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2474 - Zwei Psi-Emitter

Titel: 2474 - Zwei Psi-Emitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ihm wurde deutlich, dass die Mikro-Bestien unter extremer Zeitnot gehandelt haben mussten.
    „Woher willst du das wissen, Herr?"
    Einer der Karess’chhagi erschien jetzt in der Wiedergabe. Seine Augenstiele pendelten sich auf den Dualen Kapitän ein, während die dürren, von einem Außenpanzer umgebenen Gliedmaßen knarrend aneinanderrieben.
    „Ich sehe zwei Arten von Wunden", sagte Zerberoff rau. „Da sind die schweren, auf Anhieb sichtbaren Verletzungen des Oberkörpers. Sie mögen sofort tödlich gewesen sein. Doch wenn das Opfer schnell genug in die Obhut von Anatomen gelangt, könnten zumindest beide Gehirne funktionsfähig erhalten werden."
    Der Karess’chhagi schien sich Zerberoff interessiert entgegenzustrecken.
    Seine Mandibeln gerieten in heftige Bewegung.
    „Die Limpes-Hälfte weist zudem einen präzisen und scharf gebündelten Schuss in den Kopf auf", fuhr der Duale Kapitän fort. „Das macht die Entnahme des Gehirns leider illusorisch."
    „Nicht nur Uffkadi", schnarrte der Insektoide. „Auch der Mal-Trazze wurde von einem Präzisionsschuss niedergestreckt. Der kaum sichtbare Schusskanal verläuft quer durch den Hinterkopf."
    Zerberoff zögerte kurz.
    „Malikadi hat offenbar noch versucht, seinen Mördern zu entkommen?"
    „Wir wissen es nicht."
    „Was wollte er in der aufgelassenen Sternwarte?"
    „Das könnte ich dich ebenso fragen ..."
    Der Tonfall irritierte Zerberoff. Überhaupt diskutierte er schon zu lange mit dem Insektoiden.
    „Ich will die Antwort von dir oder den Mor’Daer hören!", sagte er scharf.
    „Gibt es Spuren? Aufzeichnungen der Überwachungsanlage, Infrarotabdrücke ...?"
    „Vizekapitän Malikadi hat ein Gespräch mit dem Amt des Progress-Wahrers geführt", erklärte der Karess’chhagi.
    Zerberoff nahm die Aussage äußerlich gelassen auf. In ihm tobte jedoch ein Vulkan. Malikadi war tot. Was er verraten hatte, war nicht mehr rückgängig zu machen. Auf jeden Fall fiel kein Verdacht auf ihn, Zerberoff. Andernfalls hätten die Terminalen Herolde oder gar Antakur von Bitvelt schon gehandelt.
    „Ein Effremi hat den Vizekapitän an einen Herold weitergeleitet. Das Gespräch wurde jedoch abrupt unterbrochen. Deshalb hat das Progress-Amt uns eingeschaltet."
    Unterbrochen, als Malikadi starb.
    Aber was hatte der Terminale Herold vorher erfahren? Zerberoff bezweifelte nicht, dass der Vizekapitän als Erstes ihn beschuldigt hätte. Befand er sich nur deshalb noch in Freiheit, weil die Herolde sich erhofften, über ihn mehr in Erfahrung zu bringen?
    Zerberoff bedachte den Toten mit einem Blick beider Köpfe.
    „Wurde der Bereich großräumig abgeriegelt?", platzte er heraus. „Die Mörder befinden sich womöglich noch in der Nähe."
    „Im Umfeld liegen mehrere Transmitterknoten, außerdem Transportschächte und -röhren. Hier finden wir niemanden mehr."
    „Niemand fragt nach deiner Meinung!" Zerberoff fauchte aufgebracht.
    „Sämtliche Transmitterverbindungen sind sofort stillzulegen, die Transportprotokolle auszuwerten! Alle verfügbaren Mor’Daer nehmen den Kontrolldienst auf. Im Übrigen erwarte ich, dass Awour die Ermittlungen leiten.
    Du haftest mir dafür! Ich befinde mich weiterhin hier im Extern-Kontrollwerk."
    Zerberoff unterbrach die Verbindung. Er glaubte, alles getan zu haben, was er tun musste. Dass er nur delegierte und keineswegs daran dachte, die Sternwarte aufzusuchen, würde ihm niemand verübeln. Sein zwiespältiges Verhältnis zu Malikadi und ihre gegenseitige innige Abneigung waren keineswegs ein Geheimnis. Warum hätte der Tod des Vizekapitäns daran etwas ändern sollen?
    Mit einiger Wahrscheinlichkeit hatten Senego Trainz und seine Assassinen die Zeit genutzt und sich in Zerberoffs Kabine in Sicherheit gebracht.
    Die Transmitter hatten sie keinesfalls benutzt, ebenso wenig die Rohrbahnen und Taxigleiter.
    Der Duale Kapitän ahnte, dass ihn wahrscheinlich schon in Kürze mehrere Awour aufsuchen würden. Es war also besser, wenn er vorerst in der Taktik-Zentrale blieb, bis sich die Wogen glätteten. Er musste verhindern, dass die Kopfjäger der Kolonne sich zu genau in seiner Unterkunft umsahen.
    Viel hing davon ab, was Malikadi schon weitergegeben hatte. Sosehr Zerberoff darauf brannte, das herauszufinden – jede Frage, die er zu differenziert stellte, konnte sich möglicherweise gegen ihn wenden.
    Es war eine verdammt bedrohliche Situation. Vor allem musste er die Awour einschalten, das wurde von ihm erwartet. Er konnte nur hoffen, dass er sich

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