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2480 - Die Prognostiker

Titel: 2480 - Die Prognostiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchging. Alle weiteren Nachforschungen konnte dann Isokrain mit seiner Suggestionsfähigkeit vermeiden.
    Maskiert als Kolonnen-Angehöriger, zudem noch als Techniker, würden weder die Überwachungsalgorithmen des Koffters noch die des Kolonnen-Forts greifen, denn Techniker gehörten zum Alltagsbild. Sie durften dann nur nicht ohne weitere Aktivität zu viele Koffter überprüfen.
    Andererseits war es bei den bisherigen Aktionen nie zu einem Zwischenfall gekommen. Diese Linsenkoffter schienen außerhalb des Kontrollsystems der Terminalen Kolonne zu stehen.
    Er warf einen Blick in das Innere des Gefährts. Es war leer, wie bei allen anderen auch, die sie bislang überprüft hatten. Dieser Koffter war der fünfte, den sie sich ansahen, und in keinem hatten sie einen Passagier angetroffen.
    Welchem Zweck diese Leerflüge dienten, konnten sie nicht einmal erahnen.
    Doch mit einer Höhe und Breite von jeweils über drei Metern boten die Koffter ausreichend Raum, und überdies war das Innere des Gleiters so gestaltet, dass zwei T-Prognostiker darin maßgeschneidert Platz finden würden.
    Alles war auf Wesen mit den Körpern von Zahnrädern ausgelegt, von einem rutschfesten Riffelboden bis hin zur Bedienung, an der Schnittstellen für elektronischmechanische Kupplungen eingebaut waren. Keine Möbelstücke wie Sessel, keine manuell bedienbaren Kontrollpulte, nichts von alledem – das Gefährt schien nichts anderes zu sein als die Ausweitung eines künstlichen Körpers, eine Aufrüstung, die einzig und allein den Zweck hatte, ein Ziel schneller zu erreichen, als die eigentliche Hülle es ermöglichte. Für „normale" Lebewesen waren diese Koffter wahrlich nicht geschaffen.
    Nur ... die Cyborgs schienen die Koffter nicht zu benutzen.
    Dr. Savoire hatte nach den bisherigen Erfahrungen mit diesem Ergebnis gerechnet, drehte sich aber trotzdem enttäuscht zu Isokrain um.
    Wie bei den bisherigen Erkundungen schleuste der Kosmitter eine seiner Nano-Kolonnen aus, die in den Steuerrechner der Einheit eindrang, um sie auszuforschen. Der Vorgang war mit bloßem Auge nicht zu bemerken; Savoire stellte bei dem Avatar lediglich eine gewisse Starre und Geistesabwesenheit fest, die von der Kommunikation mit den ausgeschickten Einheiten herrührte.
    „Diesmal ist es anders", sagte der Insk-Karew schließlich. „Diesmal ist der Rechner noch aktiv."
    Dr. Savoire atmete tief durch.
    Bislang waren sie immer zu spät gekommen; wenn sie die Koffter erreicht hatten, waren die Speicher der Steuerrechner vollständig gelöscht gewesen.
    Eigentlich kein Wunder, vermuteten sie als Benutzer der Gefährte doch Cyborgs, in deren künstlichen Körperteilen genug Platz für Speichermedien vorhanden sein sollte.
    Dem widersprach hingegen der Umstand, dass Savoire und Isokrain noch nie einen Passagier an Bord der Koffter gefunden hatten. Rätselhaft, einfach rätselhaft. Was geschah also mit den Daten, die sich auch während des kürzesten Flugs ansammelten, und warum geschah es mit ihnen? Warum wurden die Speicher gelöscht?
    „Die Einheit hat während ihres Flugs Informationen über die Baustelle aufgenommen und gesammelt", erklärte der Kosmitter. „Diese Daten sendet sie nun, allerdings nicht über das allgemeine Netz des Forts, sondern auf speziellem Weg, für alle anderen in der Baustelle unsichtbar."
    „Über ein eigenes Netz?"
    „Genau. Die gesammelten Informationen werden schließlich an speziellen Dockingstellen eingespeist, die nur für die T-Prognostiker auslesbar sind."
    Rätsel über Rätsel, dachte Savoire.
    „Sieht so aus, als wären die Prognostiker der Kolonne mächtig eigenbrötlerisch veranlagt. Kannst du solch eine Dockingstelle ausfindig machen?"
    „Schon geschehen", antwortete der Kosmitter. „Teleportieren wir?"
     
    *
     
    Der Kybernetiker zuckte hilflos die Achseln.
    „Nichts", sagte er. „Hier kommen wir nicht weiter."
    Die Dockingstelle war ein einziges Terminal in einem winzigen, ansonsten völlig leeren Raum, der kaum Bewegungsfreiheit für zwei Personen bot.
    Savoire hatte mittlerweile einige Übung im Umgang mit Supratronik-Terminals und war von ESCHER mit hinreichend Werkzeug ausgerüstet worden, um auch kompliziertere Manipulationen als den reinen Austausch von Datenträgern vornehmen zu können.
    „Ich habe das Terminal ausgelesen.
    Hier werden die Informationen lediglich gesammelt und dann übermittelt, aber nicht gespeichert."
    „Wohin übermittelt?"
    Der Erste Kybernetiker machte eine Geste der

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