Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2473 - Verrat auf CRULT

Titel: 2473 - Verrat auf CRULT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
marmorierten Kopfhaut, sagte in gestelzter, dabei blechern klingender Sprechweise: „Darf man fragen, wann du die 1.199.188 zur Dienstburg zu holen gedenkst?"
    „Sobald ich Dantons Traitank gefahrlos anfordern kann."
    „Ohne dir zu nahe treten zu wollen, Kapitän – was hindert dich? Schließlich bist du, wenn du mir den saloppen Ausdruck erlaubst, der Oberboss des Extern-Kontrollwerks."
    „Sein Assistent hockt ihm im Nacken", sagte Senego Trainz. „In allen beiden, nicht wahr?"
    „Die Schwierigkeit liegt darin, dass dieses Schiff vom Registeramt als ›unbekannt verschollen‹ geführt wird", erläuterte Zerberoff.
    Draußen, in den Weiten der Galaxis, war Roi Danton gut damit gefahren, seinen Traitank als sonderbeauftragte Späh-Einheit des Progress-Wahrers auszugeben. Vor CRULT hingegen würde der Schwindel sofort platzen, denn hier wusste man definitiv, dass Traitank 1.199.188 mitnichten im Auftrag Antakurs flog.
    Der Versuch, die Kennung zu fälschen, war schon bei TRAICOON 0096 gescheitert. Zwei übermotivierten Hangar-Technikern des Kolonnen-Forts waren gewisse Erkennungsmerkmale aufgefallen, weshalb sie nachgeforscht und schließlich die wahre Identität des Schiffes aufgedeckt hatten.
    Dasselbe konnte auf der Dienstburg passieren. Umso wahrscheinlicher, da Malikadi jede Handlung des Dualen Kapitäns argwöhnisch belauerte.
    „Ich kann diese Einheit erst anfordern, wenn sichergestellt ist, dass niemand meinen Befehl überprüft. Die Order muss geheim sein und darf keinesfalls von irgendwem hinterfragt werden. Unter den gegebenen Umständen ..."
    „Fantastisch! Bitte bleib so!" Die Mikro-Bestie mit den schwarzen Augenschatten schwebte eine knappe Armlänge vor Zerberoff in der Luft und kritzelte, immer wieder aufblickend und ihn angaffend, wie wild mit einem Ionenstift auf ihrem Schreibpad.
    „Diese Diskrepanz in der Mimik deiner beiden Häupter, diese Zerrissenheit, Getriebenheit, ja Durchtriebenheit ..."
    Schaumflocken sprühten aus dem klaffenden, zahnbewehrten Maul. „Einfach toll!
    Das mühsam beherrschte Züngeln des rechten Kopfes, nein, des linken, ich meine, äh, natürlich von dir aus gesehen ..."
    „Abgang, Rinka!", blaffte Trainz.
    Sie gehorchte umgehend und flog hinweg, zur großen Erleichterung Zerberoffs, der seine Wut schwerlich hätte länger im Zaum halten können. Was bildete sich die verrückte Kreatur ein, wen sie vor sich hatte?
    Tja, dieses Bündnis ward auf Augenhöhe geschlossen; also zwei Handbreit über dem Boden ...
    Nachdem er sich mit einigen bedenklich rasselnden Atemzügen beruhigt hatte, setzte er fort: „Unter den gegebenen Umständen ist nicht daran zu denken, dass es mir aus eigener Herrlichkeit gelänge, Dantons Traitank unbemerkt einzuschleusen. Zuerst muss ich die Angelegenheiten im Extern-Kontrollwerk genügend in den Griff bekommen, soll heißen: Malikadi loswerden."
    „Und wie willst du das anstellen? Sollen wir ihn ...?"
    „Nein. Mir wird etwas einfallen. Noch besteht kein Anlass für Nervosität. Ihr könnt mir vertrauen."
    Trainz sprach es nicht aus, aber Zerberoff las ihm die Replik von den Kugelaugen ab: Kontrolle ist besser.
     
    4.
     
    Der Schwanz der Schockratte
    3. bis 6. August 1347 NGZ
     
    Sie liebten ihn.
    Nicht ihn persönlich, da hatte er keine Illusionen, auch nicht das Amt, das er bekleidete; sondern die Endogenen Genüsse, die Malikadi ihnen spendete.
    Wann immer er auf flinken Kufen den Hauptleitsaal durchquerte, teilte er freigebig nach allen Seiten aus.
    Die Beglückten jubelten ihm zu, dezent angespornt von den Mor’Daer seiner Garde. Obwohl es des Winks mit den Waffenmündungen kaum bedurfte: Sie verehrten ihn wahrhaftig, seine gesamte Belegschaft, insgesamt rund fünfhundert Angehörige verschiedenster Völker.
    Ganschkaren sanken auf die Knie und neigten das gefiederte Haupt. Effremi warfen sich, den Pelz vor Erregung gesträubt, der Länge nach zu Boden; neben Knäuel von Sojati, die ihre wurmähnlichen Leiber verzückt ineinander verknoteten.
    Sie alle berührte Malikadi mit jeweils auf sie abgestimmten, wohldosierten Mischungen aus Endogener Lust und Pein. Uponccer-Hünen, sonst schwammig und porös, verklumpten in ekstatischem Starrkrampf, während sich Trauben von Kalikariden enthedderten und zu wirbelnden Trance-Tänzen formierten.
    Enthusiasmus in der ganzen Halle: Es war kein Schichtbeginn, sondern ein Triumphzug.
    In derart rascher Folge so viele unterschiedliche Wesen punktgenau mit Psionischer Empathie zu

Weitere Kostenlose Bücher