2464 - Das Archaische Programm
sich die Stimme CHEOS-TAIS.
Varantir schlug mit einer Faust gegen die Wand. „Du verdammtes Mistding, ich werde dir ..."
„Selbstverständlich nehmen wir gerne Servo-Unterstützung in Anspruch", unterbrach ihn Daellian.
„Du glaubst doch wohl nicht ...?"
Curcaryen Varantirs Stimme erstarb, als das Steuergehirn einfach sagte: „Bestätige Wunsch nach Servo-Unterstützung."
„Hallo, Servo?", fragte Daellian.
Niemand antwortete ihm.
„Das hätte ich dir sagen können", sagte Varantir schadenfroh. „Das Ding hat mehrere durchgebrannte Schaltkreise, das kann ich dir versichern."
„Mag sein. Dann eben ohne Servos.
Kannst du die Art der Technik näher bestimmen?", wandte sich Daellian an Varantir.
„Benennen, meinst du wahrscheinlich", antwortete Le Anyante. „Bedaure. Wir erkennen keinerlei Ähnlichkeit mit der Technologie uns bekannter Völker."
Malcolm S. Daellian fuhr einen Tentakel aus und deutete auf einen der Roboter. „Kennt ihr ein Volk, dessen Äußeres diesen Goldköpfen hier entspricht?"
„Wenn du glaubst, dass wir nicht bereits selbst diesen Ansatz ausprobiert haben, bist du dümmer, als selbst für Terraner statthaft ist."
Curcaryen Varantir klang eindeutig mehr als nur verärgert.
3.
Mondra Diamond warf einen Blick auf den Deck-Plan. In den Sektionen unter der Außenhülle der Gigant-Kugel waren sie in den ersten Stunden schon gewesen, hatten aber nur verschlossene Schotten und von Energieschirmen abgeriegelte Korridore angetroffen.
Dank Rhodans Vorgehen hatte sich das geändert. Die energetischen Sperren waren verschwunden, die Schotten öffneten sich bei Annäherung automatisch.
„Wir betreten TAI-Kubus 22681447-122", diktierte sie in ihr Log.
„Vor uns liegen mehrere Aufenthaltsräume mit Sitzmöbeln und anderen Einrichtungsgegenständen. Leutnant Tlacomal führt einen Staubtest durch.
Das Ergebnis ist negativ."
Es bedeutete, dass hier zumindest ab und zu Reinigungsmaschinen arbeiteten. Wahrscheinlich taten sie das seit 20 Millionen Jahren, ohne dass jemals ein Lebewesen die Sessel benutzt hätte.
Hinter den Räumen erstreckte sich eine Halle, in der ein Natursteingebirge aus einer karstigen Landschaft aufragte. Der Felsboden war von Flechten überzogen, am linken Horizont des gut einen Kilometer messenden Areals wucherten riesige Pilzkulturen. Kleine Rinnsale einer gelben Flüssigkeit suchten sich ihre Wege.
„Welches Volk könnte sich in einer solchen Umgebung wohlfühlen?"
Mondra lauschte auf das Funksignal, das eine wichtige Mitteilung ankündigte. Es war Rhodan. Er teilte mit, dass die Algorrian mit ihrer Weisheit am Ende waren. Die Steuersysteme und Programme von CHEOS-TAI verschlossen sich ihren Bemühungen, was entweder bedeutete, sie stammten nicht aus den ihnen bekannten Werkstätten der Kosmokraten oder waren wesentlich älter als 20 Millionen Jahre.
Mondras Team durchkämmte mehrere Etagen des TAI-Kubus, ohne dass sie einem Lebewesen begegnet wären.
Sie stießen auf ein zweites Biotop und ganz in der Nähe auf ein drittes. Beide präsentierten eine andere Landschaft, gehörten höchstwahrscheinlich zu einer anderen Population.
In der benachbarten Sektion fanden sie die nächsten, bis sie fast ein Dutzend voll hatten.
„Mondra, es sind nicht nur unsere Entdeckungen", stellte Telar Ipthaal fest. „Von Tolots und Guckys Gruppen treffen soeben Informationen ein. Sie haben identische Areale gefunden. In den oberen Decks des GESETZ-Gebers gibt es offenbar etliche Ebenen mit diesen Arrangements, über unterschiedliche Sektoren verteilt. Das müssen Hunderte sein."
Es handelte sich um vollständige Biotope, Lebensräume für verschiedene Völker mit unterschiedlichen Bedürfnissen. In einigen davon konnte sich Mondra durchaus Tefta-Raga vorstellen, eines der wenigen Völker, die man an Bord von GESETZ-Gebern wusste.
Ein Name fiel ihr wieder ein – Yomhazanevan. Das war der Tefta-Raga, den Perry als Letzten seiner Mannschaft lebend in CHEOS-TAI angetroffen hatte, damals vor 20 Millionen Jahren. In Bordzeit gerechnet war es gerade mal 14 Monate her. Sie wünschte sich, ihn fragen zu können ...
Pothawk kehrte zurück, kurz darauf erschien auch Vizquegatomi. Die beiden wirkten erschöpft und konnten sich kaum auf den Beinen halten. Die Ohrenfinger hingen schlaff herunter.
„Jenseits der Biotop-Areale liegen ebenfalls Dutzende Wohnbereiche", berichtete Pothawk. „Die Schleusen öffnen sich bei Annäherung, ein Desinfektionsautomat besprüht die
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