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2480 - Die Prognostiker

Titel: 2480 - Die Prognostiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ratlosigkeit. „Dieses gesonderte Netz ist stark gesichert. Es war schon riskant genug, das Terminal anzuzapfen. Ich bezweifle, dass wir unentdeckt bleiben, wenn wir in das Netz selbst eindringen."
    „Weshalb dieser Aufwand? Weshalb verwischen die T-Prognostiker sämtliche Spuren ihrer Tätigkeit?"
    „Vielleicht geht diese Geheimnistuerei gar nicht von ihnen selbst aus. Vielleicht versucht die Terminale Kolonne, ihre Existenz zu verbergen. Aber warum? Wie dem auch sei, es ist nachgerade zum Verzweifeln. Hätten wir beide nicht schon mit eigenen Augen zwei T-Prognostiker erblickt, könnte man beinahe glauben, es handele sich bei ihnen nur um eine Fiktion."
     
    *
     
    Völlig sinnlos war ihr Einsatz nicht gewesen. Als das Spähkommando zu ESCHER und zum Weltweisen zurückkehrte, präsentierte die Parapositronik gute Nachrichten.
    „Dank eurer Hinweise auf ein zweites Netz habe ich eine Spur der T-Prognostiker entdeckt. Indem ich den spurlos versickernden Daten nachgeforscht habe, bin ich auf die Information gestoßen, dass in sechs Tagen mindestens zwei Cyborgs in einer Schaltzentrale des benachbarten, an TRAICOON 06202a angeflanschten Kolonnen-Forts 06-202b erwartet werden."
    Dr. Savoire sah Isokrain an. In sechs Tagen ... das bedeutete: nur einen Tag vor Fertigstellung von Portivabschnitt 3h3h2 und dem Transport des Gesamtkomplexes zum Schwarzen Loch Athaniyyon, zu GLOIN TRAITOR.
     
    8.
     
    Hangay
     
    Dr. Laurence Savoire betrachtete die Holos voller Anspannung, obwohl sie eigentlich keinen Anlass dazu gaben.
    Sämtliche 24 TRAICOON-Forts waren zu einem 216 Kilometer hohen „DNS-Abschnitt" gestapelt worden und damit bereit zur Integration in die Nadel des Chaos.
    Im Inneren des Portivabschnitts war weitestgehend Ruhe eingekehrt. Der Verkehr an der Baustelle im Weltraum war so gut wie eingestellt, die TRAIGOT-Fabriken und Kolonnen-Docks hatten sich zurückgezogen oder wurden gerade von Kolonnen-Fähren abtransportiert.
    Sechs Tage waren verstrichen, seit er zum letzten Mal mit ESCHER gesprochen hatte.
    Sechs Tage, während deren die Parapositronik sich wieder in Schweigen gehüllt hatte.
    Nach Milchstraßen-Zeitrechnung, die allerdings für Hangay, eine Galaxis aus einem anderen Universum, völlig bedeutungslos war, schrieb man den 8. Oktober 1347 NGZ.
    „Gerade in der Ruhe liegt die Gefahr", sagte der Erste Kybernetiker zu dem Kosmitter. „Die Besatzungsmitglieder der Kolonnen-Forts haben ihre Posten bezogen und kaum noch etwas zu tun, werden gleichzeitig aber wegen des bevorstehenden Ereignisses noch wachsamer und nervöser als zuvor sein.
    Nicht die besten Voraussetzungen, um auf eine Erkundungstour zu gehen."
    „Wir haben nicht die Möglichkeit, wählerisch zu sein." Isokrain reichte Savoire die Hand und sprang.
     
    *
     
    Der Lagerraum, in dem sie eine Stunde und ein halbes Dutzend Teleportationen später materialisierten, war verlassen.
    Er lag nicht weit von dem Schaltraum entfernt, den ESCHER ihnen bezeichnet hatte. Isokrain wechselte mit Dr. Savoire auf die zwischengeordnete Existenzebene.
    Den Rest des Weges legten sie zu Fuß zurück, immaterielle Schemen, die von den Besatzungsmitgliedern oder Überwachungssystemen des Forts nicht wahrgenommen werden konnten. Sie warteten, bis sich ein Schott des Schaltraums öffnete. Es dauerte nicht lange, die untergeordnete Zentrale war stark frequentiert, Ganschkaren gingen pausenlos aus und ein.
    Zur Sicherheit wählte der Kosmitter einen Beobachtungsposten hinter einer abgeschirmten Galerie, hinter der man die Eindringlinge auch nicht entdeckt hätte, wenn sie sichtbar gewesen wären.
    Dort legten sie sich auf die Lauer.
    Savoire wunderte sich wieder einmal, wie wenig sich Chaos und Ordnung im Prinzip voneinander unterschieden. Der Schaltraum war völlig funktionell eingerichtet und mutete geradezu penibel ordentlich an, wie ja überhaupt die penible Ordnungsverliebtheit das markanteste Kennzeichen der Chaosmächte war: mehrere erhöhte, halbkreisförmige Galerien, auf der Hauptebene drei ineinander liegende Kreise aus Terminals, der äußere mit dreißig, der innere mit zehn Stationen.
    In diesem Kreis dann ein Podest mit vier Terminals, eins in der Mitte, das noch einmal erhöht war, umgeben von drei weiteren.
    Hinter dieser Station im Mittelpunkt des Raums stand, wie Savoire sofort erkannte, Kalbaron Karuff, der Befehlshaber im Portivabschnitt 3h3h2.
    Dem Ersten Kybernetiker fiel auf, dass auch alle anderen Terminals von Ganschkaren besetzt

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