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2475 - Opfergang

Titel: 2475 - Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dunst verschwunden war, lag das Ziel zum Greifen nahe vor ihm.
    Für Terra würde sein Erfolg eine wichtige Atempause bedeuten.
    Aber für ihn selbst?
    Danton tastete nach dem Kästchen mit dem zweiten Psi-Emitter. Wenn er die Waffe zündete, musste er dem Progress-Wahrer gegenüberstehen. Er hatte nur diesen einen Versuch, einen zweiten würde es nicht geben.
    Auf Terra hatte er eine Nachricht hinterlassen und sichergestellt, dass Perry Rhodan sie erhalten würde.
    Wir stehen im Krieg, Perry. Gegen Mächte, denen wir technisch nicht gewachsen sind. Aber wem sage ich das?
    Du weißt es selbst. Wenn wir nicht untergehen wollen, müssen wir Technik durch Mut kompensieren und fehlende durchschlagskräftige Waffen durch Opferbereitschaft. Ich bin bereit, meinen Beitrag für das Wohl nicht nur der Menschheit zu leisten, sondern für alle Völker, die in Frieden leben wollen.
    Es gab eine Zeit, da haben wir uns nicht gut verstanden. Vielleicht, weil wir uns zu ähnlich waren. Heute hoffe ich darauf, dass du mich verstehst – und dass du akzeptierst, was ich tun musste.
    Ich weiß, dass mein Opfer nicht umsonst sein wird. Und ich weiß vor allem: Wenn jemand die Menschheit in eine gute Zukunft führen kann, dann bist du das ... Dad. Ich wünsche dir die Kraft dafür.
    Wer weiß, vielleicht sehen wir uns sogar eines Tages wieder. Selbst wenn es am Ende unseres Universums sein wird.
    Danton kannte den Text auswendig.
    Was er nicht erwähnt hatte, war, dass es ihm weiß Gott nicht leichtfiel, einfach zu gehen.
    Mehrere grelle Explosionsblitze schreckten ihn aus seinen Gedanken auf.
    Nur wenige Kilometer entfernt wurde die untere Terrasse aufgerissen. Danton glaubte erkennen zu können, dass die Zerstörungen von im Untergrund liegende Maschinenparks ausgegangen waren.
    Vermutlich hatten eher die Ermittler-Rebellen damit zu tun als eine seiner Einsatzgruppen.
    Die Silhouetten zweier Traitanks zeichneten sich über ihm ab. Beide Kampfraumschiffe verharrten nur wenige hundert Meter hoch über der Terrasse, dann schwebten sie lautlos weiter.
    Roi Danton zweifelte nicht daran, dass ihre Besatzungen sich ein Bild von den entstandenen Verwüstungen machten.
    Er erlaubte sich ein erleichtertes Aufatmen. Wenn er sich nicht täuschte, liefen jetzt Rettungsmaßnahmen in größerem Umfang an. Verluste waren unvermeidbar, aber dennoch tat ihm jedes unschuldige Opfer weh.
    Für ihn ging es einzig und allein darum, Antakur von Bitvelt auszuschalten und damit die Terminale Kolonne in der Milchstraße ihres führenden Kopfes zu berauben. Weil geraume Zeit vergehen würde, bis ein solcher Moloch wie TRAITOR darauf reagierte und einen neuen Progress-Wahrer in die Milchstraße schickte. Vielleicht würde Antakurs Nachfolger aus einem anderen Universum abkommandiert werden müssen, was eine zusätzliche zeitliche Verzögerung bedeutete.
    Bis ein neuer Progress-Wahrer die Macht übernahm, gab es niemanden, der Entscheidungen von größerer Tragweite treffen konnte. Das war gleichbedeutend mit einer deutlichen Atempause für das Solsystem!
    Zudem würde Antakurs Nachfolger eine eindeutig formulierte Empfehlung des Dualen Kapitäns Zerberoff vorfinden, die auch in seine Entscheidungen Eingang finden musste: ... keinerlei Anhaltspunkt für besondere Vorgänge rings um das Solsystem. Vermeintliche statistische Häufungen beruhen auf Zufall.
    Empfohlen wird daher die baldige Reduzierung der Belagerungstruppen. Eine Ressourcenerhebung im Solsystem ist bei reduziertem Aufwand nach wie vor anzustreben.
    Die Menschheit bekam eine neue Chance. Und die war auch bitter nötig, zumal der Nukleus der Monochrom-Mutanten Terra verlassen und nach Hangay wechseln würde.
    Für einen Moment schloss Roi Danton die Augen. In seiner Erinnerung sah er die Erde vor sich, diesen wunderschönen blauen Edelstein im All. Er sah Terrania, die Bungalows am Goshun-See. Dort war er glücklich gewesen, auch wenn das sehr lange Zeit zurücklag.
    „Wir gehen weiter!", ordnete er an.
     
    *
     
    Die untere Terrasse, zwei Kilometer breit, einen Kilometer über dem „Grund" der Dienstburg gelegen ...
    CRULT mochte bei allen Bewohnern als unüberwindbar gegolten haben, doch diese überhebliche Gelassenheit bröckelte. Bodengleiter der Mor’Daer patrouillierten. Die Kolonnen-Soldaten lenkten die Flüchtlingsströme. Über den Wohndistrikten herrschte dichter Gleiterverkehr; schwere Transportmaschinen starteten und landeten in nahezu ununterbrochener Folge. Es hatte weitere

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