Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2473 - Verrat auf CRULT

Titel: 2473 - Verrat auf CRULT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte. „Bedaure. Ich sehe keine Möglichkeit, ihn zu retten. Nicht in der kurzen Zeit und ohne dadurch das Gelingen unserer ganzen Unternehmung aufs Spiel zu setzen. Für den vereinbarten Kontakt mit Zerberoff ist es noch viel zu früh."
    Stichwortartig notierte Rinka: Harte Entscheidung / Fluch der geistigen Freiheit / Geringeres Übel / Senego souverän.
    Sobald sie dazu kam, würde sie die Passage sauber ausformulieren. Sie freute sich darauf. Je mehr sie schrieb, desto leichter flossen ihr die Sätze aus dem Stift.
    Sinnend betrachtete sie den leblosen, aus so brutal ungleichen Hälften bestehenden Körper, der in unsichtbaren Prallsträngen vor ihnen hing. Derzeit ging keine Gefährdung von ihm aus.
    Er wirkte unschuldig.
    Aber er war es nicht.
    Die zweite, von Doray Celvius befehligte Gruppe traf ein. Sie brachten die Materialien zur Anwendung der Atrentus-Methode, den Inhalt von Zerberoffs Safe.
    Selbstverständlich hatten sie ebenfalls die Lüftungsschächte benutzt. Für den Fall, dass Verdachtsmomente entstanden, durfte die Türautomatik keine zusätzlichen Öffnungen verzeichnen.
    Rinka machte Platz für Khiz Turagga, der sich anschickte, die ersten Untersuchungen vorzunehmen. Sie zog sich auf ein Regal zurück, von dem aus sie auch den regulären Durchgang, einen hohen Spitzbogen, im Blickfeld hatte. Ihre Waffe behielt sie entsichert im Arm.
    Khiz musste sie unbedingt ein eigenes Kapitel widmen. Der Schmächtige mit der ungesund grünlich schimmernden Haut hatte lange zu kämpfen gehabt, bis ihn die anderen akzeptierten. Seit er das medizinische Ethos der Terraner zur eigenen Maxime erhoben hatte, war er als Soldat nicht mehr zu gebrauchen.
    Überdies hegten sämtliche Mikro-Bestien Vorurteile gegenüber Medikern.
    Wie auch nicht, nach ihren Erfahrungen mit den Kolonnen-Anatomen. Ihnen allen hingen die traumatischen Erlebnisse im Genetischen Magazin der DERUFUS noch nach.
    Unterstützt von Senego Trainz, hatte Turagga es allmählich geschafft, seinen Artgenossen die Daseinsberechtigung, ja Notwendigkeit von richtigen Ärzten klarzumachen. Manche beäugten ihn trotzdem immer noch argwöhnisch. Dabei bewies er nicht erst in diesem Einsatz seine Unverzichtbarkeit.
    „Aha. Na immerhin", murmelte Khiz.
    „Wir haben Glück. Im Gegensatz zu Kapitän Zerberoff trägt der kleinere Dual nur eine Kralle des Laboraten in sich.
    Was die Sache ein bisschen einfacher, weil unaufwendiger macht."
    Mittlerweile wussten sie schon deutlich besser über die Handhabung der Methode Atrentus Bescheid. Bei Zerberoff hatte sie gut angeschlagen, oder etwa nicht?
    Rinka Porol war der Duale Kapitän zwar nach wie vor unheimlich. Aber generell herrschte die Auffassung vor, dass er sich recht positiv entwickelte.
    Turagga entnahm Zellproben aus Malikadis Körper, um das eingesetzte Gewebematerial entsprechend anzupassen und eine biologische Abstoßungsreaktion zu unterbinden. Dann begann er mit der Operation.
    „Das gesundheitliche Risiko ist erheblich", sagte er dabei leise, mehr zu sich selbst, „doch als ausführender Arzt nehme ich es in Kauf. Unsere wohlmeinende Absicht, das Dualwesen aus der Versklavung durch die Kralle des Laboraten zu befreien, wiegt schwerer. Ich setze also die Impfung."
    Einmal schon gelungen, stenografierte Rinka. Zweiter Versuch / ebenso glimpflich?
     
    *
     
    Kaum hatte er seine Uniform wieder vollständig angelegt, ereilte ihn der Anruf aus dem Extern-Kontrollwerk.
    Zerberoff entging keineswegs, dass es einer von Malikadis Bütteln war, der ihm die Nachricht aushändigte. Innerlich frohlockte er. „Warum erfahre ich erst so spät davon?"
    „Ihr wart unauffindbar, Herr."
    Bei den Hohen Mächten, wie log der Kerl schlecht! „Ist Malikadi vor Ort?"
    „Äh ... nein, Herr Kapitän. Er sollte eigentlich ... Ich meine, er hat ebenfalls frei, wollte aber ursprünglich ..." Der Mor’Daer brachte nur noch Gestammel heraus.
    Zerberoff erhöhte die Unsicherheit des Gardisten, indem er ihm das dringende Bedürfnis suggerierte, seinen Darm zu entleeren. „Ja?"
    „Er reagiert nicht. Das ist seltsam, Herr, denn selbst wenn der Vizekapitän sich zur Ruhe gelegt hat, wacht er normalerweise ..."
    Zerberoff hatte genug erfahren. „Ruf mir ein Shuttle-Taxi!"
     
    *
     
    Im Hauptleitsaal angelangt, begutachtete er die Verwüstung.
    Rasch konstatierte er, dass nicht viel Schaden angerichtet worden war. Seine Einschätzung des Giftzwergs bewahrheitete sich. Malikadi hatte nicht gewagt, das Verteidigungssystem der

Weitere Kostenlose Bücher