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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Welt gesetzt, es handle sich um einen „speziellen Staatsbesuch". Das beruhigte nicht unbedingt die Stimmung, erhöhte die Angst aber auch nicht ins Unermessliche.
    Die letzten Werbeeinblendungen wurden gestoppt, als das Finster in die Luftschicht des Planeten eintauchte und langsamer wurde. Dabei kam es zu keinerlei Turbulenzen.
    Kein Sturm begleitete den Dunklen Ermittler, als er schweigend tiefer sank, bis er vom Boden aus mit bloßem Auge zu sehen war.
    Ein dunkler Fleck am Himmel, das samtene Auge der Finsternis ...
    Es verhielt nur ganz kurz, um sich zu orientieren. Dann war sein Kurs neu gesetzt, und es wurde wiederum schneller, als wisse es endlich, wonach es gesucht hatte.
    G’schoguns Ziel war der Inselarchipel der Galapagos – genauer gesagt, die Isla Bartolomé mit dem Nukleus der Monochrom-Mutanten.
    Es war alles im Voraus geplant gewesen. Jeder Eingeweihte hatte gewusst, wohin sich G’schogun wenden würde. Der Nukleus wartete auf ihn.
    Alles war vorausgedacht gewesen – bis zu genau diesem Zeitpunkt, als das Finster am Himmel über der Insel erschien und still verharrte.
     
    *
     
    Tenpole Opera wusste, was der Alarm für ihn bedeutete – und er hatte eine Heidenangst davor.
    Sie konnten nicht aus ihrer Wohnung heraus, es herrschte totale Ausgangssperre. Die Trivid-Sender lieferten zutiefst erschreckende Bilder von dem, was da draußen geschah.
    Eigentlich fanden selbst die redegewandtesten Kommentatoren kein richtiges Wort für das, was da zur Erde herabgekommen war. Es gab keine Worte, die das Grausen zu beschreiben vermochten, das sich in Terras Luftraum über den Ozean schob.
    Tenpole wunderte sich ohnehin darüber, dass niemand so richtig Bescheid wusste. Oder es schien zumindest so; er ging davon aus, dass die Agenten des Terranischen Liga-Dienstes oder die Offiziellen genau wussten, wer hier zu Besuch kam und was das alles sollte. Ihm bereitete das finstere Ding echte Sorgen, wenngleich er keine genauen Informationen hatte.
    Aber sosehr sich Tenpole darüber sorgte – seine eigene Haut war ihm näher, und das waren seine viel zu kleine Wohnung im dritten Stock des Whistler-Hochhauses am Südrand von Atlan Village und seine kleine, beschauliche und friedliche Familie.
    Corsair, Anulyn und Arnie – seine Wohnung war nicht wirklich so winzig, jede normale Familie hätte hier Platz genug gehabt, aber er hatte nun mal keine normale Familie mehr.
    Katastrophenalarm war nichts Neues. In den drei Jahren der Belagerung hatte es manchen gegeben, und inzwischen wusste jeder Bewohner der Erde, dass solch ein Alarm nicht aus Spaß gegeben wurde. Wenn die Millionen Traitanks der Belagererflotte das Trommelfeuer auf den TERRANOVA-Schirm eröffneten, kam es zu pararealen Effekten, die bereits Menschenleben gekostet hatten.
    Viel zu viele Männer, Frauen und Kinder hatten im Freien ihren Verstand und jeden Halt verloren, als sich die Dinge zu verschieben begannen und nichts mehr so war, wie es hätte sein sollen. Wenn sie in fremden Zeitabläufen verschwanden oder Falten der Realitäten ...
    Es war richtig, dass es die Ausgangssperre gab ... aber für ihn eine mittlere Katastrophe.
    Corsair, Anulyn und Arnie, seine drei Kinder, die Hinterlassenschaft Jerias an ihn, schafften es nicht einmal, eine Stunde ohne Streit und Reiberei zusammenzuleben. Es war unmöglich. Vor dem ganz großen Knall flohen sie, manchmal alle drei, flüchteten in ihre eigene, persönliche Trutzburg. Corsair zu seinen Fanatikern, wo er seinen kleinen Krieg spielen konnte, Anulyn zu ihrem jeweiligen Freund, Arnie in seine durchgeknallten Spielräume und Szenen.
    Und jetzt war damit Schluss. Nun waren sie gefangen. Er hatte sie zum verschärften Arrest verdonnert. Er hatte ein Machtwort gesprochen und die Ausgänge elektronisch verriegelt.
    Und gegen ihn hatten sie dafür geschimpft und getobt.
    Jeria würde ihn verstehen, als Einzige. Er saß in der ganz und gar nicht totalrobotisierten Gemeinschaftsküche, die sie für die Familie eingerichtet hatte, als sie noch eine solche gewesen war. Wieder hatte er ihr Holo vor sich und sprach lautlos zu ihr.
    Warum hast du das getan, Jeria?, fragte er. Zum wie viel hundertsten Mal eigentlich? Wieso bist du ausgerechnet in diesen Gleiter gestiegen?
    Du hast ... Wir haben alle gewusst, was mit ihr los ist!
    Sie hatte Jessi zu kennen geglaubt, ihre hübsche und so kluge Nachbarin, die einmal so ausgelassen und froh gewesen war. Jessi und Steven, was alles noch schlimmer machte. Sie hatte immer

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