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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Doch die am meisten gestellte Frage war die, warum die Militärs den Ermittler nicht aufhielten, bevor er dort in die Welt sprang, wo sich so viele sicherheitsrelevante Ziele befanden, so etwa die Raumhäfen, die Solare Residenz oder die Waringer-Akademie.
    Adams antwortete, dass viele hohe Offiziere ihn mit ähnlichen Forderungen berannten, seitdem G’schogun ins Solsystem gekommen war. Wenn es je eine Chance gegeben hatte, angesichts der erwiesenen Immunität des Ermittlers gegen jede Waffe der Terraner, war sie spätestens da vertan, wo G’schogun die Städte der Erde erreicht hatte und, eine nach der anderen, abklapperte wie ein kosmischer Tourist auf Informationssuche.
    Die Verantwortlichen der Menschheit, da machte auch der über Hyperfunk beteiligte Reginald Bull keine Ausnahme, würden niemals ein Gefecht in Oberflächennähe des Planeten erlauben.
    „Der Dunkle Ermittler späht die Städte aus", lautete die mit am häufigsten gestellte Frage. „Er tut das, was sein Name sagt. Doch was geschieht, wenn er uns genug ausgekundschaftet hat und sich entschließt, Terra zu vernichten? Er kann es doch?"
    Ja, das konnte er zweifellos.
    Und ja, niemand wusste es. Kein Mensch und kein Rechengehirn vermochte auch nur annähernd zu ermessen, was in einem Dunklen Ermittler vorging, der die Chance besaß, durch einen einzigen Knopfdruck die letzte Zelle des Widerstands gegen die Terminale Kolonne TRAITOR in der Galaxis Milchstraße zu vernichten.
    Um genau 23.47 Uhr, Terrania-Standardzeit, verlor sich der nächtliche Himmel über Terrania City in einem Aufruhr aus Schwärze und Fremdheit.
    Es gab keine Turbulenzen nach herkömmlicher Art.
    Es war anders, es war schlimmer.
     
    4.
     
    Wenn dich das Dunkel holt ...
     
    Die Straßen waren wie leer gefegt.
    Tenpole Opera hatte ein Gefühl, als wate er durch zähe, düstere Luft. Der Himmel über Terrania war schwarz, kein einziger Stern war zu sehen.
    Nicht einmal die Kunstsonnen der Laternen-Matrix schimmerten durch den nebligen Dunst, der wie ein verheerender Schleier über der Stadt lag, in die Straßen und Gassen sickerte, die Spitzen der Türme verschluckte. Noch keine Nacht war so dunkel wie diese gewesen, dachte er. Noch kein Tag so endlos wie dieser.
    Das war verrückt, er redete sich selbst etwas ein.
    Das Ding aus dem Chaos war auf dem Weg nach Terrania. Aber es war noch nicht eingetroffen. Der Himmel verzog sich nicht, schrumpfte nicht in sich zusammen, bog sich nicht in düster dräuenden Spinnennetzen um das Etwas herum, das in ihre Welt gekommen war.
    Danton, Bull, Adams!
    Sie hatten das Ding hierher geholt, sie hatten ihnen das eingebrockt.
    Dann, bitte schön, sollten auch sie das ausbaden. Es war nicht seine Sache!
    War es doch ...
    „Hattest du nicht gesagt, in den anderen Städten laufen die Menschen auf die Straße, weil sie es in den Wohnungen nicht aushalten?", fragte Anulyn. Sie ging neben ihm her, während Corsair voraneilte, wie rast- und ziellos – was sie im Grunde auch waren.
    Wo sollten sie suchen? Die Clubs, in denen sie Arnie am ehesten vermutet hätten, waren allesamt Fehlanzeige gewesen. Sie hatten sie durch, wenn auch im Schnellverfahren. Wenn er bei irgendwelchen fragwürdigen Freunden war, hatten sie keine Chance, ihn zu finden. Aber es gab Plätze, auf die sie noch hoffen konnten.
    So „erwachsen" sich Arnie mit seinen lächerlichen acht Jahren auch gab, frühreif und arrogant, war er immer noch ein Kind, das gern spielte – vor allem in den virtuellen Abenteuerlandschaften.
    Anulyn hatte sich einen dünnen Mantel übergeworfen, der sie nicht vor der Kälte schützen konnte, zumal sie darunter nur einen kurzen Fummel trug.
    Sie fror und bibberte neben Tenpole, rannte ins Leere wie sie alle, Corsair voran. Sie hatten die Plätze und Szenen abgeklappert, an denen sie Arnie vermuten konnten. Ein einziger blieb ihnen noch, ein Abenteuerplatz, wo die Kids sich in virtuellen Dschungeln anderer Planeten austoben konnten. Wenn sie ihn auch dort nicht fanden, wusste Tenpole nicht mehr weiter.
    Was hatte Anulyn gefragt? Warum sie keinen Menschen auf den Straßen sahen?
    Er wusste es nicht, hatte nur das Gefühl, dass jetzt kein Mensch auf der Straße sein durfte, dass es nicht passte. In einer solchen Nacht durfte niemand unterwegs sein. Selbst diejenigen, deren Geschäft die Nacht war, ließen sich nicht blicken.
    „Wo ist Arnie?" Anulyn schrie es plötzlich, als sie dann auch den letzten Adventurepark auf ihrer Liste erreicht und leer

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