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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ermittler den Fünfzig-Meilen-Radius um die Insel unterschritten hatte, ließ beide verstummen.
    Marc London fühlte sich elend. Er glaubte, dass er etwas tun müsse, irgendetwas, aber er wusste nicht, was.
    Dass Fawn Suzuke nicht verstand, was den Nukleus in diesem Moment bewegte, konnte er ihr nicht glauben.
    Sie schwindelte. Sie wollte ihn schonen, das musste es sein.
    Wieso redete er so? Warum dachte er so? Weshalb fühlte er sich, als fließe Strom durch seinen Körper und seinen Kopf?
    Aus welchem Grund hatte er diese unbeschreibliche Panik, die ihn wie rasend machte?
    Das war es! Marc London war sicher, dass Fawn ihm nicht die ganze Wahrheit sagte und der Nukleus schreckliche Angst hatte. Das musste er auch. Er wartete auf den Dunklen Ermittler‚ würde ihm gegenüberstehen und ... das unsagbar Schwarze spüren, das ihm von dort entgegenschlug.
    Vielleicht würde es zum Kampf kommen. Wahrscheinlich sogar. Wie konnten sie glauben, dass G’schogun tatsächlich gegen die Terminale Kolonne opponierte?
    Es war wie ein Loch im trüben Himmel. Nein, das traf es nicht. Wie ein blinder Fleck auf dem Auge. An dieser Stelle schien gar nichts zu sein.
    Die Stelle war wie ausgeblendet, ausgeschnitten aus einem Bild voller knisternder Spannung. Der wolkengraue Himmel selbst schien unter Energie zu stehen ... und sich zu biegen, zu strecken, zu wölben!
    Es war wie ein gespenstischer Traum. Das Firmament über der Isla Bartolomé spannte sich wie ein Tuch, an dem vier Hände gleichzeitig zogen; dehnte sich wie die Oberfläche eines Luftballons, der aufgeblasen wurde. Dann sprenkelte er sich, bekam Flecken und Risse, schwarze Fäden eines gigantischen Spinnennetzes, die sich in den nicht mehr so grauen Baldachin schoben.
    Nur im Zentrum von alldem – war nichts!
    Es war, als sei am Firmament eine neue, kleine Sonne aufgegangen – jedoch keine, die Licht schenkte, sondern die es nahm. Keine, die Wärme spendete, sondern etwas, das sie stahl und fortsaugte. Es war nicht kalt auf der Insel, sondern schlimmer. Die Welt und alles lebendige Begreifen in ihr wurden entleert, weggesogen, ausgepumpt. Marc hatte ein Gefühl, als würde er in das Vakuum des Weltalls geworfen, von innen heraus nach außen platzen – alles, was ihn ausmachte.
    „Was sagt der Nukleus, Fawn? Bist du bei ihm?"
    „Er ... Oh, Marc, erspar es mir!"
    Er drehte den Kopf, riss den Blick los von dem unsichtbaren Etwas über ihnen, das an einem Himmel schwärte, der kein solcher mehr war, und sah kein Blut mehr im herbschönen Gesicht seiner Partnerin. Es war wie eingefroren, paralysiert in namenlosem Entsetzen.
    Er legte den Arm um sie, zog sie an sich, baute eine Bastion für allein sie beide, eine Trutzburg gegen das Ungeheuerliche, das über ihnen prangte und in seiner schwarzen Majestät loderte wie ein dunkler Gott ...
    Das sie ganz genau sah, sie beobachtete, durchleuchtete und analysierte. Das sie gefunden hatte und in diesem Moment kleiner wurde, geringer, blasser, schwächer.
    „Es zieht ab, Fawn", krächzte London.
    „Nein." Sie sah ihn nicht an. Sie hob nicht einmal den Kopf, der an seine Schulter gelehnt war. „Nein, es wird zurückkommen."
    Das Finster kroch in sich zusammen, wuchs aus dem Himmel, der sich zurückwölbte in das Firmament, das er gewesen war seit Anbeginn der Zeit, als die Wasser von der Oberfläche der Welt emporstiegen und eine Hülle aus Luft und Nebel bildeten.
    Es war wie ein rückwärts laufender Film.
    Der Himmel blähte sich zu dem zurück, was er sein sollte.
     
    *
     
    „Und nun?" Tenpole Opera war ratlos. „Was tun wir denn jetzt?"
    Er verstand es nicht. Er starrte auf die Uhr in seiner Hand, die er eben noch geortet hatte. Als sein Multifunktionsarmband auf das Signal angesprochen hatte, war er zunächst erleichtert gewesen. Das Signal kam aus Arnies Zimmer, also war er da und nicht fort ... konnte ja gar nicht geflüchtet sein, denn die Türen waren elektronisch gesichert.
    Und dann ... der schlimme Moment, als sie in den Raum stürmten und ihn leer vorfanden – Arnies Bett aufgeschlagen und die Uhr unter dem zerwühlten Kopfkissen.
    „Das kann nicht sein", stammelte Anulyn. „Das ... ist doch nicht wahr – oder? Arnie ist ..."
    „Ein Idiot!" Corsair drosch mit seinen Fäusten gegen die Wand, an der er stand. „Ein gottverdammter Idiot!
    Will er uns Angst machen oder was?
    Will er uns jetzt total verrückt machen?"
    „Er ist in Gefahr, ich sehe es ..."
    „Hör auf, Anulyn!", explodierte der

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