Mikro-Bestien ohne weitere Besatzung fällt sofort auf", wandte Fran Imith ein. „So etwas existiert in der Terminalen Kolonne nicht. Mikro-Bestien werden von Mor’Daer und Ganschkaren eskortiert, wo immer sie auftauchen. Nur wenn sie in ihren Dunkelkapseln in den Einsatz gehen, sind sie unter sich."
    Reginald Bull nahm einen Schluck Kaffee. „Wir brauchen also einen Traitank, um unauffällig operieren und Roi angemessen in Szene setzen zu können."
    „Einen Augenblick, Bully!" Danton runzelte die Stirn und grinste gleichzeitig. „Ihr habt mich schon verplant, ehe ich richtig ausschlafen konnte?"
    „Es sind wirklich nur Planspiele, Roi. Die Mikro-Bestien sind derzeit – nun, sagen wir – nicht einsatzfähig, ein Haufen

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