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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geglaubt, sie zu verstehen und ihnen helfen zu können.
    Jeria hatte immer allen Menschen helfen wollen, allen Wesen auf dieser ganzen weiten, unfassbaren Welt. Jedem Menschen, jedem Tier, jedem Fremdwesen.
    Tenpole musste lachen, als er sie wieder sah, wie sie dorthin geflogen war, ganz früh im Morgengrauen, als die Rattenplage ihren Höhepunkt erreicht hatte. Die Heimsuchung aller empfindsamen Menschen wäre wesentlich früher zu Ende gewesen, wenn sie nicht die Giftköder eingesammelt und vernichtet hätte. Statt ihrer hatte sie das Brot für die „Tierchen" hingelegt, das sie über Wochen extra für sie gesammelt hatte.
    Ja, dachte Tenpole wehmütig. So warst du, Jeria. Nur du allein hattest so viel Liebe für alles, was lebte ...
    Aber das alles änderte nichts an seiner Schuld! Er hatte ...
    Corsair platzte in seine traute Besinnlichkeit und beendete das stille Zwiegespräch, ehe es dort endete, wo es immer hinführte.
    „Was soll das?", tobte er. Er stand vor Tenpole und stemmte die Hände auf den flachen Tisch. „Mit welchem Recht sperrst du uns ein? Dort draußen herrscht Krieg! Da ist ein Ding, das uns alle töten will oder versklaven oder ... Es will uns die Seele rauben, verstehst du das nicht?"
    „Corsair", Tenpole seufzte, „ich dachte, wir hätten das alles besprochen. Was immer da draußen jetzt ist, die Regierung hat es geholt, damit ..."
    „Die Regierung!", schnaubte der junge Mann. „Etwa die gleiche Regierung, die uns mit ihren Phrasen daran hindert, endlich zu kämpfen? Diese elenden, alten Schwachköpfe?"
    „Corsair, du ..."
    „Seit drei Jahren werden wir vertröstet. Die Regierung ist eine Bande von Feiglingen und Weicheiern! Wohin uns ihre Politik gebracht hat, das siehst du an der Galaxis. Alles liegt in Trümmern, und hier wird es genauso sein. Die Verbrecher da oben haben uns den Untergang nach Hause geholt!"
    „Jetzt reicht es!" Tenpole war aufgesprungen. Wie zwei Kämpfer im Ring standen er und sein ältester Sohn sich gegenüber, gegen den er im Ernstfall keine Chance haben würde.
    Corsair überragte ihn um eine Kopfeslänge und war hart trainiert, ganz im Gegensatz zu ihm. „Den Verbrechern da oben, wie du sie nennst, verdankst du ..."
    „Gar nichts!", zischte Corsair.
    „Nicht das Geringste! Und selbst wenn – das gäbe ihnen längst nicht das Recht, uns alle an die Terminale Kolonne TRAITOR zu verraten, wahrscheinlich um ihre eigenen Ärsche zu retten! Sie sind ..."
    „Corsair!"
    Er konnte nichts dafür, hatte es nicht verhindern können. Es war ein Reflex gewesen, dass seine rechte Hand sich hob und in das Gesicht des Jungen klatschte.
    Corsair stand starr, sah ihn an, wischte sich über die Wange und sah auf seine Finger, als erwarte er, sie blutig zu sehen.
    „Lass mich raus!", zischte er dann.
    „Das hast du nicht umsonst getan.
    Lass mich auf der Stelle raus, sonst weiß ich nicht, was ich tue! Du hast keinen Sohn mehr, hier ist nicht mehr mein Zuhause. Lass mich raus, damit ich gegen den Dunklen Ermittler kämpfen kann, bevor es zu spät ist!"
    Tenpole Opera setzte sich wieder.
    Seine Beine wollten ihn nicht mehr tragen. Er legte die Ellbogen auf die Tischplatte und den Kopf in die Hände.
    Er hatte es kommen sehen und deshalb alle Türen mit einem Kode gesperrt. Wenn Corsair nach draußen wollte, musste er sie mit Gewalt aufbrechen, wobei selbst er seine Probleme haben würde.
    „Was glaubt ihr denn, gegen einen Dunklen Ermittler ausrichten zu können, Corsair?", versuchte er noch einmal ein Gespräch zu beginnen – wie so oft in den letzten Monaten. „Was glaubst du eigentlich, was da auf die Erde gekommen ist? Ein Gegner, auf den du und deine fanatischen Freunde mit euren Fäusten losgehen könnt?
    Oder den Waffen, die ihr euch illegal besorgt? Wenn die Behörden ..."
    „Hau mir ab mit deinen Behörden, Vater!", schoss Corsair auf ihn ab.
    „Das sind Schlappschwänze und ..."
    Er hörte es nicht mehr. Er wollte nicht sehen müssen, wie sich sein Sohn, der einmal ein so toller Junge gewesen war, immer positiv in die Zukunft sehend, zu einem Terroristen entwickelte. Wie viel pure Aggression in ihm war.
    „Du wirst nicht gehen, Corsair", sagte er langsam, so beherrscht wie möglich, aber auch irgendwie müde.
    „Du bleibst wie die anderen, und ..."
    „Ich zähle bis drei", sagte Corsair gefährlich leise. „Dann sind die Türen auf. Eins ..."
    „Hört auf!"
    Tenpole schrak heftig zusammen, hob den Kopf und sah seine Tochter Anulyn im Eingang stehen,

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