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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Detailbeobachtung", ordnete er an. „Und wenn wir tausend Mikrokameras einsetzen, das muss sein." Er wollte Details aufnehmen, die man vielleicht später auswerten konnte.
    Dies war genau die Situation, die die Kritiker von Dantons Plan befürchtet hatten. Der Ermittler, einmal im Solsystem, reagierte auf keinerlei Anrufe. Sie hatten versucht, ihm Schiffe in den Weg zu legen und dadurch aufzuhalten – umsonst.
    Das Finster, wie es sich immer mehr in dem Sprachgebrauch einbürgerte, ließ nicht nur viele das „Trojanische Pferd" zum Vergleich bemühen, es schien auch an „die Geister, die ich rief" erinnern zu wollen.
    Sein Kurs war nicht etwa geradlinig. Der Flug erfolgte in wilden Sprüngen, die durch keine Logik der Welt vorausberechenbar waren, nicht einmal mit den Mitteln der modernen Chaostheorie.
    Die einzelnen Sprünge, der kürzeste über zweihundert, der längste über 3000 Kilometer, erfolgten in unregelmäßigen Zeitabständen und besaßen unterschiedliche Kursvektoren. Nur im Groben ließ sich eine generelle Richtung bestimmen.
    Europa ...
    Und dann ...
    G’schogun zog über das Land hinweg, das einmal ein eigener Kontinent gewesen war, den seine Bewohner als die „Wiege der Kultur" bezeichnet hatten. Er zuckte in wilden Sätzen über Portugal hinweg, den Distrikt Frankreich, das ehemalige Deutschland ...
    Sie wussten es. Es war nicht mehr zu leugnen und eigentlich vollkommen logisch. Wieso zögerten sie dennoch damit, die Tatsache anzuerkennen?
    Vier Minuten nur war der Dunkle Ermittler über Galapagos geblieben.
    Fawn Suzuke hatte inzwischen einen Bericht geben können, in welchem sie es verneinte, dass G’schoguns Verhalten als aggressiver Akt zu benennen wäre.
    Der Dunkle Ermittler G’schogun hatte keinen Verrat an den Terranern vor, die ihn mehr oder weniger vertrauensvoll in ihr System eingelassen hatten. Er war da gewesen, um den Nukleus zu kontaktieren, hatte es auch fast getan – bis er „zurückzuckte" und sich wieder entfernte.
    Der Nukleus konnte nicht mit Sicherheit sagen, was da in diesem kurzen Moment zwischen ihnen gewesen war. Der Dunkle Ermittler hatte, wenn die Monochrom-Mutanten recht behielten, eine Verbindung gewollt. Warum sie nicht zustande gekommen war, das konnte er nur vermuten.
    Fawn Suzuke übermittelte die Meinung, dass G’schogun „neugierig" gewesen oder geworden sei. Vielleicht auch nur unsicher. Auf jeden Fall sprach der Nukleus von einer „Entdeckungsreise", die das Quant der Finsternis vor dem definitiven Kontakt unternehmen wolle.
    Eine präzisere Auskunft war den Monochrom-Mutanten nicht zu entlocken. Die Isla Bartolomé blieb in Alarmbereitschaft, aber das galt für die gesamte Erde.
    Zu der Auskunft des Nukleus passte allerdings, dass der Ermittler auf seinem Weg immer dort am längsten verweilte, wo es Dinge und Zeugnisse gab, die mit der Kultur oder Geschichte der Menschheit verbunden waren.
    G’schogun fegte in Sätzen durch die Atmosphäre Terras. Wo er auftauchte, brach blankes Entsetzen aus.
    Osteuropa, Russland, der Ural ...
    Der Himmel veränderte sich über den in panischer Angst aus ihren Häusern laufenden Menschen. Die meisten blieben zwar wie befohlen in ihrer Wohnung, viele aber zogen die Konfrontation mit dem „Bösen" der Ungewissheit des Eingesperrtseins vor. Sie wollten mit ihren eigenen Augen sehen, was da auf die Erde herabgekommen war.
    Menschen schrien, Menschen rannten kopflos davon, Menschen klammerten sich aneinander und suchten Halt ... eine Stütze, wo keine Stütze mehr sein konnte.
    Denn das Schwarze am Himmel, das vielleicht nur für Sekunden über ihnen drohte, war wie ein Gift in allem, was war und sein sollte. Es lähmte die Zeit und den Raum, ließ alles erstarren und sog das Leben und die Seele aus der Erde heraus.
    Der Dunkle Ermittler zog weiter: Sibirien, die Mongolei ...
    „G’schoguns Ziel ist Terrania, die Hauptstadt der Erde und der Menschheit", sagte Homer G. Adams in die Kameras der Welt. Kein Sender ließ sich diese Attraktion entgehen. Wer seine Wohnung nicht verlassen wollte, klebte vor seinen Holos und verfolgte atemlos den Weg des Etwas mit, das sich in ihre Welt gefressen hatte. „Der Dunkle Ermittler ist auf dem Weg nach Terrania!"
    Es gab die Möglichkeit, dem Minister von zu Hause aus Fragen zu stellen, die er im Interview live beantwortete. Adams nahm sich die Zeit, sie zu beantworten, wenn er konnte.
    Nicht jeder kam zu ihm durch, höchstens jeder Tausendste schaffte es per Zufallsgenerator.

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