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2456 - Akademie der Mikro-Bestien

Titel: 2456 - Akademie der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Körper des Terraners auf Roi zu, ging mitten durch den Tisch. Die Hände waren Krallen, die nach ihm schlugen, unter der Maske hatte sich ein Vogelgesicht verborgen, das aber immer noch die Gesichtszüge Perrys erahnen ließ. Und es besaß seine grauen Augen.
    Roi Danton wich zurück. Ein Arm schnellte sich ihm entgegen, aber er reichte nicht weit genug. Die Krallen der schlagenden Hand blieben am Rand des Tisches hängen und hinterließen winzige Kratzer. Dann fiel der Körper. Er stürzte durch den Tisch durch und löste sich in grauen Staub auf.
    „Perry, nein!" Wer auch immer Roi diese Projektion geschickt hatte, wollte damit etwas Konkretes vermitteln.
    Auf dem Teppich wanden sich Dutzende roter Würmer, aber auch sie lösten sich auf. Nur ein einziger blieb erhalten. Er wuchs rasend schnell, krümmte sich und sprang Roi an. Er versuchte ihn mit der Hand abzuwehren, aber er schlug daneben. Das Ding riss sein Maul auf, Roi sah die messerscharfen Zähne ...
    „Cauchemar!" Mit einem Schrei fuhr Roi hoch. Das Kabinenlicht ging an, und von der hinteren Wand schwebte der kleine Medokegel zum Bett heran.
    „Du hattest erneut einen Alptraum", stellte die Maschine fest. „Ich spritze dir ein Beruhigungsmittel."
    „Wenn du meinst."
    Bleierne Müdigkeit erfasste ihn.
    Gleichzeitig fühlte sich sein Körper an, als hätte jemand ihn durch einen mechanischen Steaker gedreht. Die Qualen in der Skapalm-Bark – seine eigenen und vor allem die des Abbilds.
    Er durchlitt sie alle wieder, und doch war es nur ein nachträglicher Abklatsch, nicht vergleichbar mit dem, was er tatsächlich durchgemacht hatte.
    Der Roboter jagte ihm eine Injektion durch die Haut in die Blutbahnen.
    Ein, zwei Minuten litt Roi noch, dann entspannte sich sein Körper schneller, als der Aktivatorchip es zu leisten vermocht hätte. Sein Nacken schmerzte beim Aufstehen. Er ging hinaus in den Wohnteil der Kabine und musterte den Tisch und die Sessel.
    „Helles Licht!", sagte er.
    Vielleicht sollte er Bully danach fragen. Oder besser doch nicht. Der Residenz-Minister durfte ihm keine Antwort darauf geben, selbst wenn er wollte.
    Roi kehrte ins Bett zurück und fiel für den Rest der Nacht in einen tiefen, ungestörten Schlaf.
     
    4.
     
    „Mein Gott, wie siehst du denn aus?"
    Reginald Bull fasste Roi am Arm. „Ein Leichentuch ist nichts dagegen. Was ist los?"
    „Alpträume. Ganz einfach Alpträume. Seit meiner Rückkehr nach Terra treten sie verstärkt auf."
    „Üble Sache", meinte Bull und zog ihn zu einem Sessel. „Ein Schlummertrunk hilft mir gegen so was. Aber setz dich erst mal. So ein Drink hilft auch im Nachhinein. Eigentlich immer. Bully-Spezial. Ich bringe dir einen."
    Er ging hinüber zur Hausbar, griff sich ein Glas und mehrere Flaschen.
    Dann brachte er das orangefarbene Gebräu seinem Gast.
    „Hier! Trink das!"
    Er sah zu, wie Roi einen kräftigen Schluck nahm, mit dem Atmen innehielt, das Gesicht verzog und dann schlagartig Feuer spuckte. Zumindest sah es so ähnlich aus. Es war nur Wasser, das ihm aus den Augen und der Nase schoss.
    „Was – ist – das?", keuchte Danton.
    „Willst du mich vergiften?"
    „Bully Spezial, ich sag’s ja." Er wirkte zufrieden und reichte dem Patensohn ein Tuch, damit der sich die Augen auswischen und die Nase putzen konnte. „Altes Hausrezept."
    „Wie alt?"
    „Ich hab es von meiner Großmutter.
    Also über 3000 Jahre ..."
    „Die Zutaten meine ich."
    „Die sind ganz frisch. Hör mal, Mike, was denkst du eigentlich von mir?"
    „Und was ist es?"
    „Tomatensaft mit Grapefruitsaft, Ingwer und Pfeffer. Vertreibt garantiert jede Erkältung. Und jeden Alp, der dir auf der Brust hockt."
    „Du bist ganz schön abscheulich!"
    „Ein Glück, du kannst wieder scherzen", stellte Bully genüsslich fest. „Um nochmals auf deine Alpträume zurückzukommen: Die sind nötig. Dein Unterbewusstsein versucht einen Schlussstrich zu ziehen und verarbeitet alles noch einmal."
    „Alles? Das wäre furchtbar. Ich bin froh, dass es immer nur die eine Szene ist."
    „Na also, warum beschwerst du dich dann, alter Freibeuter?"
    „Weil ich es kann, Dicker! Dabei fühle ich mich lebendiger als in den letzten ... Ichweißnicht-Monaten."
    „Denk an die Zukunft, das hilft. Die Akademie zum Beispiel. Bald ist die offizielle Eröffnung, und es sind viele Fragen ungeklärt. Wie gehen wir mit den Geheimnissen um, die dank deiner tatkräftigen Mithilfe in unseren Besitz gelangt sind? Was davon stellen wir wem zur

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