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2480 - Die Prognostiker

Titel: 2480 - Die Prognostiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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doch die Gebilde waren so riesig, dass man vielleicht tagelang durch eins streifen konnte, ohne einem einzigen Ganschkaren oder Mor’Daer, einem Yong-Dreq oder Awour oder sogar einer Mikro-Bestie zu begegnen.
    Wenn man sich jedoch an einen – wenn auch nicht gerade sehr bedeutenden – Schaltknoten begab, wie sie es nun wohl oder übel tun mussten, mochte die Sache schon wieder ganz anders aussehen.
    Der Erste Kybernetiker schüttelte sich, kämpfte gegen den Druck auf seinen Kopf an, versuchte sich zu konzentrieren. Der Hardware-Austausch, den er vornehmen sollte, war zumindest in diesem Fall nicht kompliziert; eigentlich hätte Isokrain ihn auch allein vornehmen können.
    Er fragte sich, warum ESCHER ihn ebenfalls auf diese Mission geschickt hatte.
    Beschäftigungstherapie?, dachte er erneut.
    Er orientierte sich, ging zu einem Supratronik-Terminal, während Isokrain Stellung neben der verschlossenen Tür des Schaltraums bezog, um mit seinen paranormalen Fähigkeiten Wache zu halten.
    Savoire öffnete die Abdeckung des Terminals und schaltete den kleinen Projektor ein, den ESCHER ihm mitgegeben hatte. Er verglich dessen Darstellung mit dem Innenleben des Terminals und stellte eine hundertprozentige Übereinstimmung fest. Die Parapositronik hatte ihre Hausaufgaben also gemacht.
    Er konzentrierte sich auf das obere Drittel des Terminals, in dem in Zehnerreihen mindestens einhundert kleine dreieckige Kolonnen-Datenträger eingelassen waren, und holte einen äußerlich identischen Datenträger, der im Versorgertrakt nach ESCHERS Anweisungen hergestellt worden war, aus einer Tasche seiner Montur.
    Er warf einen Blick auf die Projektion: Den siebenten Speicher in der dritten Reihe sollte er austauschen. Er zählte die kleinen Dreiecke ab, schloss ein Überbrückungskabel – ebenfalls aus den Beständen der Parapositronik – an den siebenten und achten Chip an und entfernte den siebenten.
    „Es kommt jemand", sagte Isokrain.
    „Was?" Zuerst wurde ihm gar nicht klar, was der Kosmitter gesagt hatte. Er setzte den Austausch-Chip ein und ließ ihn mit einem leichten Druck des Zeigefingers einrasten. „Hierher?", fragte er dann.
    „Anzunehmen." Der Insk-Karew verließ seinen Posten an der Tür und trat neben ihn. „Draußen nähern sich Lebewesen dem Schaltraum. Da es der einzige Raum von Bedeutung in diesem Gang ist, halte ich das für logisch."
    Dr. Savoire fluchte leise und entfernte das Überbrückungskabel wieder.
    „Keine Mor’Daer oder Ganschkaren", fuhr Isokrain fort, „sondern Wesen mit völlig unbekanntem Individualmuster!"
    „Wie viel Zeit bleibt uns?"
    „Nur noch ein paar Sekunden."
    Savoire fühlte, wie Isokrain ihm eine Hand auf die Schulter legte, um den Körperkontakt herzustellen, der nötig war, wollte er ihn auf die zwischengeordnete Existenzebene mitnehmen oder im Notfall einfach mit ihm teleportieren. Aber es käme schon einem Fiasko gleich, wenn sie bei ihrem ersten Hardware-Austausch überrascht würden und Spuren hinterlassen würden, die das Misstrauen der Besatzung erregten.
    Vielleicht forderten sie damit eine neuerliche Durchsuchung des Versorgertrakts heraus und gefährdeten die gesamte Mission.
    Er zwang sich zur Ruhe, steckte den Projektor und den ausgetauschten Chip ein, griff nach der Abdeckung und wollte sie wieder am Terminal befestigen.
    Irgendetwas klemmte. Sie rastete nicht ein.
    „Mach schnell", sagte Isokrain. „Sie stehen vor der Tür."
    Der Erste Kybernetiker zerrte an der Abdeckung, konnte sie endlich vom Terminal lösen und versuchte es erneut.
    Zischend öffnete sich die Tür des Schaltraums.
    Die Abdeckung rastete ein.
    Die Umgebung verschwamm kurz, während Isokrain mit ihm die Ebenen wechselte.
     
    *
     
    Erstaunt betrachtete Savoire die ... die Gebilde, die den Raum betraten.
    Das sollten Lebewesen sein? Wieso hatte der Kosmitter sie als solche bezeichnet? Nun ja, Posbis waren durch ihren Plasmazusatz auch in gewisser Hinsicht lebendig.
    Zwei Objekte rollten in den Raum, die den Terranerabkömmling an primitive Industriezahnräder erinnerten; einen besseren Vergleich fand er nicht.
    Die Räder, wenn man sie denn so bezeichnen wollte, hatten einen Durchmesser von etwa zwei Metern und achtzig, an den Naben durchmaßen sie etwa einen Meter und sechzig. Die äußere Struktur erinnerte Savoire an einen fein gewobenen Käfig, in dessen Inneres er jedoch keinen Einblick hatte. Das Material der Umhüllung hatte die Farbe von Zink.
    Die Breite der gezahnten Lauffläche

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