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2472 - TRAICOON 0096

Titel: 2472 - TRAICOON 0096 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Trainz. „Aber in intensiven Berührungsphasen sind sie oftmals zu sehr mit sich selbst beschäftigt."
    Sie alle hatten die Dunkelschirme aktiviert und beobachteten aus sicherer Entfernung das Geschehen rings um den Knotenpunkt.
    Eine kleine Schlange von Wesen unterschiedlicher Herkunft hatte sich vor der energetischen Grenzlinie gebildet.
    Nacheinander wurden sie einer Serie von automatisierten Kontrollen unterzogen.
    Waffenarme ragten aus den Wänden links und rechts der künstlichen Verengung des Ganges. Sie verfolgten die Bewegungen eines jeden Passanten und schwenkten dann zurück zum nächsten, der eine unsichtbare Linie überschritt.
    Die Wächter zelebrierten die abschließende Personenkontrolle, und sie überwachten zugleich die Gerätschaften, die in einem Rundpult im Zentrum des Checkpoints verankert waren.
    „Ihr wisst, was zu tun ist", sagte Senego Trainz. „Haltet euch ganz genau an den Plan."
    Sie lösten die Dunkelschirme auf und liefen auf die Kalikariden zu. Sie verhielten sich dabei so, wie man es von Mikro-Bestien erwartete: laut, aggressiv, ungezügelt.
    „Hohoho!", rief einer der Wächter und streckte seinen dürren Arm in ihre Richtung aus. „Stellt euch gefälligst hinten an!"
    Nervös hüpfte er beiseite, sprang in das Gewühl kalikaridischer Leiber zurück und verschwand dort.
    „Was haben Mikro-Bestien in Zone-Eins zu suchen?", fragte der nächste Kalikaride, bevor auch er sich zurückzog.
    „Ihr habt hier nichts verloren", konstatierte der Dritte und tat dann ebenfalls mehrere Schritte zurück.
    „Wir sollen zum Dual kommen", sagte Rinka Porol, „er benötigt uns für einen Spezialeinsatz." Sie fühlte etwas in sich, was die Terraner Belustigung nannten. Denn sie hatte nicht einmal gelogen.
    „Wo ist eure Passiererlaubnis?"
    Rinka reichte dem vierten Kalikariden einen Datenchip, den Wismo Kantelaki rasch aufbereitet und an die Kolonnen-Technik angepasst hatte.
    Der Kalikaride übernahm überraschenderweise die Aufgabe selbst, statt sie wie seine Landsleute vor ihm an einen anderen Umwälzler weiterzugeben.
    Er spielte die Informationen ins Zentrale Kontrollgerät, überprüfte deren Wahrheitsgehalt.
    Rinko hatte ein gutes Gefühl. Der Überrangkode, der in die Nachricht eingearbeitet war, würde ihnen wohl Tür und Tor öffnen. Heikler waren jene Blendkodes, die sie während der eigentlichen Körperkontrolle anwenden mussten.
    „Alles bestens", sagte Kalikaride Nummer sechs und händigte ihr den Datenchip wieder aus. „Ihr seid alle neun legitimiert."
    Neun Mikro-Bestien, die die Passage offiziell nahmen; und einer, nämlich Senego Trainz höchstselbst, der dies im Schutz des Dunkelschirms tat. Als Gradmesser für die möglichen Umstände ihrer Rückkehr.
    Fühlfasern wuchsen aus einer der Extremitäten des nächsten Kalikariden.
    Sie fächerten auf, zeigten ein frisches Grün, tasteten mit unendlicher Vorsicht über Rinkas Körper. Sie zeigte ihm ihren persönlichen Marschbefehl, so, wie sie es bei den Kolonnen-Angehörigen vor ihr gesehen hatte.
    Sie wusste, was nun geschah: Ein Lesegerät nahm die Informationen ihres Chips auf und startete eine Abfrage in irgendeinem zentralen Speicher. Doch es wurde durch einen weiteren Überrangbefehl gezwungen, die Informationen zu spiegeln und mit einer zweiten auf der kopfgroßen Münze versteckten Datei zu vergleichen. Beide Informationsketten würden sich als deckungsgleich erweisen – sofern der Überrangbefehl vom Lesegerät akzeptiert wurde.
    Rinka folgte dem Zeitplan und strahlte einen Störimpuls aus. Für eine Zehntelsekunde zogen sich die unsichtbaren Fühler aller hiesigen Kontrollinstanzen in sich selbst zurück. Fast ängstlich taten sie es; wie semiorganische Lebewesen, die sich davor fürchteten, im Datenäther zu vergehen. Doch bald darauf funktionierte alles wieder.
    Ein weiterer Überrangbefehl, den Rinka Porol ausstrahlte, verhinderte, dass das Versagen der Kontrollsysteme an eine übergeordnete Recheneinheit weitergemeldet wurde.
    Sie wusste, dass sich Senego Trainz nun bereit machte. Er hatte einen ganz genau bemessenen Spielraum. Von nun an waren es sechs Sekunden, bis die nächste Unterbrechung im System erfolgte. Er hatte eine knappe Sekunde Zeit, um im Schutz des Dunkelschirms eine Distanz von fünf Metern zu überwinden.
    Drei. Zwei. Eins.
    Da war er, der neuerliche Ausfall.
    Die Kalikariden hielten verwirrt inne, stießen vermehrt gegeneinander und verfingen sich in einem Chaos, das von gegenseitigen

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