Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2464 - Das Archaische Programm

Titel: 2464 - Das Archaische Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
leuchtete auf. Lichtblau stand auch in diesem Fall für Tür öffnen. Sie ließ ihre Handfläche über das Feld gleiten. Eine Alarmsirene heulte los, aber gleichzeitig glitten die Schotthälften auseinander. Dahinter lag ein Schleusenraum in grünlichem Licht.
    Der SERUN gab eine Strangeness-Warnung aus. Streustrahlung drang bis ins Schleuseninnere.
    Mondra zögerte einen Augenblick, dann setzte sie entschlossen den Fuß hinein. Die Gefährten folgten. Das Schott schloss sich, und nach kurzer Pause öffneten sich die beiden Flügel der Innentür. Sie führten in den dahinter liegenden Raum. Die Streustrahlung stieg um das Hundertfache.
    Mondra korrigierte ihren ersten Eindruck. Das war kein Raum. Es war mehr ein Nichtraum, ein Areal ohne erkennbare Grenzen, eine Mischung aus Himmelblau, kräftigen Regenbogenfarben und einer Art Wirbel, der die Farben ständig vermischte und wie von Windböen in alle Richtungen verteilte. Dazwischen wogten schwarze Schnüre mit glimmenden Köpfen, Wasserschlangen ähnlich.
    Als sie sich an den Anblick gewöhnt hatte, so gut das eben möglich war, erkannte Mondra Vizquegatomi. Der Laosoor schien unschlüssig, in welche Richtung er sich wenden solle. Er bewegte sich ein paar Schritte nach vorn, stockte, fing an zu torkeln. Limbox duckte sich zum Sprung, aber wieder hielt Mondra ihn zurück. Sie las den Wert der Abweichung von ihrer Helmanzeige ab. Ähnlich geartete Zonen hatte sie schon im Innern des Raum-Zeit-Routers aRUX-7076 erlebt.
    War das hier etwas Vergleichbares?
    Existierten in CHEOS-TAI Zonen, die ihn mit einer anderen Dimension oder einem anderen Universum verbanden?
    Der Strangeness-Wert sank, gleichzeitig veränderten sich weiter hinten die Oberflächenfarben eines Konglomerats aus verschiedenen Aggregaten.
    Eigentlich sah Mondra nur die Umrisse, als befände sich der Rest in einem anderen Kontinuum oder an einem anderen Ort des GESETZ-Gebers. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür lag, spielte für den Erkundungstrupp keine Rolle. Sie mussten Pothawk wiederfinden, bevor ihm etwas zustieß.
    „Ich muss die beiden da rausholen", beharrte Limbox.
    „Du schaffst es nicht. Auch du würdest unter Orientierungslosigkeit leiden."
    Die drei Brüder wirkten in solchen Situationen hilflos. Sie waren es nicht gewohnt, allein zu agieren. Zu dritt hingegen, Schulter an Schulter, fühlten sie sich nahezu unbesiegbar.
    „Versuch, Vizquegatomi von hier aus per Telekinese aus der Gefahrenzone zu ziehen", sagte Captain Ipthaal. Es klappte nicht.
    Mondra überlegte. „Bindet Limbox ein Seil um den Körper. Damit können wir ihn aus der Gefahrenzone ziehen."
    Aus dem linken Bein seines SERUNS zog Terenako Ardibi eine lange, reißfeste Leine. Er schlang sie um die Schultern des Laosoor und unter den Vorderbeinen hindurch, verschlaufte sie auf dem Rücken.
    Limbox rannte los. Die ersten zehn Meter lief er geradeaus, dann begann die abweichende Strangeness zu wirken. Der Laosoor verwechselte die Beine und schlug der Länge nach hin.
    „Ich sehe Pothawk", ächzte er.
    „Dort, hinter dem Vorhang!"
    Mondra und ihre Begleiter konnten keinen Vorhang erkennen. Sie orteten und tasteten, aber außer der verkrümmten Gestalt Vizquegatomis zeichnete sich nichts ab.
    Mondra wagte sich drei Schritte nach vorn. „Limbox, kannst du den Vorhang beschreiben?"
    „Nein!", kam die Antwort. Er warf sich vorwärts, verfehlte Vizquegatomi um ein paar Meter. Der älteste Bruder sah ihn nicht, er hörte ihn auch nicht, als Limbox nach ihm rief. Vizquegatomi stürzte.
    Mondra sah, wie sein Körper sich streckte und er innehielt. Sie kannte diesen Ausdruck innerer Konzentration längst und fürchtete um das Leben des Laosoor.
    „Nicht teleportieren!", schrie sie.
    Ob Vizquegatomi sie hörte, wusste sie nicht zu sagen. Er lag plötzlich still, hatte offensichtlich das Bewusstsein verloren. Langsam begann er über den Boden zu rutschen. Limbox stieß sich vom Boden ab, bekam eines der Hinterbeine zu fassen.
    „Gut so! Alle Mann ziehen!" Master-Sergeant Ardibi holte die Leine ein.
    Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, die beiden bis vor die Schleuse zu ziehen. Vizquegatomi war tatsächlich bewusstlos. Limbox hingegen benötigte nur wenige Augenblicke, um sich zu erholen. Er warf einen letzten Blick auf Vizquegatomi, dann stürmte er erneut vorwärts.
    „Leine festhalten!", befahl Mondra.
    Sie beobachtete Limbox, der in weiten Sprüngen an der Stelle vorbeijagte, an der Vizquegatomi gelegen hatte. Die Gestalt

Weitere Kostenlose Bücher