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2472 - TRAICOON 0096

Titel: 2472 - TRAICOON 0096 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Claysons Stern vor. Die terranische Besatzung folgte jenem ganz bestimmten Ritual, das typisch für Kolonnen-Schiffe war. Kennungen wurden ausgetauscht, ebenso Hyperfunkmuster, Datenbilder und Kodewörter. Die TLD-Agenten der Kommandozentrale hatten längst ihre Verkleidungen übergestreift. Alles war für den Einsatzfall vorbereitet.
    Roi sah auf das Kolonnen-Fort 0096 hinab. Der fast 16 Kilometer lange Block in Form eines doppelten Gleisprofils, dessen Konstruktion nicht gerade, sondern um einige Grad verwunden war, drehte sich kaum merkbar.
    Mehrere rot leuchtende Alarmsignale wiesen darauf hin, dass Potenzialwerfer auf die 1.199.188 ausgerichtet waren.
    Ein falsches Wort, eine falsche Bewegung – und es war vorbei.
    „Zeigt kein Zögern!", befahl Roi und wühlte in den Erinnerungen Dantyrens.
    „Folgt den Vorgaben der Lotsen, ohne darüber nachzudenken, und handelt so rasch wie möglich."
    Er hatte es sich in einem toten Winkel der provisorischen Kommandozentrale bequem gemacht, der von den Übertragungskameras nicht erfasst wurde. Die Maske Dantyrens würde ihm nicht weiterhelfen. Zerberoff war über dessen Tod bestens im Bilde – und damit wohl auch die Besatzung des Kolonnen-Forts.
    Oberstleutnant Goran Frownie führte die Kommunikation mit TRAICOON 0096 in seiner Maske als Mor’Daer. Lispelnd unterhielt er sich mit einem Geschöpf, das einem krummen Kaktus ähnelte und im Sekundentakt eitrig wirkende Nadeln aus seinem Körper absonderte. Der Korpus trieb in einer Art Nährflüssigkeit, die Worte des Lotsen kamen durch schwer verständliche Blubbertöne zustande.
    „Ich bin Korom der Subinate, soso", sagte der Kaktus. „Ihr gehört nicht zu einem der hiesigen Geschwader, soso.
    Was wollt ihr hier, lala?"
    „Wir wurden Opfer eines terranischen Angriffs. VRITRA-Kanonen verursachten Schäden, die wir nicht so ohne Weiteres beheben können. Über die Fraktale Aufrissglocke haben sich Überschlagenergien ins Schiffsinnere übertragen."
    „Es gab Tote, lala?"
    „Ja."
    „Und Verletzte, lala?"
    „Die Schwerverletzten wurden mittlerweile entsorgt, alle anderen befinden sich in der Medo-Abteilung."
    „Also gut, soso. Ihr seid nicht die Ersten, die wir versorgen müssen, und ihr werdet auch nicht die Letzten sein, soso." Einer seiner Ausleger bewegte sich langsam zur Seite und umfasste einen Art Joystick mit unzähligen Vertiefungen, in die sich seine Stacheln passgenau bohrten. Zeichen in TraiCom-Schrift purzelten von der Decke herab in die Flüssigkeit; sie ergaben einen Text, der sich binnen kurzer Zeit auflöste.
    „Ihr habt die Registernummer 8.733.353, lala? Euer Geschwader gilt als vermisst, soso."
    „Möglicherweise sind wir die einzigen Überlebenden. Die Terraner haben uns überrascht. Wir übertragen soeben alle Informationen, die mit der Schlacht zu tun haben."
    Roi Danton nickte unwillkürlich. Goran Frownie spielte seine Rolle ausgezeichnet. Die Daten, die er an TRAICOON 0096 übermittelte, waren kaum zu falsifizieren. Der Traitank mit der Registernummer 8.733.353 war wenige Tage vor ihrer Abreise von Terra aufgebracht worden, so wie alle Schiffe eines kleineren Spähgeschwaders der Terminalen Kolonne.
    „Was benötigt ihr, lala? Unsere Ressourcen sind derzeit begrenzt, soso."
    „Wir sind imstande, die Reparaturarbeiten mit Bordmitteln durchzuführen.
    Wir benötigen lediglich einen Dockhangar für die Dauer von ein bis zwei Wochen. Sofern es nicht zu Störungen kommt; die Generatoren der Aufrissglocke sind während der Reparaturarbeiten nicht einsetzbar."
    „Also zwei Wochen, mit einer Option auf Verlängerung, soso."
    Korom der Subinate ließ Teile seines Stachelkostüms mit unerwarteter Geschwindigkeit über den Joystick gleiten. Nur Sekunden später trudelten Freigaben sowie Flugkurszuweisungen im Kommandostand des Traitanks ein.
    Die Warnungen erloschen, die auf ihr Schiff ausgerichteten Waffensysteme waren desaktiviert worden.
    Goran Frownie verabschiedete sich mit einer mor’daertypischen Kopfbewegung vom Lotsen und unterbrach die Bildverbindung. Die verkleideten Terraner warteten einige Augenblicke, bis die kurzfristig miteinander vernetzten Kommunikationssysteme voneinander abließen. Dann erst erlaubten sie sich, tief durchzuatmen.
    „Ausgezeichnet", sagte Roi. „Das erste Etappenziel ist erreicht. Problemloser, als wir es erhoffen durften." Er klatschte in die Hände. „Weiter geht’s.
    Wir müssen den Vorgaben dieses Lotsen rasch Folge leisten, damit wir keine

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