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2472 - TRAICOON 0096

Titel: 2472 - TRAICOON 0096 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und ihn mit der Wucht mehrerer Tonnen TNT in die Luft sprengten.
    „Wir müssen ein Stückchen zurück und den vorletzten Ausstieg nutzen!", befahl Senego Trainz.
    „Und weiter?", fragte Wismo Kantelaki. „Meinst du, die Wachen werden uns den Zutritt gestatten, weil wir so niedlich aussehen?"
    „Wir überprüfen jede Möglichkeit", sagte Senego unbeirrt. „Stillgelegte Servicegänge, Toträume, Kabelschächte, Strukturrisse – was auch immer. Ich kann und will nicht glauben, dass der Kernbereich des Forts uneinnehmbar ist."
    „Und du willst dich den Blicken der Wächter aussetzen?", hakte der Techniker nach. „Bislang sind wir ja recht gut gefahren mit offensivem Auftreten.
    Aber diese Wächter würden uns niemals auch nur einen Schritt in die abgeriegelte Zone vorlassen. Wir sind Mikro-Bestien. Unzivilisierte Geschöpfe, denen man lediglich Grobarbeiten überlässt und denen man nicht vertraut, wenn sie nicht zumindest eine Legitimation vorweisen können."
    Senego Trainz sagte nichts mehr, stand bloß da und dachte nach. Erstmals seitdem sie den sicheren Hafen von Traitank 1.199.188 verlassen hatten, zeigte er Unsicherheit.
    Oder?
    „Wir gehen zurück", bestimmte er schließlich und korrigierte sich dann: „Wir laufen zurück."
    Er blickte auf die Uhr seines Multifunktionsarmbandes. „Wir verteilen uns, bleiben aber in den Servicegängen.
    Jedermann sammelt Daten über seine Umgebung. Ich möchte ein möglichst detailliertes Bild des Sektors bekommen, in dem wir uns bewegen. Euch bleiben sechzig Minuten, keine Sekunde mehr. Danach treffen wir uns wieder hier und setzen die Einzelberichte zusammen. Es muss irgendwo ein Schlupfloch geben, es muss ..."
    Sie schlossen sich über ihre Recheneinheiten kurz und orientierten sich anhand von Informationen der bereits erschlossenen Wege. Die Rechner teilten ihnen Terrains zu, die vielversprechend aussahen. In Blitzesschnelle hatte Rinka Porol jene Eckdaten, die sie benötigte. Sie musste ungefähr 200 Meter zurück, einen Fallsteg benutzen und in einen Bereich hinabklettern, der drei Decks unterhalb ihres derzeitigen Standorts lag.
    Dort, so behauptete der Rechner, bestünden besonders große Chancen, bislang unentdeckte Schlupfwinkel zu finden. Allerdings waren auch die Gefahren besonders groß. Verwirrende Effekte, die überall an Bord des Kolonnen-Forts zu beobachten waren, würden in diesen Tiefen besonders stark ausgeprägt sein.
    Sie überlegte nicht lange, lehnte den Oberkörper vornüber und beschleunigte mit den Laufarmen, so wie ihre Kollegen. Sie stieben davon, Staub aufwirbelnd, wandten sich ihren neuen Aufgaben zu. Sie waren an einem entscheidenden Punkt ihrer Mission angelangt. Innerhalb der nächsten Stunde entschied sich, ob sie den Durchbruch schafften – oder unverrichteter Dinge zu Traitank 1.199.188 zurückkehren mussten.
     
    *
     
    Rinka Porol hatte es als Einzige nicht geschafft, ihr Plansoll zu erfüllen. Sie war in die Irre gelaufen, hatte mehrmals die falsche Richtung eingeschlagen und sich so sehr verfranzt, dass sie nochmals von vorne hatte beginnen müssen. Ihre Konzentration ließ spürbar nach, ihre Wahrnehmungsschwäche trat stärker in den Vordergrund. Sie leerte ihren Nahrungsmittelsack zur Hälfte und kaute die 20 Kaffeebohnen kräftig durch. Dieser Energieschub war dringend notwendig.
    Sooft sie die Bilder und Holos auch betrachteten, so viele verschiedene Perspektiven sie auch anwandten – jener Bereich in der ungefähren Form einer Kugel mit einem Durchmesser von 400 Metern, den sie vermessen hatten, war lückenlos geschlossen.
    „Nicht einmal ein Insekt würde es schaffen, unbemerkt nach Zone-Eins vorzudringen", schloss Senego Trainz.
    „Wir müssen es anders versuchen."
    Er griff in das Holo und vergrößerte einen Teil des Bildes. „Es gibt fünfundzwanzig Zugangsbereiche, die alle bewacht sind."
    Er deutete auf ein einzelnes, etwas abseits gelegenes Tor. „Dieser Durchgang wird nur wenig benutzt. Bei den Wächtern handelt es sich um Kalikariden. Düstere Geschöpfe, die nicht besonders viel Fantasie besitzen. Dort sehe ich unsere besten Chancen."
    Zu zehnt betrachteten sie die Bilder, holten sich alle verfügbaren Informationen und diskutierten ihre taktischen Möglichkeiten durch. Letztlich ging es darum, eine gangbare Route ins Innere des abgesicherten Bereiches zu finden, die sie mehrfach benutzen konnten.
    Senego Trainz zog jenen Datenkristall hervor, den ihm Roi Danton gereicht hatte. „Ich habe mich

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