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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genau tat. Er und seine Umgebung waren ein blinder Fleck.
    Niemand erkannte, was darin vorging und was der Dunkle Ermittler tat. Kein Mensch und keine Computer konnten es sagen.
    Die Schiffe der Flotte standen über Atlan Village in Position – eine Geste, mehr aber nicht. Wenn G’schogun Verrat plante, würden sie nichts dagegen tun können.
    Eine Viertelstunde nachdem es niedergegangen war, begann das Objekt langsam wieder zu steigen, anscheinend ohne irgendwelchen Schaden angerichtet zu haben. Das Village und die Lichtung, auf der es „gestanden" hatte, schienen unversehrt zu sein.
    Der Dunkle Ermittler gewann an Höhe, wurde schneller – und schwenkte in zweitausend Metern Höhe Richtung Norden, machte den ersten Satz und ...
    ... wurde bereits über dem Nordpolarmeer wiedergefunden, wo er Richtung Mittelamerika driftete. Sofort schwirrten wieder Mikrokameras um ihn herum. Der nächste Sprung ...
    Sie funkten, mehr konnten sie nicht tun. Es war das Einzige, was vielleicht irgendwann einmal einen Erfolg versprach. Sie hörten nicht auf, auch nicht, als sie feststellten, dass ihr Besucher erneut Kurs Richtung Galapagos genommen hatte. Erneut schwärmten Mikrokameras um ihn.
    Es schien, als unternehme er einen zweiten Versuch, Isla Bartolomé und den Nukleus zu erreichen.
    Und dann, folgerte man weiter, hatte er wohl inzwischen gefunden, wonach er gesucht hatte. Etwas, das ihm gefehlt hatte, bevor er mit der Kugel aus Energie und Bewusstseinen den Kontakt aufnahm.
     
    *
     
    Benommenheit war überhaupt kein Ausdruck für das, was Tenpole Opera fühlte. Das heißt, zuerst fühlte er gar nichts.
    Irgendwo ganz weit hinten in seinem Bewusstsein war, wie ein schwacher Schatten, die Erinnerung an etwas, das ihn erfasst und gezogen hatte, heraus aus der Welt, in der er zu Hause war, und hinein in ein Sein, das sich zwischen den wütenden Ufern der Unwirklichkeiten gegen den Mahlstrom stemmen musste, der es wirbelte und zu zermalmen drohte.
    Es war der eigene, unendlich lang gezogene Schrei, der wie ein grelles Leuchtfeuer aus Grauen und Wahnsinn in der tobenden Brandung widerhallte, deren Rauschen klang wie die Fanfaren des Jüngsten Gerichts.
    Der Strom riss ihn mit, er konnte sich nicht dagegen wehren. Der eigene Schrei war sein Anker und seine Leine. Er sagte ihm, dass es noch etwas gab, an das er sich klammern konnte.
    Etwas, eine Boje in den Gezeiten der Düsternis und des Chaos.
    Etwas war falsch! Das alles hier war nicht wirklich, konnte es nicht sein! Aber etwas war in dieser Irre ganz besonders falsch!
    Etwas riss ihn, der Mahlstrom allein konnte es nicht sein. Es holte ihn sich, ein gewaltiger Atem, ein dumpf schlagendes Herz.
    Es war das Herz dieser gesamten Welt, die ihn sich geholt hatte. Terrania City, Atlan Village, seine Nachbarn, die Arbeit, die Wohnung und Familie – das alles war fort, erloschen und ferner als das andere Ende des Universums. Es war irgendwann einmal, gestern und vorbei: unerreichbar für ihn.
    Etwas war falsch! Er konnte es nicht fassen, obwohl es ihn zerriss. Es brachte ihn um!
    Er kämpfte, folgte seinem Schrei, und plötzlich mischten sich, wie ein neues Echo, andere hinein.
    Es waren Stimmen, verzerrt und schrill. Aber er kannte sie. Es waren Stimmen, die ihm einmal sehr nahe gewesen waren: Stimmen.
    Menschen.
    Gesichter.
    „Arnie!"
    War er das? Er raste auf eines der Ufer zu, tauchte in die Brandung, sah die Küste auf sich zukommen. Felsen, steile Klippen, zwischen denen das dräute, was plötzlich alles erfüllte.
    Schwärze, seelenlose Finsternis. Und sie holte ihn, zoomte ihn gierig zu sich heran.
    „Corsair!"
    Die Stimme stockte. Tenpole war, als sähe er das Gesicht seines Ältesten zwischen den Klippen zerschellen. Es zersprang in tausend und mehr Scherben – und er sah es ...
    Tenpole sah es von seinem Platz hinter den Felsen aus, wo er stand und nach einem Halt suchte. Arnie saß neben ihm, und da waren auch Corsair ... und Anulyn ...
    Es war falsch! Es ging nicht! Er starb – aber wie auf einer anderen Ebene. Er bekam keine Luft mehr, er konnte nicht atmen. Und wenn es doch geschah, atmete er die schreckliche Leere ein, das Vakuum, das ...
    „Was. Macht. Ihr. Hier?", tropfte es stockend aus ihm heraus. Die Worte waren wie schwarzer Nebel, der von seinen Lippen trieb. „Wie. Kommt.
    Ihr ... kommen. Wir. Hierher? Wo ... sind wir denn?"
    Die Nebel wurden zu Wolken, die in die tiefe Decke trieben und darin verschwanden, als würden sie aufgesogen. Die Decke schien

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