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2472 - TRAICOON 0096

Titel: 2472 - TRAICOON 0096 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchbrachen, hatten wir ihn jeder Kontrollmöglichkeit beraubt."
    „Und der Kampfroboter?"
    „Ihn haben wir gesondert isoliert.
    Seine Funkeinheit wurde ebenfalls frühzeitig gestört."
    Roi atmete erleichtert durch. Das Gefühl der Befriedigung in ihm wuchs. Sie hatten einen Feind der Menschheit dingfest gemacht – und das unmittelbar in dessen Machtzentrum.
    Die Überheblichkeit deines Feindes ist oftmals der Schlüssel zum Erfolg, erinnerte sich der Unsterbliche eines Dagor-Mantras. Zerberoff fühlte sich derart sicher, dass er auf die kolonnenüblichen, ausgeklügelten Sicherheitsmaßnahmen verzichtete. Wenn er all das an technischer Überlegenheit aufgeboten hätte, was wir bereits von TRAITOR kennengelernt haben, wären wir keinen Schritt weit in das Kolonnen-Fort vorgedrungen.
    Roi nahm sich zurück. Er durfte keinesfalls demselben Fehler wie sein Gegner verfallen. Euphorie und Selbstgefälligkeit waren für ihn ebenso Gift wie für die ausgelassen feiernden Mikro-Bestien.
    „Beruhigt euch!", rief Roi seine Verbündeten zur Ordnung. „Wir haben noch ein gutes Stück Arbeit vor uns.
    Senego – bring deine Leute zur Räson!"
    Der Anführer der Mikro-Bestien reagierte so, wie der Unsterbliche es von einem starken Partner erwartete. Kraft seiner Autorität sorgte er binnen weniger Augenblicke für Ruhe.
    „Wir haben mindestens drei Stunden lang Zeit, bevor Zerberoff wieder einen klaren Gedanken fassen kann", sagte Roi. „Ich möchte, dass der Dual so rasch wie möglich behandelt wird. Senego: Du sorgst dafür, dass unsere drei Mediker hier so schnell wie möglich eintreffen. Deine Techniker sollen sich schlaumachen, ob sich diese Aufgabe von hier aus erleichtern lässt. Vielleicht könnt ihr Überrangbefehle Zerberoffs ausfiltern und Befehlsketten schaffen, die die Sicherheitsmaßnahmen im Fort schwächen."
    „Wir tun unser Bestes", sagte einer von Senegos Begleitern, der in jeder seiner Hände feinmechanisches Werkzeug hielt. Er schwebte zu Rois Kopf hoch.
    „Erwarte nicht allzu viel. Wir bräuchten Basisinformationen von unserem Freund hier, um in die internen Routinen eingreifen zu können."
    Er flog einen Looping, landete auf Zerbones Brust und trat gegen dessen Schnauze. Eine Schuppe löste sich vom Kinn des Mor’Daer und flatterte wie ein Blatt im Wind zu Boden.
    „Lass das sein, Wismo!", brüllte Senego Trainz seinen Kollegen an. „Wir behandeln unseren Gefangenen mit Respekt."
    „Aber ..."
    „Keine Widerrede! Mach dich an die Arbeit!"
    Die gedrungen wirkende Mikro-Bestie atmete tief durch, als überlegte sie, sich gegen ihren Anführer aufzulehnen.
    Schließlich aber gehorchte der Kleine und steuerte mithilfe seines Antigravs zum Befehlspult Zerberoffs. Zwei seiner Landsleute warteten bereits auf ihn.
    „Gut gemacht", flüsterte Roi Senego Trainz zu. „Du hast wahrlich viel gelernt."
    „Und dennoch wird es immer zu wenig bleiben", sagte die Mikro-Bestie mit bitterem Unterton. „Wer gibt mir jene Monate und Jahre zurück, die ich in der Skapalm-Bark verloren habe?"
     
    *
     
    Roi nahm erste Untersuchungen an Zerberoff vor. Er entnahm Zellkulturen aus beiden Körperhälften und begann mit der genetischen Diagnostik. Viel konnte er nicht tun. Er besaß lediglich oberflächliches medizinisches Wissen.
    Doch er wusste eine ganze Menge darüber, wie Mor’Daer funktionierten. Immerhin war eine Hälfte von Dantyren diesem Volk entsprungen.
    Eine Gänsehaut zog sich seinen Rücken entlang nach unten. Erinnerungen, die eigentlich gar keine waren, befielen ihn allzu plötzlich, ohne dass er sich wehren konnte. Er tastete mit der linken Hand über seine rechte Seite, wie um sich zu vergewissern, dass sich dort kein ... kein anderer befand.
    „Du wirst dich wundern", sagte er leise in Richtung Zerberoff. „Wenn du erwachst, wirst du gar nicht glauben können, wie sehr du bevormundet und manipuliert wurdest, mein Freund. Die Terminale Kolonne hat dich um dein Leben betrogen."
    Er öffnete den schwarzen Mantel des Duals und zog die Epauletten-Aufsätze an den Schultern ab.
    Beide Augenpaare Zerberoffs starrten an ihm vorbei. Die Paralyse erlaubte es dem Dual nicht einmal, die Augäpfel zu bewegen. Und dennoch meinte Roi zu erkennen, dass Zerbone und Aroff alles unternahmen, um in den Singulären Intellekt zu schlüpfen und ihn zu vernichten.
    Die Terraner und Mikro-Bestien mussten sich beeilen.
     
    12.
     
    Zerberoff
     
    Er verliert das Bewusstsein niemals zur Gänze. Stets ahnt, vermutet er,

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