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2473 - Verrat auf CRULT

Titel: 2473 - Verrat auf CRULT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dienstburg ernsthaft zu sabotieren.
    Während die traurigen Überreste des Joppelaren beseitigt wurden, fragte Zerberoff den diensthabenden Kalbaron Galuske: „Wer außer dem Konterpretator hat sich in letzter Zeit an diesem Pult zu schaffen gemacht?"
    „Niemand, Herr."
    Das hatte er auch nicht erwartet. Malikadi war zwar Fanatiker, doch kein Dummkopf. „Wurden von anderen Konsolen Daten zum Konsulentenpult transferiert?"
    „Ich prüfe das sogleich nach, Herr Kapitän!"
    Wenig später überbrachte Galuske das Ergebnis: „Absender des einzigen größeren Datenpakets in den letzten Tagen war ... der Duale Vizekapitän."
    „Nun, daran kann es kaum gelegen haben. Ich denke, die Alleinschuld des Joppelaren Ih-Yoore ist somit erwiesen.
    Da wir gerade von ihm sprachen: Hat sich Malikadi gemeldet?"
    „Noch immer nicht, Herr. Soll ich jemanden in sein Domizil schicken?"
    „Demnächst, sofern er nicht von sich aus Kontakt aufnimmt. Du weißt, wie viel ich auf seine Unterstützung gebe.
    Selten habe ich einen solch patenten Handlanger ... Oh, da ist er ja."
    Der Interkom blinkte. Ein kleiner Hologlobus zeigte an, dass der Anruf aus den Privaträumen des Vizekapitäns kam und dessen Signatur trug.
    Zerberoff nahm das Gespräch entgegen. „Malikadi! Wir vermissen dich bereits schmerzlich. – Was sagst du, unpässlich? Eine Infektion? – Nein, deine Opferbereitschaft in Ehren, aber die Situation ist zur vollsten Zufriedenheit bereinigt. Kurier dich aus, mein Bester!
    Das ist ein Befehl!"
    Er legte auf und neigte seinen Mor’Daer-Kopf zu Galuske. „Unter uns, Kalbaron, der Vizekapitän klang nicht gerade, als befände er sich derzeit im Vollbesitz seiner Kräfte. Ich denke, es wäre im gemeinsamen Interesse der Führungsebene, wenn wir die Tonaufzeichnung des Gesprächs löschen, um Malikadis Autorität nicht zu unterwandern. Irgendwelche Einwände?"
    Zerberoff hütete sich, Endogenen Druck anzuwenden. Seine unvermittelte, in dieser Form schockierende Kumpelhaftigkeit sollte genügen, Galuskes eventuelle Skepsis im Keim zu ersticken.
    So war es. Dem Kalbaron fiel gar nicht ein, dass er widersprechen könnte.
    Lob den Krallen!, dachte Zerberoff zynisch. Die Kolonne ist unfehlbar, und ebenso gegen Kritik gefeit sind alle Ranghöheren.
    Lauthals verkündete er, damit es auch alle im Leitsaal Beschäftigten kapierten: „Vizekapitän Malikadi wird leider für zwei oder drei Tage nicht zum Dienst erscheinen. Er hat mich soeben davon unterrichtet, dass er ein Virus erwischt hat, welches speziell seiner maltrazzischen Komponente zusetzt, und bittet, während der Rehabilitationszeit nicht gestört zu werden. Dem werden wir solidarisch entsprechen und uns umso mehr anstrengen, seinen Ausfall wettzumachen."
     
    *
     
    Grinsend unterbrach Senego Trainz die Interkom-Verbindung. „Er mag ein Teufel sein, aber er redet mit den Zungen zweier Engel. – Brückenkopf ausbauen!"
    Sie gingen daran, sich in Malikadis Kabinentrakt häuslich einzurichten.
    Dabei kam ihnen zupass, dass die Suite um einiges geräumiger war als Zerberoffs Unterkunft.
    „Wer zuerst kommt, requiriert zuerst", raunte Wismo Kantelaki aus dem Mundwinkel Rinka zu.
    Rinka rückte gerade grummelnd beiseite, als Khiz Turagga erklärte: „Die Isolation der Kralle ist im Gang. Nun heißt es abwarten. Wir überwachen den Patienten permanent. Jedoch ist seine Biologie so komplex, dass wir jederzeit mit dem Schlimmsten rechnen müssen."
    „Sollte rigor mortis eintreten ...?", fragte Senego Trainz.
    „Sind wir machtlos. Ich vermag ihn dann nicht wiederzubeleben. Das könnten vermutlich nicht mal Kolonnen-Anatomen. Tut mir leid, aber so ist es.
    In den kommenden drei Tagen wird sich entscheiden, wie Malikadi auf die Atrentus-Methode reagiert. Ob er durchhält, ob er wieder handlungsfähig wird.
    Entweder seine Konstitution verkraftet den Eingriff, oder ..."
    „... wir schalten die komastabilisierenden Zuflüsse ab, ehe wir auffliegen. Verstehe. Es steht wieder einmal auf Messers Schneide."
    „Jepp."
     
    *
     
    Zerberoff belegte die sechs Gardisten mit Kabinenarrest, weil sie nicht seine Genehmigung eingeholt hatten, sich aus der Leitstelle zu entfernen.
    Keiner wagte es, sich auf Malikadis Anweisungen zu berufen. Willkür gehörte zu Vorgesetzten wie Feuchtigkeit zu Wasser. Buckelnd und um Vergebung flehend, trollten sich die Soldaten.
    Nun hatte er freie Bahn. Umgehend erteilte Zerberoff Order, den Traitank mit der Registernummer 1.199.188 nach CRULT zu

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