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2480 - Die Prognostiker

Titel: 2480 - Die Prognostiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewachsen war?
    „Etwas blockiert weiterhin meine Versuche, die Rechnersysteme des Kolonnen-Forts zu infiltrieren", fuhr ESCHER fort. „Ein unbekannter Faktor, von dem wir bei der Planung der Mission nichts wussten und den wir deshalb nicht berücksichtigen konnten."
    „Das Problem sind die Cyborgs in den Rollkäfigen", sagte Savoire. „Ich habe schon vor geraumer Weile darauf hingewiesen. Sie verhindern, dass du deine Position ausbauen kannst!"
    „Nach gründlicher Analyse der Situation bin ich zu dem Schluss gekommen, dass deine Vermutung zutreffen könnte, auch wenn deine Indizienkette keineswegs lückenlos und nicht völlig überzeugend ist."
    Und dafür hast du ein Vierteljahr benötigt?
    „Nenn es meinetwegen menschliche Intuition."
    Er war zwar keineswegs dieser Ansicht, sondern hielt seine Argumentation für schlüssig, doch eine Diskussion darüber brachte sie nicht weiter. „Kann der Weltweise vielleicht helfen?"
    „Nein, nicht bei solchen Fragestellungen. Von diesen Cyborgs hat der Weltweise noch nie gehört, und er war auch nie weit genug in die Detailangelegenheiten der Kolonne involviert, um sich mit Angelegenheiten dieser Art auszukennen."
    „Was schlägst du also vor?"
    „In den letzten Wochen habe ich immer mehr Hinweise auf die Cyborgs gesammelt. Im internen Jargon werden sie als ›T-Prognostiker‹ der Terminalen Kolonne bezeichnet. Präzise Hintergründe konnte ich allerdings nicht recherchieren. T-Prognostiker sind alles andere als öffentliche Personen, sondern wirken, an TRAITORS Maßstäben gemessen, aus einer stark zurückgezogenen Position."
    „Du hast also so gut wie nichts über sie in Erfahrung bringen können?", fragte der Erste Kybernetiker.
    „Immerhin lässt sich nicht übersehen, dass die T-Prognostiker im Zusammenbau des Portivabschnitts eine wichtige Rolle spielen."
    „Fragt sich nur, welche genau."
    „Das konnte ich noch nicht herausfinden. Wie gesagt, den meisten Kolonnen-Angehörigen ist die Existenz der T-Prognostiker nicht einmal bekannt, und ihre Daten sind so stark gesichert, dass ich auch in absehbarer Zukunft nicht an sie herankommen werde."
    Klauen wir die Daten doch einfach, dachte Savoire spontan. Mit der uns Terranern eigenen Chuzpe. Brechen wir in einen Datenknotenpunkt erster Kategorie ein und lesen die Supratronik des Forts aus!
    Er sprach den Gedanken nicht aus.
    Laut sagte er: „Ein erster Ansatzpunkt könnten diese mysteriösen Linsenkoffter sein, deren Einsatz im Bereich der Baustelle mir schon zuvor aufgefallen ist. Sie sind alle mehr als groß genug, um mindestens einen jener Cyborgs aufzunehmen und zu transportieren. Und es handelt sich um uns bislang unbekannte Modelle, genau wie die T-Prognostiker uns bislang unbekannt waren. Mir liegt eine Aufstellung über ihre Bewegungen auf der Baustelle vor."
    „Dann werdet ihr die relative Sicherheit des Versorgertrakts erneut verlassen müssen", beschied ESCHER.
    „Findet heraus, wann solch ein Linsenkoffter an Bord von TRAICOON 06-202a kommt, und seht ihn euch an.
    Aber seid vorsichtig. Sollte etwas schiefgehen, haben wir sämtliche peinlichen Untersuchungen an Bord, und der Weltweise gerät sofort in Verdacht.
    Vielleicht solltet ihr auch warten, bis so ein Gefährt eins der benachbarten Schiffe anfliegt!"
    Sie warteten natürlich nicht. Vielleicht hatten ihre bisherigen Erfolge sie ein wenig leichtsinnig gemacht.
     
    *
     
    Der linsenförmige Koffter stand nicht an einer der gewundenen Röhren des Forts, die als Verbindungsstraßen in dem gewaltigen Gebilde dienten, sondern in einem kleinen Hangar abseits der Hauptverkehrsstraßen. Seinen Passagieren musste eine gewisse Bedeutung beigemessen werden, wenn sie nicht auf die üblichen Verkehrswege angewiesen waren, sondern ihre Ziele direkt anfliegen konnten.
    Wie üblich hatte Isokrain sich vergewissert, dass der Hangar leer war, bevor er Dr. Savoire mit einer Teleportation holte. Niemand bewachte die Mischung aus Mini-Traktor und Gleiter. Dennoch hatten der Erste Kybernetiker und der Kosmitter die Deflektorschirme aktiviert.
    Savoire ging zu dem Koffter und berührte den Öffnungsmechanismus.
    Eine bis zum Boden reichende Tür klappte hoch, und eine Rampe fuhr aus.
    Der Erste Kybernetiker fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee war, dass Unsichtbare in einem kritischen Bereich diese Spezialkoffter öffneten. Er nahm sich vor, ein wenig Maske machen zu lassen, sodass er bei einer rein visuellen oberflächlichen Beobachtung als Ganschkare

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