2471 - Geschenk der MetalÀufer
verschwand spurlos.
Augenblicke später erlosch das Feld wieder.
„Eine Stunde noch", sagte Lanz Ahakin. „Ihr glaubt gar nicht, was mir das bedeutet."
Rhodan legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er verstand den Mann nur zu gut, der stets voller Ernsthaftigkeit und professioneller Distanz seine Aufgaben erledigte.
Ahakin zwinkerte etwas weg, was stark an Tränen erinnerte, und streifte Rhodans Hand ab.
„Wir haben noch ein weiteres Problem, Perry. Ich meine die Besatzung. Sie ist ein Sicherheitsrisiko, das wir nicht unterschätzen dürfen."
„Ja, ich weiß." Sie hatten 3500 Besatzungsmitglieder an Bord, ohne Ausnahme Freiwillige, die sich damals für die Expedition gemeldet hatten. Jetzt kehrten sie zurück und zählten zu den höchsten Geheimnisträgern der Menschheit. Ohne Ausnahme wussten sie bis ins Detail über die Retroversion und CHEOS-TAI Bescheid.
All diese Dinge durften im Solsystem nicht bekannt werden, nicht einmal als Gerüchte, auch nicht als Mitteilungen an Lebenspartner unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Das Wissen eignete sich nicht für Tagebücher oder Testamente, die Gefahr war zu groß, dass etwas davon an die Öffentlichkeit geriet. Die Medien würden sich sofort darauf stürzen.
Nicht umsonst hatten sie vor dem Start in die Vergangenheit extreme Geheimniskrämerei betrieben. Zu viele Spione hatten sich im Solsystem herumgetrieben.
Der Kalbaron einer Familie Koda Ariel war bis auf die Isla Bartolomé vorgedrungen. Deshalb hatte Rhodan darauf verzichtet, eine Abschiedsrede an die Menschheit zu halten. Und seine Zustimmung zum Exodus in die Fernen Stätten hatte er aus ferner Vergangenheit übermittelt, ohne zu wissen, ob sie ihr Ziel erreichen würde.
„Ich habe deshalb beschlossen, keinem Besatzungsmitglied Heimaturlaub zu gewähren", sagte Ahakin. „Es fällt mir schwer, aber die Wände der JULES VERNE sind noch immer der beste Schutz vor Verrat. Die emotionale Ausnahmesituation der Rückkehr ..."
„Schon gut, Lanz. Du tust nur deine Pflicht. Aber in diesem Fall mache ich von meinem Recht als Expeditionsleiter und Terranischer Resident Gebrauch und hebe deine Entscheidung auf. Ich möchte, dass die Schiffsführung der Besatzung einen Deal anbietet. Heimaturlaub gegen Dienstpflicht. Kein einziger Bordangehöriger der JULES VERNE darf seinen Dienst quittieren."
„Bravo, Perry!", sagte Istorico sarkastisch. „Das ist eine typisch terranische Entscheidung. Du wirst eines Tages erleben, dass etwas nicht immer richtig sein muss, nur weil es terranisch ist."
Ahakin ignorierte den Ara. „Ich bin einverstanden. Wenn es darum geht, die Erde und die Menschheit zu retten, können wir auf diese Männer und Frauen nicht verzichten."
Mit Blick auf die entstehende Negasphäre ging es um ein bisschen mehr als nur das.
„Die JULES VERNE wird ohne Umweg zur Erde den Mond anfliegen. Die Lunawerften bringen sie im Schnellgang technisch auf den neuesten Stand, soweit das überhaupt machbar ist."
Rhodan wandte sich in einer persönlichen Botschaft an die Besatzung. Eine halbe Stunde später begann die Abstimmung, und kurz darauf traf das Signal von der Station ein. Oberst Senzun wünschte gute Reise. Die JULES VERNE beschleunigte auf halbe Lichtgeschwindigkeit und stieß auf den Feuerring zu, der das Hantelschiff verschlang.
Mit einem Überlichtfaktor von einer Million ging es auf die Reise durch den Halbraum bis in die Empfängerstation im Solsystem. Sechs Stunden Flug bedeutete es.
Nach fünf Stunden lag das Ergebnis der Abstimmung vor. Urlaub für alle und keiner quittiert den Dienst – alle waren dafür.
Entsprechend groß waren der Jubel und die Freude.
4.
Der Situationstransmitter spie sie ins All. Gleichzeitig erwachte der Hologlobus zum Leben und bildete ein halbes Dutzend Panoramen ab, einen kleinen gelben Ball mit unverändertem und sofort identifizierbarem Spektrum: Sol. Einen kleinen blauen Ball, der innerhalb des Hologramms im Sekundentakt wuchs, bis sich jeder mit bloßem Auge überzeugen konnte.
„Die gute alte Erde, sie hat sich nicht verändert", sagte jemand.
Terra war unversehrt. Die Menschheit existierte noch. Viele Männer und Frauen lagen einander vor Erleichterung in den Armen.
Perry Rhodan spürte Mondra an seiner Seite. Ihre Hand tastete nach seiner, während sie unverwandt auf das Hologramm schaute. Der Terraner ergriff sie und hielt sie fest.
„Wir befinden uns auf der Höhe der Neptunbahn", meldete sich NEMO. „Drei Ultraschlachtschiffe
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