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2464 - Das Archaische Programm

Titel: 2464 - Das Archaische Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dich noch eine Weile."
    Le Anyante versetzte ihm einen Schubs mit ihrem Körper, als wolle sie ihn öffentlich der Lüge überführen. Er knurrte sie an, sie ließ es sich aber gefallen.
    „Wieso gibst du es nicht zu?", flüsterte sie. „Wir kommen sonst nicht weiter."
    „Lass das! Es muss einen Weg geben."
    Varantir suchte weiter, ständig die Blicke von Dutzenden kalten Roboteraugen im Rücken.
    „Was sind das für Eingriffe? Wieso bewirken sie nichts?" Daellian rückte näher.
    „Weil das System sie nicht versteht."
    Der Algorrian fragte sich, warum er das alles über sich ergehen ließ. Warum beließ er es nicht dabei, ebenso wie Rhodan mündliche Anweisungen zu geben? Vermutlich konnte dies inzwischen jeder tun, der sich in dem Gebilde aufhielt. Ausprobiert hatten sie es noch nicht, sie ließen es auch besser bleiben.
    Aber wenn sie jemals den Rückflug nach Evolux antreten wollten, brauchten sie die Befehlsgewalt über den Giganten, nicht die Kommunikationsgewalt.
    Varantir rief weitere Programme auf. Er ließ sich die Datenstruktur anzeigen, versuchte sie mithilfe seiner Ausrüstung zu entschlüsseln. Obwohl die dazugehörenden Schaltungen funktionierten und sich die Programme ausführen ließen, gelang es ihm nicht, auch nur den Ansatz eines Zusammenhangs zu finden.
    Fremdartige Programmiersprachen, fremdartige Kriterien ...
    Der Überlebenstank tauchte unmittelbar in seinem Blickfeld auf.
    „Du bist mit deinem Latein am Ende!", sagte Daellian. „Gib es zu!"
    „Latein ist eine der primitiven Sprachen deiner primatenartigen Vorfahren", fuhr ihn der Algorrian an. „Willst du mich beleidigen?"
    „Tatsache bleibt, dass du der Spezialist bist und offenbar nicht weiterkommst. Schlag etwas vor!"
    „CHEOS-TAI arbeitet nach anderen Parametern, als wir sie kennen. Nichts scheint miteinander zusammenzuhängen."
    Das war ein so weitgehendes Eingeständnis seiner Hilflosigkeit, wie es wohl selten im Leben des Algorrian einmal gegeben worden war.
    Schlimmer noch als diese Erkenntnis war das Verhalten des Steuergehirns. Es erteilte keinerlei Auskünfte.
    Längst bereute Curcaryen Varantir, sich zum Flug in die Milchstraße bereit erklärt zu haben.
    „Wieso überlassen wir die Terraner nicht einfach sich selbst?", überlegte er halblaut.
    Die Männer und Frauen in der Nähe blickten irritiert herüber. Varantir quittierte es mit einem abfälligen „Pah!"
    „Du kennst die Antwort." Le Anyante verließ ihren Platz und stellte sich neben ihn an die Konsole. „Es wäre verantwortungslos. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass wir noch existieren und eine stattliche Kinderschar in die Welt setzen konnten. Ohne Menschen wie Perry Rhodan gäbe es keine Algorrian mehr."
    „Bah!", machte er, aber es klang schon wesentlich milder.
    „Interne Abwehrsysteme hochfahren", startete er einen weiteren Versuch.
    „Es gibt keine Bedrohung", antwortete die Stimme. „Bleibst du bei deiner Anweisung?"
    „Ja!"
    Mehrere Hologramme flammten auf.
    Sie zeigten Stationen in verschiednen TAI-Kuben, in denen sich Wände und Decken öffneten und Strahlgeschütze unterschiedlichen Kalibers ausfuhren.
    „Schirmfelder an!", hörte Varantir den Chefwissenschaftler sagen. „Die Roboter gehören ebenfalls zur internen Abwehr."
    „Dies ist eine Übung!", verkündete Varantir. „Die Geschütze an folgenden Positionen werden probegezündet!"
    Er tippte ohne großes Überlegen mehrere Geschützstände in dem Hologramm an.
    Blitze zuckten durch die dreidimensionale Darstellung, aber das Mündungsfeuer der Abstrahlöffnungen fehlte.
    Der Algorrian rief die Steuerprogramme auf und fing an, sie in kleine Teile zu zerpflücken. Sie zerflirrten unter seinen Signalfolgen und kehrten nicht zurück.
    „Dies ist eine Übung!", wiederholte er.
    Das Steuergehirn löschte das Hologramm und fuhr die Konsolen ein. „Die Übung ist beendet. Die Anweisungen stimmen nicht mit dem überein, was die Programme erlauben."
    Sie mussten das ändern, bevor es zu spät war.
    Ein paar Augenblicke verharrte der Algorrian reglos an der Stelle, wo eben noch seine Konsole und das Hologramm gewesen waren. Die Roboter rührten sich noch immer nicht. Dennoch gab Daellian keine Entwarnung.
    „Und jetzt?", fragte der Chefwissenschaftler.
    „Ich muss nachdenken. Auf keinen Fall werden wir aufgeben. Wir haben nur zwei Monate bis zur Ankunft in der Milchstraße. Wenn wir Hilfe hätten, Servos oder dergleichen ..."
    „Ihr wünscht Unterstützung durch Servos?", erkundigte

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