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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorgefunden hatten.
    Vielleicht „zog" auch die momentane Kulisse nicht so bei den Kiddies, Blueswars waren angesagt, Planetenkämpfe gegen die Blues aus der galaktischen Eastside, alles in düsteres Lila getaucht und kreischende, zirpende Stimmen von „Tellerköpfen", die urplötzlich in überdimensional großen Schreckensholos auftauchten und aus unglaublichen Strahlern das Feuer eröffneten.
    „Mein Gott, Daddy – wo ist mein Arnie?"
    Tenpole nahm sie in seinen Arm und ließ sie an einer Schulter hemmungslos schluchzen. Sein Blick suchte Corsair, dessen Schweigen die ganze Zeit über alles andere als eine Beruhigung gewesen war.
    Als er ihn fand, wusste Tenpole Opera, dass sie am Ziel waren.
    Aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass er das, wohin der Blick seines Ältesten ging, lieber gar nicht sehen wollte.
     
    *
     
    Es war der Horror.
    Er drehte den Kopf noch ein Stück weiter, dorthin, wohin der Blick seines Sohns sich in namenlosem Entsetzen entlud, und sah Arnie.
    Noch bevor der Schock einsetzte, schrie Anulyn, allerdings anders als vorhin. Es war der Aufschrei einer menschlichen Seele, die ihr Verderben sah, ihren Tod ... nein, schlimmer als das.
    Das Mädchen, das kein Kind mehr und noch keine richtige Frau war, versuchte sich loszureißen. Dass Tenpole sie zurückhielt, war eine automatische Reaktion und nicht vom wachen Bewusstsein gesteuert.
    Denn das war von einem Moment auf den anderen wie vereist.
    Corsair hatte es als Erster gesehen.
    Es war im Rücken der beiden anderen gewesen. Sie hätten es spüren müssen, fühlen, ahnen. Es war mehr als ein Anblick. Es war ... da ...!
    Arnie stand keine zwanzig Meter von ihnen entfernt, in einer aus hohen Büschen gebildeten Gasse am Rand der Lichtung, deren Mittelpunkt der virtuelle Spielplatz bildete. Sie wurde von schlanken, hohen Gebäuden gesäumt, deren Spitzen ebenfalls vom Nebel der Nacht geschluckt wurden. Die unteren Etagen waren von den knalligen Farben der Adventureholos gespenstisch illuminiert.
    Sie schienen den Platz und die Büsche wie eine aus sich selbst heraus schimmernde Haut zu umgeben. Das war wohl gewollt und gehörte dazu, um eine möglichst schaurige Atmosphäre zu schaffen.
    Was sich an normalen Tagen auf dem Abenteuerplatz tat, war kaum zu vergleichen mit den primitiven Geisterbahnen früherer Zeiten. Was die Kids erlebten, war Horror total.
    Sie ließen sich das Gehirn aus dem Leib gruseln und hatten ihren Kick dabei. Mehr als ein Fall war bekannt, in dem Kinder und Jugendliche hinterher in der Psychiatrie gelandet waren.
    Besorgte Eltern und Bürger hatten bereits eine Bürgerinitiative gegen solche Verführungen ihrer Kinder gegründet und auch demonstriert – bisher erfolglos. Auch in diesen aufgeklärten Zeiten gab es noch mächtige Lobbys.
    Doch das Grauen, das auf Plätzen wie diesem für teure Galax erlebt werden konnte, war absolut nichts gegen das, was erst langsam in Tenpoles schreiendes Bewusstsein eingelassen wurde, als sich der schützende Filter des Schocks allmählich wieder auflöste.
    „Das Ding!", hörte er von Corsair.
    Er sah ihn nicht. Wo war er? Er sah gar nichts mehr außer Arnie und dem ...
    „Es holt unseren Arnie!"
    Arnie sah sie nicht, hörte sie wahrscheinlich nicht einmal. Nicht Corsairs Flüche, nicht die Schreie seiner Schwester, nicht Tenpoles ersticktes Röcheln ...
    Er stand mit dem Rücken zu ihnen und mit dem Gesicht zu dem Finster, das in wesenloser Unaussprechbarkeit nur wenige Meter hinter ihm wallte, mitten zwischen den Büschen.
    Falsch!
    Es war die Büsche, es gab keine Grenzen und keine Kontur. Es gab nur ... diesen grässlichen Fleck in der Welt, der da war und sie anstarrte wie mit einem riesigen, imaginären Auge.
    Vor allem Arnie, der jetzt langsam den nächsten Schritt darauf zuging ...
    Corsair hatte recht, das Dunkel wollte sich Arnie holen, es lockte ihn, lockte sie alle.
    „Aber ... sie haben gesagt, es sei an die zweihundert Meter groß", hörte er sich stammeln. „Das ist falsch. Es ist viel kleiner, höchstens fünf Meter.
    Oder ..."
    „Hör auf!", brüllte Corsair ganz nah. „Hör endlich auf zu labern und mach etwas! Das Ding ist da! Es will uns unseren Arnie rauben! Das lasse ich nicht zu!"
    „Bleib hier!" Tenpole konnte nicht sehen, was sein Ältester tat, denn das Finster gab ihn nicht frei. Sein Blick war wie mit eisernen Ketten gefesselt, die Augen gehorchten ihm nicht mehr. Und Arnie machten den nächsten Schritt. Nur noch wenige Meter trennten ihn von dem

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