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2474 - Zwei Psi-Emitter

Titel: 2474 - Zwei Psi-Emitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fest. Sie kann zur Bedrohung für alles werden, was getan werden muss.
    Er baute die Verbindung zur Leitstelle auf. Nur das Symbol der Terminalen Kolonne erschien.
    „Vizekapitän Malikadi ist tot!", sagte eine mechanische Stimme.
    Ein Schauder durchbrach Zerberoffs Singulären Intellekt für die Dauer eines jähen Atemholens. Aroff riss den Schnabel auf, Zerbone züngelte heftig.
    „Der Vizekapitän wurde ermordet.
    Karess’chhagi und Mor’Daer haben den Leichnam in einer stillgelegten Sternwarte aufgespürt."
    Für eine winzige Zeitspanne empfand der Kapitän Freude. Doch schnell wandelte sie sich in Betroffenheit.
    Eine Katastrophe, wie sie schlimmer nicht sein kann!
    Senego Trainz und seine Assassinen hatten Malikadi getötet. Wer sonst?
    „Was ist geschehen?", hörte Zerberoff sich aus dem Mund von Zerbone fragen. In dem Moment ärgerte er sich darüber, nur mit einer Maschine zu reden, die ihn keine Regung erkennen ließ.
    Er hatte die Mikro-Bestien angewiesen, Malikadi unter Kontrolle zu halten. Zweifellos war sein Misstrauen berechtigt gewesen. Aber den Vizekapitän zu überwachen war das eine, ihn zu töten etwas völlig anderes. Die Assassinen mussten gewusst haben, dass diese Tat enormes Aufsehen auslösen würde.
    Demnach hatten sie wohl keine andere Möglichkeit gesehen. Das hieß, Malikadi hatte Verrat geplant. Der Zeitpunkt dafür war brisant.
    „Abschirmung ist erforderlich", stellte die Leitstelle lapidar fest.
    Zerberoff aktivierte die Schaltung über Aroffs Kom-Armband. „Akustische und optische Sperre aktiviert."
    Übergangslos entstand die Wiedergabe der Sternwarte um ihn herum. Er sah den schleichenden Verfall der Anlage. Viele Aggregate waren abmontiert worden, eine Seitenwand erschien Zerberoff geradezu skelettiert.
    Was hatte Malikadi dorthin getrieben? War er vor den Mikro-Bestien geflohen? Aber Flucht sah dem Vizekapitän nicht ähnlich.
    Eine Holokopie des Leichnams entstand. Er lag verrenkt am Boden. Offensichtlich hatte die Malipan-Hälfte noch im Sterben versucht, sich in die Höhe zu stemmen, sie hatte den linken Arm angewinkelt unter sich begraben.
    Der kahle Schädel mit der gelblichen Haut wirkte auf den ersten Blick eigentümlich verschwollen.
    Malikadis gewaltsamer Tod verwirrte den Kapitän. Früher wäre er unbeeindruckt darüber hinweggegangen, mittlerweile reagierte er wesentlich emotionaler. Das war gefährlich, denn er lief Gefahr, sich unbedacht zu verraten.
    „Was wollte Malikadi in der alten Sternwarte?"
    Eine unglückliche Frage, Zerberoff erkannte das sofort. Er hätte nach dem Täter fragen sollen, nach verwertbaren Spuren, aber nicht nach Malikadis Absichten.
    „Ein Terminaler Herold hat den Fundort des Leichnams bezeichnet."
    Zerberoff erstarrte innerlich. Ein Herold. Hieß das, Malikadi hatte sein Wissen bereits weitergegeben?
    „Der Todeszeitpunkt?", fragte er unbewegt. Wenn die Aktion der Terraner verraten war, gab es ohnehin kein Entkommen mehr. Aber falls die Mikro-Bestien den Vizekapitän sozusagen in letzter Sekunde am Reden gehindert hatten, tat Zerberoff gut daran, die Initiative an sich zu ziehen. Wer sonst, wenn nicht er? Das wurde von ihm erwartet, schließlich war Malikadi ihm zur Seite gestellt gewesen. Als offizieller Aufpasser? Umso bedrohlicher die Situation.
    „Die körperliche Starre ist noch nicht eingetreten", lautete die Antwort.
    „Ich will alles sehen!", drängte Zerberoff harsch.
    Wie von Geisterhand bewegt, drehte sich der Doppelkörper des Toten. Der gelbhäutige Mal-Trazze hatte im wahrsten Sinn des Wortes Blut und Wasser geschwitzt, und diese Absonderung erstarrte wie zähes Harz. Das war es, was auf den ersten Blick an eine Schwellung erinnerte.
    Ein Thermostrahl hatte Malikadis Montur im Brustbereich verkohlt. Tiefe, von der Hitze verschorfte Wunden klafften auf beiden Seiten des Oberkörpers. Der Schütze schien nicht sicher gewesen zu sein, wo die lebenswichtigen Organe lagen. Das war Zerberoffs spontaner Eindruck.
    „Zwei Schützen!", kommentierte er gleich darauf.
    Die nur wenige Millimeter messende Wunde unter dem wallenden roten Haar der rechten Körperhälfte war ihm nicht sofort aufgefallen. Sie stammte von einem extrem gebündelten Strahlschuss. Die Energie hatte sich exakt mittig zwischen Ohr und Auge in die Schläfe des Limpes eingebrannt und den fragilen Uffkadi sofort getötet.
    Das konnte nur das Werk von Rinka Porol sein. Wer der andere Schütze gewesen war, interessierte Zerberoff nicht. Vielleicht Trainz?

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