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2480 - Die Prognostiker

Titel: 2480 - Die Prognostiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meinung!"
    Sie hatten gewartet, bis die beiden Cyborgs den Schaltraum wieder verlassen hatten. Dann war Isokrain mit ihm auf die „normale" Existenzebene zurückgekehrt und umgehend in die Weltkugel teleportiert, um ESCHER und dem Weltweisen von ihrer Entdeckung zu berichten.
    Doch die Parapositronik schwieg dazu, und ob das Millionen Jahre alte quallenähnliche Geschöpf ihre Äußerungen überhaupt zur Kenntnis genommen hatte, war mehr als fraglich.
    „ESCHER ist der Meinung, dass wir diese Spur durchaus verfolgen sollten, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt", teilte Isokrain ihm schließlich mit. „Die Veränderungen, die wir mit dem Austausch des Datenspeichers bewirkt haben, zeigt schon Wirkung. Wir haben den ersten Auftrag der Parapositronik zur Zufriedenheit erfüllt."
    „Und wie soll es nun weitergehen?", fragte Savoire.
    „Wir sind auf einem richtigen Weg und werden weitere solcher Speicher austauschen und andere Hardware-Manipulationen vornehmen. Nachdem wir unsere Aufgabe beendet haben, müsste ESCHERS Rechenleistung den Anforderungen genügen. Sollte Portivabschnitt 3h3h2 GLOIN TRAITOR plangemäß erreichen und in die Nadel des Chaos eingebunden werden, befinden sich der Weltweise und ESCHER dann dank unserer Hilfe in einer günstigen Angriffsposition."
     
    *
     
    Wiederum begann ESCHER zu rechnen, und Dr. Laurence Savoire und Isokrain tauschten im Fort Hardware aus.
    Tagelang, wochenlang. Der SERUN war für den Ersten Kybernetiker fast zur zweiten Haut geworden.
    In den beiden Querbalken des Doppel-T, in dem verbindenden Mittelteil, an den Längsseiten, bei den 1200 Meter tiefen Schächten, die die Landebuchten für die Kolonnen-Geschwader darstellten. In den Sektionen im Inneren, bei den „Straßen" des Forts, die schnelle Verbindungen zu sämtlichen Sektoren bereitstellten. Sie sahen die grellgrün oder schmutzig gelb lackierten Koffter, die mit Geschwindigkeiten von bis zu 1000 Stundenkilometern Passagiere und Fracht beförderten, die Zentrale Antigravstraße in der Mitte des Forts, die Bogentransmitter-Stationen, die nur privilegierten Personen zur Verfügung standen, ohne auch nur eins von alledem benutzen zu können; sie waren weiterhin auf Isokrains Fähigkeit der Teleportation angewiesen.
    Sie hörten das Wispern und Flüstern in den Gängen und Räumen, erlebten, wie sich Gänge weiteten und wieder verengten wie Adern in einem lebenden Körper. Sie ertasteten die Kälte der Wände und sahen manchmal sogar das Pulsieren hinter ihnen.
    Sie bekamen Eindrücke von der unfassbaren Größe des Forts, ohne es als Ganzes erfassen zu können, da sie im Verborgenen arbeiten mussten, immer nur winzige, eher unbedeutende Ausschnitte erfassten, nicht an die wahren Schnittstellen der Macht herankamen.
    Doch wenn ein einziges Kolonnen-Fort schon so gewaltig war, was würde sie dann erst in GLOIN TRAITOR erwarten?
    Der Portivabschnitt wuchs unablässig weiter. Die Zahl der fertiggestellten Forts kletterte auf zwölf, dann 18, drei Viertel der Vorgabe. Die Verlegung nach GLOIN TRAITOR rückte damit immer näher, würde nicht mehr lange auf sich warten lassen.
    Savoires Eindruck, dass etwas nicht in Ordnung war, blieb indessen bestehen. ESCHER sprach noch immer nicht zu ihm, und die Kommunikation über den Kosmitter beschränkte sich praktisch auf die Erteilung neuer Anweisungen. Der Erste Kybernetiker befürchtete, dass die Parapositronik wie zuvor am Rand ihrer Kapazität arbeitete und nicht einmal zu einem Gespräch mit ihm imstande war.
    Als ESCHER sich endlich bei ihm meldete, sah er sich unwillkürlich nach Isokrain um, weil er annahm, der Kosmitter sei hinter ihm materialisiert und habe zu ihm gesprochen.
    Aber da war niemand; es handelte sich tatsächlich um die Parapositronik, die sich nach mehreren Monaten zum ersten Mal wieder direkt an ihn wandte.
    „Die technischen Manipulationen sind positiv verlaufen", bekannte ESCHER ohne jedes Vorgeplänkel, „doch sie reichen bei Weitem nicht aus."
     
    *
     
    Bevor Dr. Savoire antworten konnte, materialisierten Isokrain und Merlin Myhr und Pal Astuin, die beiden Avatare ESCHERS.
    Eine Krisensitzung, dachte der Erste Kybernetiker. Die Parapositronik muss wirklich am Ende ihrer Weisheit angelangt sein.
    Er war tiefer besorgt, als er zeigte.
    Was war geschehen, dass ESCHER zu diesem Schritt griff? Eine aktuelle Entwicklung? Oder würde die Parapositronik eingestehen müssen, dass sie sich überschätzt hatte und ihrer selbst gewählten Aufgabe nicht

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