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2456 - Akademie der Mikro-Bestien

Titel: 2456 - Akademie der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mutmaßte, dass so mancher bei Mikro-Bestien damit seine liebe Not haben würde, es sei denn, er arbeitete mit technischen Hilfsmitteln.
    Die Ausbildung verlief ab dem Januar des kommenden Jahres zweigleisig. Sobald sich die Studenten das Grundwissen in ihrer Disziplin angeeignet hatten, begann die praktische Ausbildung.
    „Lächerlich", kommentierte Frant.
    „Die Praxis reicht. Den Rest brauchen wir nicht."
    „Fehlt es deinem Gehirn ein wenig an Stimme, um sich bemerkbar zu machen?", fragte Trainz seinen Stellvertreter. Frants Fäuste fuhren hoch, aber dann besann er sich anders und drehte Trainz den Rücken zu.
    „Dieser 20. Dezember 1346 NGZ geht in die Geschichte der Menschheit als der Tag ein, an dem auf Luna die erste Akademie der Mikro-Bestien ihren offiziellen Lehrbetrieb aufgenommen hat", sagte der Terraner abschließend. „Folgt uns nun, damit wir euch mit den einzelnen Fakultäten vertraut machen können."
    Dieser Tag wurde mit Sicherheit anstrengend, das erkannte Senego Trainz sofort. Die Mikro-Bestien überraschten ihn positiv. Die meisten hielten durch. Es gab keine Ausraster, keine Keilereien, nur ab und zu Gemurre.
    Ihre Selbstbeherrschung war in den vergangenen drei Wochen seit dem Eintreffen auf Luna gewachsen.
    Bei den meisten zumindest.
     
    *
     
    Aus seinem terranischen Einsatzgürtel fuhr ein dünner Tentakel aus und senkte seine Spitze in die verdickte Flüssigkeit auf dem elastischen Boden.
    „Kein Zweifel", stellte die Positronik fest. „Das ist Blut. Bestien-Blut."
    Bestien-Blut! Trainz dachte sofort an Turagga, der Tem Dernag verarztet hatte, als der am Arm blutete. Er dachte aber auch an das viele Blut, das in der Skapalm-Bark geflossen war, im Dienst gewissenloser Schlächter. Kolonnen-Anatomen.
    „Von welcher Bestie?"
    „Tut mir leid, aber den terranischen Rechensystemen liegen keine spezifischen Daten über euch vor."
    Der Automat hatte recht. Die Mikro-Bestien hätten sich kaum freiwillig in die Hände von Medikern begeben. Zu frisch und zu intensiv waren die Erinnerungen an die Torturen, denen die Kolonne sie ausgesetzt hatte.
    Der Anführer der Mikro-Bestien erstellte mit Hilfe der Positronik ein Aufenthaltsraster für alle Mikro-Bestien. Ein gutes Dutzend fehlte, darunter Mor Frant, Doray Celvius und Khiz Turagga.
    Frant interessierte ihn momentan wenig, und Celvius hatte sich zu einem Schatten seines Stellvertreters entwickelt. Wo Frant auftauchte, erschien auch Celvius.
    Aber Turagga? Wo steckte er? Spurlos verschwunden konnte er nicht sein.
    „Mirza, Kwak!" Senego Trainz winkte die beiden hastig zu sich. „Keiner der Automaten ist in der Lage, mir den Aufenthaltsort von Khiz Turagga zu nennen. Wir gehen ihn suchen."
    „Ich verpasse eine Vorlesung in Waffentechnik", sagte Kwak. „Ich werde versuchen, sie in den nächsten Tagen nachzuholen."
    Der Narbengesichtige und der Tripod synchronisierten ihre Zeitmesser mit seinem, dann machten sie sich auf den Weg. In den Gebäuden der Siedlung hielt sich der Gesuchte nicht auf, auch nicht in der Nähe. Trainz wechselte in den Schwebemodus und stieg auf zwanzig Meter Höhe über dem Boden. Von oben ließ sich ein weites Stück Gelände überblicken und nach Spuren absuchen.
    Fehlanzeige! Der Staub war so glatt wie geleckt. Auch von den Spuren, die sie in den vergangenen Wochen hinterlassen hatten, fand sich keine einzige mehr. Es lag am Wind, wie Trainz inzwischen wusste. Die Luftbewegungen innerhalb der Energiekuppel pflanzten sich gleichmäßig nach allen Seiten fort. Sie glättete den lockeren Staub der Mondoberfläche schon mit wenig Energieaufwand.
    „Wir trennen uns!", entschied Senego Trainz. „Ausschwärmen im Abstand von jeweils 120 Grad!"
    Die Suche führte sie weit hinaus in den Krater. Irgendwann versank selbst aus fünfzig und dann hundert Metern Flughöhe die Akademie hinter dem Horizont. Während Trainz sich die Infrarotaugen buchstäblich aus dem Kopf schaute, schickte sein Funkgerät ununterbrochen ein Verslein hinaus. „Khiz Turagga, melde dich! Khiz Turagga, melde dich!"
    Angenommen, das Blut stammte von ihm, ergab sich daraus eine seltsame Konstellation. Wunden gehörten nicht zur Tagesordnung, aber sie kamen bei den Kämpfen und Balgereien zwischen Mikro-Bestien hin und wieder vor. Immer wieder gab es in der Terminalen Kolonne Todesfälle unter ihnen, so hatte Trainz es die Anatomen erzählen hören.
    Turagga war verletzt und verschwunden. Der Angreifer legte Wert darauf, den Vorfall nicht an die

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