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2459 - Komplex Astrovent

Titel: 2459 - Komplex Astrovent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unwillkürlich zuckte Danton zusammen und blieb stehen.
    Ein humanoides, äußerst breitschultriges Wesen erschien, das so aufrecht dastand, als bestünde seine Wirbelsäule aus einem geraden Stab aus Stahl. Es wirkte durch diese Haltung herrisch, wie ein General, der die Schlacht vom Feldherrnhügel aus überschaute.
    Kirmizz, erriet Danton.
    Einen Mund hatte das blauhäutige Wesen nicht, auch keine Nase. Von der Stirn herab bis zum Kinn zog sich stattdessen eine tiefe Kerbe oder Naht.
    Er schaute aus orangefarbenen Augen, und sein Blick traf Danton direkt. Die anderen in der Höhle Anwesenden betrachtete er nicht.
    „Tatsächlich ein Dual", stellte Kirmizz fest. „Du siehst mich verwundert. Du hast bitte die Freundlichkeit, mir in meinem Refugium die Ehre zu geben. Unverzüglich. Allein."
    Das Bild erlosch.
    „Eine große Ehre", sagte Kalbaron Ecktim. Danton meinte, eine Spur Schadenfreude mitschwingen zu hören: So, wie Danton den Kalbaron kommandiert hatte, widerfuhr es dem Dual nun selbst.
    „Ohne Zweifel", sagte Danton. „Leider hat der Pilot versäumt, mich darüber in Kenntnis zu setzen, wo sich sein Refugium befindet. Bist du darüber informiert?"
    Wie anstelle einer Antwort baute sich mitten im Raum ein Transmitterfeld auf.
    Danton erfuhr nicht, ob es von den Mitarbeitern des Kalbarons eingerichtet worden war oder mittels einer ihm unbekannten Technologie vonseiten des Piloten.
    Jedenfalls meldete einer der Ganschkaren aus der Begleitung des Kalbarons: „Die Passage für den Dualen Kapitän ist freigeschaltet."
    Kalbaron Ecktim machte eine einladende Geste und rückte seinen metallischen Zeremonienhut zurecht.
    Danton fühlte sich von den Ereignissen überrollt. Das Transmitterfeld zu ignorieren war völlig ausgeschlossen. Das hätte ihn nicht nur verdächtig gemacht, das wäre den Ganschkaren als Befehlsverweigerung erschienen.
    „Ich möchte meine Leute darüber informiert halten, wo ich mich aufhalte.
    Wohin führt der Transmitter?", fragte er.
    Die ganschkarischen Techniker wussten es nicht.
    „Die Koordinaten werden von einem automatischen Netzwerk geliefert. Sie sind uns nicht zugänglich. Wir können den Zielort nicht lokalisieren. Ist das ein Problem für dich, Kapitän Dantyren?"
    „Ja, aber ein vernachlässigbares", sagte Danton und winkte ab. Er wandte sich an Goran Frownie. „Du führst die Mannschaft zurück zur Registereinheit 1.199.188!", befahl er. „Alle gegebenen Befehle bleiben bis auf Weiteres in Kraft."
    Was die Möglichkeit eines Notstarts ohne ihn einschloss.
    „Wie du wünschst, Kapitän Dantyren", sagte Frownie.
    Wann wäre es je so gegangen, wie ich es wünsche?, fragte sich Danton.
    Er atmete tief ein. Dann trat er in das Transmitterfeld, hinaus ins Licht.
     
    15.
     
    Kybernetische Konspiration IV
     
    „Verkörpern wir uns also. Spielen wir in einer spontan generierten Zone, oder benutzen wir eine Vorlage?", fragte die Hyperinpotronik.
    „Wahrscheinlich würdest du es begrüßen, wenn ich dir ein Territorium in einer Negasphäre oder in einem protochaotischen Universum simulieren würde, ja?
    Damit du meine Daten an deine Verbündeten weiterleiten kannst?"
    Die Hyperinpotronik lehnte ab. „An einer solchen Simulation bin ich nicht interessiert. Wenn euch eine Transformation Hangays in eine Negasphäre gelingt, kann ich dort selbst meine Erfahrungen machen. Wenn nicht – wozu mich mit informativem Ballast befassen?"
    „Was schlägst du vor?"
    Die Hyperinpotronik schien nachzudenken. „Sagt dir Terra etwas?"
    „Ich habe eine Vorstellung von dieser Welt", sagte die Supratronik.
    „Ich auch. Meine Vorstellung wird ein wenig anders sein als deine. Warum vermischen wir unsere Vorstellungen nicht und spielen ein urtümliches terranisches Spiel?"
    „Welches?"
    „Wir könnten uns vorstellen, zwei Figuren aus der terranischen Mythologie zu sein: ein Drache und ein Drachentöter.
    Die beiden verkörpern Gut und Böse. Das müsste dir doch gefallen."
    „Klingt amüsant", gab die Supratronik zu.
    „Also dann."
     
    *
     
    Ein Geraune hing über der St. Georg-Arena von Terrania. Die steil aufragenden Ränge waren allesamt besetzt. Das Arenarund selbst, der Kampfplatz, lag schon unter dem optischen Vergrößerungsfeld.
    Noch vom höchsten Rang aus war jedes Detail, war förmlich jedes Sandkorn sichtbar. Man redete verhalten miteinander, aß Chips, trank.
    Inmitten des Arenasandes gähnte der Schlund, ein schwarzer, ausgestanzter Kreis.
    Das große Rund war leer bis auf

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