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2461 - Der unendliche Raum

Titel: 2461 - Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte, dem Impuls zu folgen, der aus ihm herausschrie. Es war nicht der Grund, der ihn wirklich blockiert hatte, jedoch derjenige, der anderen logisch zu vermitteln war. Anderen und, nicht zuletzt, seinem Extrasinn.
    Es war möglich, dass dieses Hindernis nun nicht mehr von Bestand war, nachdem Leutnant Mirk Unamato ihm die Möglichkeiten eines terranischen Deflektors hautnah vorgeführt hatte. Die Brücken reagierten physikalisch auf jene, die sie betraten. Wenn darunter auch die optische „Beschaffenheit" eines Passagiers einzuordnen war, hatte er eine Chance, sie zu täuschen!
    Seine weiteren Überlegungen gingen dahin, dass, wenn der Raum „hinter" den Brücken und der Nebelwand nicht mit dem Hyperraum identisch war, es für eine spezielle Person vielleicht möglich war, das dortige Kontinuum zu erforschen.
    Eine spezielle Person – ein Träger der Ritteraura.
    Er, Atlan da Gonozal, war seiner Aura nach noch immer ein Ritter der Tiefe!
    Es schien zu passen. Er musste in die verschlossene Kernzone dieser Galaxis hinein, und der Entropische Zyklon schien die einzige Möglichkeit zu sein, in erreichbarer Zeit dorthin zu gelangen.
    Atlans Entschluss stand schon lange fest, bevor sie wieder dort „standen", wo sie die erste Brücke beobachtet und ausprobiert hatten. Dass die Brücke unter ihm zu glimmen begann, vermochte er nicht zu ändern, denn das tat sie auch bei den Teilstofflichen, die sie betraten.
    Aber er würde aussehen und – hoffentlich – auch so wahrgenommen werden wie sie.
    An das Risiko durfte er gar nicht erst denken. Er zwang sich dazu, es auszuklammern, als er vor dem Punkt stand, an dem die goldene Brücke aus den Schwaden der Ebene erwuchs.
    Noch einmal holte er tief Luft.
    „Ich bin schuld!", schnatterte Leutnant Unamato. „Ich allein habe Schuld daran, dass du das jetzt tust. Wenn ich nicht mit dem Deflektor ... Ojeoje, ich meine, wenn du jetzt stirbst oder nicht mehr zurückkommst ..."
    „Ich werde zurückkommen, Unamato", sagte der Arkonide hart. „Und dann bekommst du den Großen Galaktischen Orden an Schleife und Band."
    „Ich bekomme ... Oh, Atlan, das bin ich nicht wert! Ich meine, du hast doch selbst ge..."
    Alles Weitere bekam der Arkonide schon nicht mehr bewusst mit.
    Er atmete tief aus und konzentrierte sich, schob alle Gedanken an das, worauf er sich hier einließ, weit von sich.
    Er stand im Begriff, seine vertraute Welt zu verlassen für ein Rendezvous mit mehr als dem Tod ...
    Die Brücke war noch aktiv. Sie hatten gewartet, bis wieder ein Teilstofflicher erschien und sie benutzte.
    Er war darin verschwunden, geschluckt von einem unvorstellbar fremden Medium, vielleicht dem Gegenteil von allem, was Geschöpfe wie er und Unamato unter dem Oberbegriff „Leben" verstanden.
    „Falls ich nicht wiederkomme, Unamato, dann ..."
    „Was?", schrie es von hinter ihm. „Was dann, Atlan? So darfst du nicht denken.
    Ich meine ..."
    Er hob eine Hand und winkte ab. „Halt einfach die Stellung, mein Freund."
    Damit tat er den ersten Schritt.
     
    9.
     
    Die Brücke
     
    Unterdessen wurde die Lage bei den zehn Soldaten der NACHT unter Kadett Inteuker prekärer. Es war nur eine Frage der Zeit, wann ihr Versteck aufflog.
    Dabei hatten sie, kurz nachdem Atlan und Leutnant Unamato, der inzwischen fast Kultstatus erreicht hatte, erneut aufgebrochen waren, zunächst einen spektakulären Erfolg verbuchen können. Es war ihnen gelungen, unbemerkt in eines der beinahe startbereiten Zyklon-Scout-Schiffe vorzudringen und dort ebenfalls ein provisorisches Versteck anzulegen!
    Damit hatten sie Atlans Forderung erfüllt, für den Fall der Fälle ein neues Fluchtschiff zu finden. Die Ausrüstung befand sich noch im Versteck, aber sie wäre im Notfall schnell transportiert. Solange das Schiff nicht unversehens startete, besaßen sie in ihm einen Garanten für ein Entkommen im Ernstfall.
    Und wie es nun aussah, konnte diese Situation eher eintreten, als es sich das Kommando wünschen konnte.
    Im Hangar der LOOKOUT waren mittlerweile zahlreiche Aggregate, die unbrauchbar oder zerstört waren, von den Technikern der Oahm’Cara komplett ausgetauscht worden. Das wäre nicht weiter tragisch gewesen, wäre nicht einer der schadhaften Geräteblöcke mitnichten entsorgt worden wie alle anderen, sondern zur genaueren Untersuchung in einen anderen Hangar gebracht.
    Die Oahm’Cara schienen also Verdacht geschöpft zu haben ... oder noch schlimmer: Sie waren fündig geworden – wie und wann und weshalb, das

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