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2456 - Akademie der Mikro-Bestien

Titel: 2456 - Akademie der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beobachtet wurden, geschah es so offen, dass man sich dem problemlos entziehen konnte, oder so geheim, dass man es gar nicht bemerkte.
    Warum sollten die Terraner sie auch nicht beobachten? Auf irgendeine Weise mussten sie sich schließlich informieren, was sich in der Akademie tat. Seltsam nur, dass Frant nicht von allein darauf kam, wie es sich tatsächlich verhielt.
    Trainz hielt inne. Während er seine Blicke über die Gebäude schweifen ließ und die Mikro-Bestien in ihren Bewegungen und ihrem Verhalten studierte, fragte er sich, ob er womöglich der einzige war, der es begriff.
    Die Roboter und Servos in der Siedlung dienten den Menschen auf Terra als verlängerte Augen und Ohren.
    Das Funkgerät an seinem Gürtel schaltete sich ein. Eine freundliche Automatenstimme teilte mit, dass sich Ilthun Coro im Anflug auf die Akademie befinde.
    Senego Trainz fragte sich, ob es eine Frau oder ein Mann war. In der MARA BOOTES hatten sie es hauptsächlich mit Männer und Robotern zu tun gehabt, aber in Quinto Center war ungefähr die Hälfte der USO-Spezialisten weiblich gewesen. Anfangs hatte er lediglich die Körperproportionen unterschieden. Welche Bedeutung Frauen besaßen, hatte er in einer der ersten Hypnoschulungen erfahren.
    „Trainz an alle", sagte er in das Mikrofonfeld des Funkmoduls. „Der Lehr- und Lernbetrieb beginnt demnächst. Wir treffen uns am Zentrum, um Ilthun Coro zu empfangen."
    In ihrem früheren Dahinvegetieren hatte sich niemand die Mühe gemacht, ihnen Wissen zu vermitteln. Per Hypno-Pfropfung hatte man ihnen für kurze Zeit die Dinge eingeimpft, die sie für die Tests benötigt hatten. Meist war alles nach einer ausgiebigen Schlafphase wie weggewischt gewesen, ausgelöscht.
    Nur die Erinnerungen an die Qualen und die Pein waren ihnen geblieben.
    Sie hatten sich tief in ihr Inneres eingebrannt und sie zu dem gemacht, was sie heute waren.
    Diesmal benutzte Trainz das im Gürtel eingebaute Antigravmodul.
    Eine Körperlänge über dem Boden schwebte er davon. So weit sein Blick reichte, leerten sich die Wohngebäude.
    Die Mikro-Bestien strömten ins Freie.
    Viele verzichteten auf den Einsatz von Technik und rannten Richtung Zentrum.
    Senego Trainz fragte die Positronik in seinem Gürtel ab, um Informationen über weitere eintreffende Personen zu erhalten. Zu gern hätte er gewusst, ob Roi Danton oder ein anderer aus der Solaren Residenz zu Besuch kam.
    Der Automat wusste nichts darüber.
    Irgendwann würde Danton wiederkommen, davon war Trainz überzeugt.
    Er war nicht nur ihr Retter, in gewisser Weise hatten sie ihn auch als eine Art übergeordnete Instanz akzeptiert.
    Senego musste sich als Anführer beweisen, er musste sich Autorität verschaffen und diese behalten. Danton brauchte nur zu kommen und etwas zu sagen, und alle Mikro-Bestien folgten seinen Anweisungen.
    Ein wenig hätte Trainz auf den Terraner neidisch sein können, aber dann erinnerte er sich wieder daran, was Roi Danton in wenigen Worten über seine Gefangenschaft erzählt hatte.
    Verglichen damit war das Martyrium einer jeden Mikro-Bestie vermutlich ein Klacks gewesen.
    Klacks – diesen und andere typisch terranische Begriffe hatten sie haufenweise aufgeschnappt, und nicht jedes Mal benutzten sie ihn im korrekten Zusammenhang.
    Sie wussten noch so wenig. Die meisten allerdings hatten es sich in den Kopf gesetzt, dieses Manko so schnell wie möglich auszugleichen.
    Senego Trainz sah den Gleiter von weitem zwischen den Gebäuden herabsinken. Er war kaum größer als die Fahrzeuge, die man den Mikro-Bestien zur Verfügung gestellt hatte. Für einen Terraner schien das Fahrzeug selbst aus der Ferne zu klein.
    Von Neugier getrieben, schwebte Trainz schneller. Und er stellte sich wie die meiste Zeit der vergangenen Tage und Nächte Fragen. Wie sieht dieser Coro aus? Gibt es auch extrem kleinwüchsige Terraner?
    Der Gleiter landete von seiner Position aus hinter dem Gemeinschaftshaus. Trainz schaltete den Antigravprojektor ab und rannte los. So schnell ihn seine Beine trugen, umrundete er das Gebäude. Der Gleiter öffnete sich, aber niemand stieg aus. Trainz ließ sich auf die Laufarme sinken und rannte schneller. Eine kurze Beschleunigungsphase, dann schon die Bremsphase, und er hatte den Gleiter erreicht.
    Unter dem Ausstieg erschien ein Riese. Im Vergleich zu den Terranern war er wahrscheinlich eher klein, aber immer noch um die Hälfte größer als eine Mikro-Bestie.
    Das Wesen besaß einen schlanken, gebogenen Rumpf. Zwei

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